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POV Yoongi

„Bist du dir sicher, dass du das machen möchtest?" fragt Kookie mich. Er versucht vor den anderen einen auf stark zu machen, aber die Sache von gestern macht ihn noch immer total verrückt. Namjoon hat es verständlicherweise auch heraus gefunden, da er, vor lauter Sorge um Kooks, einfach seine Gedanken gelesen hat. Er hat ihm angeboten, mit ihm darüber reden zu können, dass er ihn aber zu nichts drängen möchte. Kooks hat dankend abgelehnt. Er hat ja schon die ganze Nacht mit mir darüber geredet. Dementsprechend müde bin ich auch jetzt, aber das macht mir nichts aus. Für meinen besten Freund mache ich sowas gerne. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass eine unparteiische Person, wie Namjoon es ist, vielleicht bessere Ratschläge haben könnte. Aber das überlasse ich vollkommen Kookie. Es ist seine Entscheidung. Meine Gedanken sind ziemlich von Thema abgekommen.

„Keine sorge Kooks. Es ist doch nur mein Vater. Ich denke nicht, dass er versuchen wird, mich umzubringen. Wir werden nur reden. Also hör auf dir darum Gedanken zu mache und ruh dich lieber noch ein bisschen aus." antworte ich auf seine vorherige Frage. Kookie schien das aber trotzdem nicht zu gefallen. Er macht sich keine Sorgen darum, wie das Treffen mit meinem Vater verlaufen wird, sondern darum, ob auf der Fahrt alles gut gehen wird.

Auch wenn ich auf irgend eine Art und Weise ein übernatürliches Wesen bin, habe ich dennoch die Stärke eines, in ihren Augen, jämmerlichen Menschen. Im Notfall könnte ich mich nicht gegen ein Wesen wehren. Und sollte es einer der Vampire sein, die mich entführt und gefoltert haben, müssten sie nicht einmal versuchen, gegen mich zu kämpfen. Sie könnten mir dabei zusehen, wie ich eine Panikattacke bekomme und mich damit selber KO haue.

Aber damit so ein aufeinandertreffen erst gar nicht möglich ist, oder zumindest Hilfe geholt werden kann, kommt Jimin mit.
„Denk bitte nicht so viel darüber nach, Kooks. Jimin begleitet mich und für Notfälle habe ich auch ein Messer von Namjoon bekommen." Jungkook brummt leise etwas unverständliches, doch nickt dann.
„Okay. Aber pass trotzdem auf dich auf!"
„Du tust ja so, als würde ich in den Krieg ziehen. Es ist nur mein Vater. Und auch auf der Fahrt wird nichts passieren. Wir gehen dann jetzt und um 14:30 bin ich wieder da. Komm Mochi." aufgrund des Spitznamen zieht Jimin kurz die Augenbrauen hoch, doch erwiesener nichts, sondern folgt mir in die Garage.

Da Namjoon mit einfach einen Schlüssel in die Hand gedrückt hat und ich keine Ahnung habe, zu welchen Auto dieser Schlüssel gehört, drücke ich, in der Garage angekommen, auf den Knopf am Schlüssel. Am rechten Rand, ganz hinten, blinkt es kurz auf. Wie zu erwarten, ist es ein sehr teures Auto. Ein Jeep. Er ist mat rot und hat kleine, mat schwarze Details. Mit großen Schritten gehe ich auf den Jeep zu und lass mich auf der Fahrerseite fallen. Der Sitz ist unglaublich weich und auch das Lenkrad fühlt sich weich in meinen Händen an.

„Sag mal, hast du eigentlich einen Führerschein?" frag Jimin, welcher auf dem Beifahrersitz auftaucht. „Jap. Namjoon hat mit gestern früh noch einen gegeben." geschockt schaut er mich an. „Du hast deinen Führerschein noch nicht gemacht?!"
„Nee, hatte keine Lust so viel zu lernen. Aber keine Sorge, ich kann das schon." An seinem Blick kann ich sehen, dass er mir nicht glaubt. *Ich geb ihm gleich ein Grund zu zweifeln!!*

Ich stecke den Schlüssel in das dafür vorgesehene Loch, drehe aber nicht an ihm. Ich ziehe ihn noch einmal raus, und wieder rein. Diesen Vorgang wieder hole ich noch ein paar mal, bis ich anfange zu fluchen. „Verdankter Mist!! Wieso geht dieses blöde Auto nicht an??" Jimin kratzt sich nervös am Hinterkopf, bevor er leise sagt: „Du musst den Schlüssel drehen." Ich drehe den Schlüssel im Loch und voila, der Jeep fängt an zu brummen.

„Ahhh super. Okay, da wir das geschafft habe, kann es nun los gehen." Ich lasse den Vorwärtsgang drinnen, drehe mich aber nach hinten, da ich erst ein Stückchen rückwärts fahren muss. Natürlich fährt das Auto nach vorne, anstatt nach hinten, weshalb Jimin hoch aufschreit. „Oh Mist! Warum fährt das Ding denn jetzt vorwärts?" rege ich mich gespielt auf. Es ist er schwer, mich zusammen zu reißen. „Ah falscher Gang." Ich schalte also in den richtigen Gang und fahre ein Stück nach hinten. Jetzt muss ich nur noch gerade aus durch das Tor fahren. Aber das wäre ja viel zu einfach und langweilig. Ich lasse das Auto zunächst ein paar Male absaufen, indem ich zu schnell von der Kupplung gehe und fahre dann in Schlangenlinie um die anderen Autos rum.

Jimin krallt sich panisch an der Türe fest und schreit schrill auf. „OMG, OMG, OMG!!! Vielleicht sollten Jin uns lieber fahren." Das war jetzt aber genug. Ich lasse den süßen nicht noch länger leiden. Also bleibe ich stehen, schalte das Auto aus und kann jetzt endlich anfangen wie ein verrückter zu lachen. Jimin verschwindet kurz, doch das interessiert mich nicht. Zu sehr war ich damit beschäftigt, mein Lachen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Immer bin ich kurz davor, meinen Kopf auf die Hupe zu kommen, da ich mich vor lachen nach vorne beuge, um meinen Bauch zu halten, der vor lauter lachen inzwischen zu krampfen anfängt.

Damit ich nicht doch noch aus versehen auf die Hupe komme, krabbele ich aus dem Jeep und lasse mich neben diesem fallen. Keine Ahnung, warum ich ganze jetzt soo unglaublich witzig finde. „Ähhh ist alles gut bei dir, Yoongi?" ich antworte ihm nicht, sage stattdessen mir heiserer Stimme: „Oh Gott, ihr hättet sein Gesicht sehen müssen. Unbezahlbar!" Kooks schnauft belustigt auf. „Was hat du jetzt wieder angestellt?" fragt er mich, und setzt sich neben mich. „Ich habe Jimin nur gezeigt, wie gut ich Auto fahren kann." inzwischen lache ich nicht mehr so stark, sondern schmunzele ab und zu in mich hinein.

„Heißt soviel wie absaufen und Schlangenlinie?" fragt er daraufhin. Ich antworte nicht, für ihn ist das trotzdem Antwort genug. Sein ernste beziehungsweise vorwurfsvolle Miene fällt, stattdessen schmunzelt er auch leicht. „Keine Sorge, Jiminie. Yoongi kann Auto fahren." versichert er dem Geist. Dieser schaut jetzt etwas verwirrt zwischen Kookie und mir hin und her. „Ach Mochi, wenn ich sage, ich kann das, dann musst du mir etwas mehr vertrauen. Ich bin vielleicht verrückt, aber nicht lebensmüde." kläre ich Jimin auf. Eben genannter schaut mich empört an, dich lacht dann.

„Oh man, du Pabo ey! Ich dachte schon, dass du wirklich so grottig fährst und mit diesem Fahrstil dann ganz zur Villa fahren möchtest. Wir hätten schon bei der ersten Kreuzung einen Unfall gebaut."
„Keine Sorge. Wir kommen heile hin und auch heile wieder zurück. Und jetzt bewegt deinen knackigen Arsch ins Auto. Wir haben fast 20 Minuten Zeit verplempert." Ich setze mich zurück ans Steuer und warte, bis Jimin neben mir auftaucht. Gekonnt fahre ich aus der Garage raus. Als wir uns nach fünf Minuten auf der langen Hauptstraße befinden, klopft Jimin mir auf die Schulter. „Respekt. Du kannst ja wirklich Auto fahren." Ich antworte nuschelnd und leise: „Hab ich doch gesagt" und damit war das Thema gegessen.

Danke für's lesen<3

BTS fairy taleWhere stories live. Discover now