31. Kapitel

12.2K 529 31
                                    

Die nächsten Tage waren die ruhigsten, aber auch einsamsten Tage seit Wochen.

Ich hatte noch am selben Tag meinen Eltern erzählt, dass Damon für ein paar Tage bei seinem besten Freund schlafen wird. Mein Vater hatte nur genickt und gefragt, ob er denn auch zur Schule gehen wird, wenn er bei seinem besten Freund schläft. Ich hatte bejaht, obwohl ich nicht genau wusste, ob er es machen würde. Ich hatte sowieso schon, seit Damon bei uns wohnte, das Gefühl, dass meine Eltern es sowieso nicht interessierte, was mit Damon passierte.

Den restlichen Tag lang hatte ich mich dann mit anderen Sachen abgelenkt. Ich war zu Lisa gegangen und hatte die Sache mit ihr geklärt. Wir hatten uns ausgesprochen und ich hatte ihr versprochen, wieder mehr mit ihr zu machen.

Am Abend war ich wieder zu mir gegangen, hatte zu Abend gegessen und mich dann bettfertig gemacht. Ich hatte mich in mein Bett gelegt und direkt war in mir das Gefühl aufgekommen, dass mir etwas gefehlt hat.

Er hatte mir schon nach wenigen Stunden gefehlt, die er weg gewesen war. Ich hatte versucht einzuschlafen, doch es war mir nicht gelungen. Mein Kopf war voller Gedanken an ihn. Ich hatte immer wieder seine Worte wiederholt und hatte versucht ihre Bedeutung herauszufinden, doch es hatte nicht geklappt. Dann hatten ich meine Augen zugepresst und hatte versucht so zu schlafen. Doch es hatte gar nicht geklappt. Mir hatte es gefehlt, ihn neben mir Atmen zu hören, seine Wärme zu spüren und in seinen Armen einzuschlafen.

Irgendwann mitten in der Nacht hatte mich rüber in sein Bett geschlichen. Auch wenn er nicht drin gewesen war, hatte es mir beim einschlafen geholfen. Ich hatte seinen Geruch, der in seinem Zimmer hing, gerochen und war damit etwas zufrieden eingeschlafen.

Am Dienstag war er nicht in die Schule gekommen, aber es hätte mich auch gewundert, wenn er gekommen wäre. Ich hatte den ganzen Tag mit meinen Freunden verbracht und hatte mich auf andere Gedanken gebracht. Am Abend war ich wieder in sein Bett gekrochen ohne ihn und war dort eingeschlafen.

Am Mittwoch war er auch nicht wieder gekommen. Ich hatte die Schule irgendwie hinter mich gebracht. Am Nachmittag war ich mit Laurenz, Dagi (die jetzt ein glückliches Paar waren) und Lisa shoppen gegangen. Ich hatte viele neue Klamotten gekauft. Am Abend war ich wieder in sein Bett gekrochen und hatte dort geschlafen.

Am Donnerstag war er noch immer nicht wieder in die Schule gekommen. Das war der erste Tag, wo ich Louis mal auf Damon angesprochen hatte. Die zwei Tage zuvor hatte ich ihn kaum gesehen. Ich hatte ihn gefragt, ob es Damon gut gehen würde. Er hatte genickt und mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen um Damon machen sollte. Wir hatten noch etwas über Tanzen geredet und ich hatte erfahren, dass Chris und die ganze restliche Crew nicht mehr an illegalen Wettkämpfen teilnahm. Sie lebten zwar alles zusammen, tanzen zusammen, aber sie nahmen an keinen Sachen mehr teil. Jeder verdiente mit einem Job etwas Geld, dieses warfen sie dann alle zusammen in einen Topf und bezahlten damit nötige Sachen. Sie wohnten zum Beispiel alle an der gleichen Adresse. Chris hatte eine Wohnung mit drei Zimmern für sie alle angemietet, damit dorthin all die Post und alles mögliche hin kann. Zwar lebte dort keiner von ihnen, aber oft verbrachten sie dort alle Zeit zusammen und übernachteten dort.

Beim Abendessen hatten meine Eltern gefragt, ob es Damon gut bei seinem besten Freund gehen würde und ob er wirklich noch zur Schule gehen würde. Ich hatte beides bejaht, obwohl das zweite ja eine Lüge war. Er war in den letzten drei Tagen nicht zur Schule gekommen. Die Lehrer hatten mich schon gefragt, warum Damon nicht zum Unterricht erschiene. Ich hatte ihnen flüchtig erklärt, dass Damon sich die Grippe eingefangen hätte (obwohl es eigentlich total schwachsinnig war, da es Sommer war). Sie hatten es geglaubt und ihm gute Besserung gewünscht. Am Abend war ich wieder in seinem Bett eingeschlafen.

Der Freitag hatte den anderen Tagen davor geglichen. Ich hatte nur einen Block lang Unterricht gehabt und war danach mit Dagi und Lisa etwas unterwegs gewesen. Wir waren zu Mulunu gefahren und hatten dort den kompletten Mittag verbracht.

My Adoptive BrotherUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum