21. Kapitel

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„Oh mein Gott! Wer ist nochmal alles eingeladen?", fragte ich, während ich mir die Menschenmasse anguckte, die auf Niclas Grundstück war.

„Die ganze Stufe wie immer."

„Aber heute sieht es irgendwie aus, als wäre das dreifache da als sonst."

„Vielleicht hat er mehr Leute heute eingeladen? Ist doch auch egal!", sagte Lisa und wir betraten das große Grundstück.

„Oha ist das hier groß!", sagte Damon und guckte sich staunend das Haus an. Er wirkte wirklich sehr besoffen. Die Haustür war weit offen und man sah, dass drinnen das Licht gedimmt war. Es kam uns Nebel von solchen Nebemaschinen entgegen. Viele standen draußen im Vorgarten und unterhielten sich in Gruppen. Wir liefen alle zusammen ins Haus und dann liefen all meine Freunde in verschiedene Richtungen los.

Die einzige, die bei mir blieb, war Lisa. Dagi lief zu einem Mädchen, welches sie wohl kannte, aber wir noch nie zuvor gesehen haben. Und die Jungs waren einfach hinter uns verschwunden. Ich erblickte Lukes schwarze Locken und Laurenz blonde Haare etwas weit entfernt von uns. Die Musik war so laut, dass man nichts hörte, wenn jemand einem in einer normalen Lautstärke ansprach. Und schon jetzt hier im Flur war stickige Luft vom Nebel. Ich wollte gar nicht wissen, wie stark dann der Nebel im Wohnzimmer war.

„Lass uns in der Küche etwas zu trinken holen und dann in Wohnzimmer gehen", sagte Lisa laut in mein Ohr. Ich nickte nur und gemeinsam quetschten wir uns zwischen den Leuten durch in die Küche.

Es war etwas ruhiger in der großen Küche, doch man konnte sich trotzdem kaum verstehen. Das Atmen gelang mir hier auch etwas besser. Ich lehnte mich neben Lisa gegen die Arbeitsplatte und sie suchte uns zwei Getränke raus. Ich sah eine Mitschülern, der ich nett zuwinkte, und mich dann wieder zu Lisa umdrehte.

Diese drückte mir einen Becher in die Hand, den sie zuvor mir irgendeiner Flüssigkeit gefüllt hatte. Es roch sehr stark nach Alkohol.

Ich nahm einen Schluck und sofort verbreitete sich dieser eklige, saure Geschmack in meinem Mund aus.

„Was war das?"

„Irgendeine Bowle. Steht da drüben!", sagte Lisa und zeigte über ihre Schulter. Sie ging wieder aus der Küche. Ich folgte ihr schnell. Das schlimmste war, wenn du auf einer Party komplett alleine dort stehst. Besonders, wenn so viele Leute da sind. Ich kannte die meisten von meinen Kursen und vom sehen her,. Doch ich hatte heute keine Lust mit jedem, den ich kannte, zu reden und lächelte nur einfach diese nett an.

Wir gingen ins Wohnzimmer. Kann man es eigentlich noch Wohnzimmer nennen? Es war eher ein großer Saal. Die ganzen Möbel wurden an die Wände gerückt, Nebel war überall auf dem Fußboden und man erkannte kaum mehr die Schuhe von den Menschen. Ein Typ stand in der Ecke hinter einem großen Mixpult und war wohl Dj. Das Licht war aus und es gab nur ein paar bunte Scheinwerfer, die Licht spendeten. Es gab eine große Fläche, auf der getanzt wurde. Die Musik kam aus den Lautsprechern, die in die Decke eingebaut waren. Eine komplette Wand war aus Glas, und man konnte draußen den Pool sehen. Er war beleuchtet. Draußen im Garten standen auch schon viele Menschen und ich wette, dass heute noch irgendwer im Pool landet und dann viele hinterher springen. Habe ich schon erwähnt, dass Niclas reich ist?

Ich guckte mich weiter um und nahm noch einen Schluck von der Bowle. Eigentlich war das Zeug echt verdammt eklig, doch ich würgte es runter. Ich würde heute wohl nur diesen einen Becher Punsch trinken und sonst irgendwas alkoholfreies.

„Euch Mädels habe ich hier ja noch gar nicht gesehen! Wie lange seit ihr denn schon hier?" Plötzlich kam Niclas auf uns zu, und zog uns beide in eine Umarmung. Nur mal so zur Info: Wir kannten uns eigentlich nur so, und waren kaum miteinander vertraut.

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