№ 38

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Taehyung

Wie immer, wenn ich meine Ruhe brauche, verschwinde ich auf dem Dach, wo ich meistens alleine sein kann. Vor einigen Jahren habe ich es mit Pflanzen geschmückt und eine Hollywood-Schaukel aufgestellt.

Als ich das Unternehmen übernahm und mit dem Stress kaum umgehen konnte, verkroch ich mich hier her und rauchte meistens einige Kippen, auch wenn ich froh bin, dass diese Zeiten vorbei sind, würde ich momentan alles tun um eine Zigarette zu rauchen.

"Taehyung?" Ich höre, wie sich die Tür schließ und Jungkooks Schritte lauter werden bis er genau hinter mir stehen bleibt. Es ist kurz still. Wir beide sagten nichts.

Ich weiß nicht, wie lange wir da stehen, ohne ein Wort zu sagen.

Plötzlich spüre ich zwei Arme um mich herum und ein Gesicht an meinen Rücken. "Ich.. es tut mir leid. Es ist meine Schuld. Wäre.. W-Wäre ich nicht da gewesen, dann wären nicht alte Wunden aufgerissen" Seine Stimme bricht ab und ich höre nur noch ein schniefen.

Ich drehe mich um und bin nun derjenige, der seine Arme um ihn legt und ihn zu sich drückt.

"Ich habe einfach überreagiert. Ich rede nicht gerne über meine Eltern. Seitdem meine Eltern gestorben sind, sind die Erinnerung vor dem Tod einfach verdorben, weil sich die schönen Erinnerungen zu schmerzvollen Momenten entwickelt haben."

Jungkook schaut zu mir nach oben, da er etwas kleiner ist. Sanft legt er seine Hand an meine Wange und streicht meine Tränen weg, die ich bis jetzt nicht einmal bemerkt habe. "Ich weiß, wie schmerzhaft es ist keine Familie zu haben und alleine zu leben. Aber du bist nicht mehr alleine"

Ich wollte es am Anfang kaum wahr haben, dass seine Präsens mich weniger einsam fühlen ließ. Ich habe diesen Gedanken von mir abgestoßen, weil ich nicht wollte, dass ich einen Menschen wieder an meinen Herz schließe, nur um ihn wieder zu verlieren.

In diesem Augenblick, schaue ich in seine dunklen Augen, die viel Schmerzen tragen.

Sekunden fühlten sich an wie Minuten.

Minuten fühlten sich an wie Stunden.

Ich hatte das Gefühl das ich mich in seinen Augen verloren habe und nicht ahnend in seinen Bann gezogen wurde.

Unsere Gesichter näherten sich immer mehr, bis meine Stirn seine berührt. Ich starre auf seine weichen Lippen, die ich in dem Moment nur noch fühlen möchte.

Und bevor ich darüber nachdenken konnte, befinden sich meine Lippen auf seinen weichen Lippen, die sich himmlisch auf meinen anfühlen. Der Kuss ist zart, aber auch etwas verlangend von beiden Seiten.

Mein Hand legt sich wie von selbst, an seine Wange, während die andere an Jungkooks Nacken wandert.

Ich weiß nicht, wie lange wir da standen und nichts anderes geschmeckt haben als die Lippen des jeweils anderen. Aber eins weiß ich definitiv: Seine Lippen sind wie eine Droge für mich. Eine Droge von der ich niemals nüchtern werden möchte.

Wir beide lösen uns, unwissend, wie sich dies auf unser Leben auswirken wird.

Wir schauen uns in die Augen als würden wir alles um uns vergessen, all unsere Probleme und Sorge. Doch es dauerte nicht lange bis sich dieser märchenhafte Moment vorbei und die Realität nun vor einem steht.

"i-ich..", versuche ich stotternd ein Satz zu bilden. Als ich nun die Vorlage gefunden habe ein Satz nochmal zu versuchen, werde ich schon von einer bekannten Stimme gerufen: "Taehyung!" Sofort lasse ich meine Hände von ihm ab und drehe mich zu Hoseok.

"Habe.. habe ich euch gestört?", fragt er nun. Ich blicke zu Jungkook, der mit rosaroten Wangen runter blickt.
Ich schüttelte auf seine Frage mit dem Kopf, worauf er ungläubig mich beäugt. "Ich könnte schwören, dass ich euch beide eben küssen sehen habe", sagt er in einem unschuldigen Ton. Ich schlage ihn beschämt, davon das wir erwischt worden sind, auf seinen Arm während er lacht.

Was wäre bloß passiert, wäre er nicht erschien. Dabei habe ich mir geschworen nie wieder jemand in mein Herz zulassen, um nie wieder diesen Schmerz zu spüren, den ich vor Jahren erleben musste.

❝Broke❞ νкσσкWhere stories live. Discover now