41. Kapitel

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Mama und ich machten einen richtigen Beautytag. Wir machten eine Maniküre und Pediküre, machten uns Gesichtsmasken und ließen einfach mal die Seele baumeln. Unsere Gespräche gingen über den neusten Klatsch bis hin zu meinen Freunden. Wir redeten über alles. Auch über Damon. Ich hatte meinen Eltern noch immer nicht von unser neuen Stand seit über einer Woche erzählt.

Doch ich erzählte meiner Mum, dass wir jetzt zusammen seien. Sie freute sich riesig für uns und fiel mir um den Hals. „Oh mein Gott, Schatz! Das ist ja wundervoll", sagte sie und drückte sich fest an mich. Ich umarmte sie auch, doch es war etwas umständlich mit den ganzen Sachen auf dem Bett meiner Eltern. All die ganzen Beautysachen lagen hier drauf rum und es war schon ein Wunder, dass wir hier noch überhaupt drauf sitzen konnten. Zwei Lockenwickler knallten gegen mein Gesicht, als sie mich fest drückte.

„Mum! Ich habe deine Lockenwickler im Gesicht", kriegte ich heraus und sie ließ schnell von mir ab.

„'Tschuldige", sagte Mum und ordnete schnell wieder ihre Lockenwickler. Sie wollte heute ein wenig Schwung in ihre Haare kriegen und hatte sie aufgewickelt. Ich hatte mich dagegen entschieden und würde sie heute Abend in leichten Wellen tragen.

„Ich wünsche euch viel Glück. Ich hoffe, er behandelt dich gut, sonst wird er es mit mir zutun haben." Sie guckte grimmig und ich lachte nur.

„Ist klar, Mama. Aber danke!" Ich lächelte sie an. „Für wie viel Uhr ist eigentlich der Tisch reserviert?"

„Ich habe keine Ahnung. Wir haben jetzt schon 15 Uhr und wir brauchen nicht mehr so lange, höchstens zwei Stunden. Aber das ist wirklich das Maximum. Geh mal bitte zu den Jungs und frag nach", sagte meine Mum und wartete weiterhin darauf, dass ihre Fußnägel endlich trocken werden würden.

Ich nickte und stand auf. Meine ganzen Nägel waren zum Glück schon getrocknet. Zur Sicherheit lief ich trotzdem vorsichtig die Treppe herunter.

„Ja", hörte ich Damons Stimme aus dem Wohnzimmer, als ich in der Mitte der Treppe ankam.

„Also sind du und meine Tochter zusammen?", fragte mein Vater mit ernstem Ton. Die beiden reden über Damon und mich?! Oh mein Gott...war das so ein peinliches Gespräch mit dem Vater seiner Freundin? Obwohl mein Vater ja auch eigentlich der Adoptivvater meines Freundes war. Also war mein Dad eigentlich der Dad von mir und ihm. Das ist alles so kompliziert.

„Ja", sagte Damon und ich hörte aus seiner Stimmer raus, dass er lächelte.Ich kam an der untersten Stufe der Treppe an und blieb dort stehen, um weiter zu lauschen. „Und ich mag sie wirklich sehr." Ich kreischte leise und grinste. Er mochte mich sehr. Es war irgendwie besonders, diese Worte noch einmal aus den Mund von Damon zu hören, wenn er mit einem anderen sprach. Es wirkte dann noch mehr real.

„Na das freut mich für dich. Ich wünsche euch viel Glück, aber ich warne dich. Wenn du meine Tochter verletzt, kriegst du es mit mir zu tun. Und dann ist es mir auch egal, dass du mein adoptierter Sohn bist."

„Werde ich nicht", antwortete Damon mit ernster Stimme. Ich lächelte.

„Gut! Dann lass uns weiter spielen", sagte mein Dad und Sekunden später hörte ich, dass die beiden wieder Fifa spielten. Jetzt wusste es wohl auch mein Vater. Gut! Dann stand mir wohl kein peinliches Gespräch mit Damon und ihm bevor. Dann war jetzt wohl alles geregelt, hoffentlich. Ich blieb noch etwas an meiner Stelle stehen, damit sie keinen Gedanken hegen würden, dass ich ihr Gespräch mitgehört haben könnte.

„Hi", sagte ich, als ich ins Zimmer trat. Beide lächelten mich an und ich setzte mich neben Damon. Sein einer Fuß lag auf dem Wohnzimmertisch und hatte ein Kühlpack umschlungen. Ich seufzte.

"War wohl doch nicht so gut mit deinem Fuß heute Morgen zu joggen, oder?" Ich guckte zu ihm und er verzog sein Gesicht.

"Joa, tut schon etwas weh. Aber es geht wieder einigermaßen. Das Kühlpack hilft." Damon lächelte wieder, legte seinen Arm fest um mich und nahm den Controller wieder in beide Hände. Ich lehnte mich an ihn. Seine Lippen kamen in die Nähe meines Ohrs.

My Adoptive BrotherWhere stories live. Discover now