42. Kapitel

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Am nächsten Morgen stand ich erst gegen elf Uhr auf. Damon blieb im Bett liegen und lachte, als ich mir die zweite Decken um meinen Körper schlang.

„Ich habe doch schon alles gesehen", lachte er und zwinkerte mir zu. Ich wurde rot. Meine Beine trugen mich schnell aus seinem Zimmer und in meins rein. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und kreischte keine zehn Sekunden später in eins meiner Kissen rein.

Es war gestern soooo wunderschön gewesen. Damon war so vorsichtig gewesen, hat alles getan, damit es mir gefällt und mich wohl fühlen lassen. Nun wusste ich, was alles daran so toll fanden, mit jemanden zu schlafen. Es war so geil! Heute Morgen wurde ich von seinen Küssen, die er über meinen ganzen Körper verteilte, wach. Es war nicht „komisch" nach der Nacht, wie es sonst immer in den meisten Büchern war, die ich gelesen hatte. Ich hatte schon Angst, dass es heute anders zwischen uns sein würde, aber das Gegenteil war eingetreten. Irgendwie hatte uns letzte Nacht noch mehr aneinander gebracht.

Ich grinste vor mich hin wie en Honigkuchenpferd und streckte mich auf meinem Bett lang.

Fünf Minuten später schnappte ich mir ein großes T-Shirt, eine Leggins und Wäsche aus dem Kleiderschrank. Danach lief ich mit einem Laken um meinen Körper geschlungen ins Bad.

Als ich vor den Spiegel trat, guckte mich ein Mädchen mit glänzenden Augen und einem Lächeln im Gesicht an. Meine Haare standen von meinem Kopf ab. Mein Make-up von letzter Nacht war verwischt. Es sah zwar nicht schön aus, aber ich sah glücklich aus. Sogar verdammt glücklich. Und das war das wichtigste. Ich lachte leise. Vor mehr als einem Monat hatte mich noch ein Mädchen mit leeren Augen angeguckt, als ich vor den Spiegel getreten war. Jetzt guckte mich ein Mädchen mit Leben in den Augen an. Und das war alles nur wegen ihm.

Ich schminkte mich ab und tanzte etwas zu der Melodie in meinem Kopf.

Dann stieg ich unter die Dusche, zog den Duschvorhang hinter mir zu und summte etwas vor mich her. Doch das artete schnell aus und ich sang laut.

You're on a different road, I'm in the Milky Way. You want me down on Earth, but I am up in space. You're so damn hard to please, we gotta kill this switch. You're from the Seventies, but I'm a Nineties bitch." Ich sang all möglich Songs unter der Dusche durch und irgendwann war ich endlich fertig. Ich trocknete mich ab und zog mir meine Klamotten an.

Ich ging wieder angezogen in Damons Zimmer und ließ mich neben ihn aufs Bett fallen. Er war wieder eingeschlafen, doch hatte sich wohl noch zuvor seine Boxershorts angezogen. Ein leises Schnarchen entwich durch seine Lippen. Ich kicherte und drückte meinen Kopf an seinen Hals. Ich atmete seinen Duft ein und schlang meinen Arm um seine Taille. Mit einem Finger zeichnete ich das Tattoo auf seiner Brust nach. Ich mochte es, weil es zu ihm gehörte. Ohne dieses Tattoo konnte ich mir ihn nicht vorstellen. Es gehörte zu seiner Geschichte.

Ich merkte Damons Wärme, roch seinen Duft und spürte seinen Körper. Ich fühlte mich bei ihm so geborgen.

„Willst du vielleicht in mich hineinkriechen?", fragte Damon mit seiner rauen Stimme.

„Mmmh."

„Rawwwr!" Damon drehte sich auf mich und biss mir leicht ins Ohrläppchen. Ich lachte. Sein nackter Oberkörper drückte gegen mein Shirt. Ich schlang meine Beine um ihn. Er hielt sein Gewicht mit den zwei Ellbogen, die er neben meinem Kopf auf das Kissen drückte. Das Grinsen konnte gar nicht von meinem Gesicht verschwinden.

„Hör auf", lachte ich, als er meinen Hals entlang küsste. Doch trotz meines Protest, machte ihm Platz und genoss es. Meine Augen schlossen sich und ein Seufzen entwich meinem Mund.

„Nein", sagte er und küsste mich auf den Mund. Er wusste ganz genau, dass ich nicht wolle, dass er aufhörte. Mein Herzschlag ging schnell. Es fühlte sich so an, als würde ich mit ihm in ein anderes Universum abtauchen. Als würden wir von dieser Welt voller Kriege und schlechter Nachrichten verschwinden und in unseres gemeinsames Universum abtauchen, wo nur er und ich existierten. In ein Universum, in das mich nur seine Lippen und sein Körper bringen konnte. Und dieses Universum könnte ich nie wieder ohne ihn betreten. Nur er brachte mich dorthin. Ich wollte nie wieder dort weg.

My Adoptive BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt