38. Kapitel

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„Entschuldige, Madison. Hast du Connor -?", hörte ich eine Stimme von ganz weit entfernt sagen.

Ich öffnete die Augen und sah meine Zimmerdecke über mir. Also lag ich in meinem Bett. Damon lag neben mir. Noch immer halb auf mir und ich war etwas schräg zur Seite gedreht. Mein Kopf lag an seinem Hals. Sein Atem strich über mein Haar. Er schlief wohl noch.

Woher kam denn dann die Stimme? Ich drehte mich um. Mein Blick zur Tür und vor Schreck fiel ich vom Bett.

Was hatte sie denn hier zu suchen?!

Meine Mum stand in der Tür und guckte zu uns mit offenem Mund.

„Es ist nicht das, was du denkst", sagte ich direkt und stand auf. Als erstes einfach alles abwehren. Meine Mutter musterte mich und sah wohl, dass es nicht mein Shirt war und ich nur kurze Sachen anhatte.

Ich lief zu ihr und schloss die Tür hinter uns, als wir zusammen in den Flur traten. Warum musste meine Mutter sich unbedingt den heutigen Tag aussuchen, um in mein Zimmer nach Monaten mal wieder zu kommen?!

„Was wolltest du?", fragte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Ich wollte eigentlich Connor wecken, damit er sich rechtzeitig zur Schule fertig machen kann. Aber er war nicht in seinem Zimmer und ich wollte dich fragen, wo er ist, aber das hat sich ja jetzt anscheinend erledigt." Sie grinste mich an. „Läuft da etwas?", fragte sie.

„Jein", sagte ich und guckte ihr nicht in die Augen. „Ich weiß es nicht. Wäre es denn schlimm, wenn da was laufen würde?" Meine Füße spielten nervös mit der Fußleiste. Ich hatte schon so oft Angst gehabt, dass unsere Eltern uns so zusammen vorfinden werden, aber ich dachte echt nicht, dass schon heute der Tag war.

„Nein. Überhaupt nicht, schließlich haben wir ihn adoptiert wegen dir. Aber ich würde mich freuen, wenn ich erfahren würde, wenn da mehr läuft als Geschwisterliebe. Dein Vater und ich würden sich für dich freuen. Du bist schließlich schon 17 Jahre alt und er ist wirklich ein Gentleman." Wüsste sie, was er schon alles angerichtet hat, würde sie etwas anders denken, aber naja.

„Danke, Mum", sagte ich und umarmte sie kurz.

„Jetzt weck ihn aber mal. Ihr solltet euch langsam mal für die Schule fertig machen."

„Jep", sagte ich und ging wieder ins Zimmer. Mein Wecker würde in zehn Minuten klingeln. Ich stellte ihn aus und drehte mich zu Damon um.

Er lag auf der Seite und war wohl noch immer nicht aufgeweckt. Seine Arme umklammerten eins meiner Kissen. Er vergrub seinen Kopf in ihm. Ich kicherte und setzte mich aufs Bett. Er sah so süß aus.

„Aufwachen!", sagte ich etwas vorsichtig. Er bewegte sich kein Stück. Ich strich ihm durchs Haar. Er murrte.

„Gute Morgen", sagte ich ein Stück lauter.

„Mmmhhh lass mich schlafen", sagte er mit rauer Stimme. Gänsehaut.

„Wir haben aber Schule", sagte ich und versuchte ihm die Decke weg zu nehmen.

„Nur noch zehn Minuten", sagte er und zog mich an der Hüfte zu ihm. Ich kuschelte mich mit meinem Rücken an ihn und schloss die Augen. Das Bett war viel, viel, viel besser als Schule.

„Zehn Minuten hören sich gut", sagte ich leise. Ich war selber noch müde.

Doch Damon hatte wohl andere Pläne. Er legte seine Arme fest um mich und zog mich komplett an ihn.

Er küsste mich unter dem Ohr. „Guten Morgen!", flüsterte er rau in mein Ohr. Ich schnappte nach Luft. Dann legte er seinen Kopf halb auf meinen und schloss die Augen.

My Adoptive BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt