№ 37

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Taehyung

Seine Worte haben in mir etwas ausgelöst, ist es Neugier? Angst? Ich weiß es nicht, aber es hat definitiv Schmerzen in meinem Bauch bereitet.

Ich schaue zu Jungkook, der ebenfalls zu mir schaut. Als sich unsere Blicke treffen, schenke ich ihm ein kleines, aber beruhigendes Lächeln. "Wir sollten uns besser setzen", schlage ich vor, worauf Hoseok nickt und wir uns alle an den Tisch setzten. "Wir sollten erstmal dir erzählen Jungkook, was das alles hier auf sich hat und warum wir hier sind" Er nickt zögernd. Hoseok schaut zu mir, der auf eine Bestätigung von mir wartet, damit er anfangen kann zu erzählen. Als ich ihm durch ein Nicken mitteile, dass er es sagen darf, macht sich in mir ein komisches Gefühl breit. Wie wird er reagieren? Wird er sich freuen? Oder wird er anders reagieren?

Ich atme einmal ein und aus. "Taehyung hat mir einen Auftrag gegeben, vor einigen Wochen", fängt er an, "Er wollte mehr über dich heraus finden", erzählt er weiter. Ich schaue auf meine Hände, die auf dem Tisch liegen. Ich kann förmlich schon spüren, wie Jungkooks Blick auf mir liegt. "Deshalb.. sollte ich alles über dich heraus finden, aber ich habe wirklich nichts gefunden. Als würdest du nicht existieren." Als ich Mut in mir aufsammle, schaue ich hoch zu Jungkook, der bloß auf den Tisch starrt. Ich kann keine Emotionen anhand seiner Mimik und Körpersprache herausnehmen.

"Ich.. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagt er nun leise, fast schon flüsternd. "Und du hast wirklich nicht existiert, Jungkook. Du bist nämlich offiziell gestorben und das vor zwanzig Jahren." Diese Information ist sogar für mich neu. Ich frage mich wirklich, wie alt Jungkook überhaupt ist?

Jungkook starrt weiterhin den Tisch und ist sprachlos. Weiß er überhaupt diese Information? Kann Hoseok doch Recht haben und alles war gespielt?

"Kannst du etwas dazu sagen, Jungkook? Oder besser gesagt Jeon Jungkook?"

Es ist ruhig.

"Jeon Jungkook", flüstert er seinen eigenen Namen. "Ist das wirklich mein Name?", er schaut hoch zu Hoseok. Sein Gesicht wirkt blass und weiß, wie Porzellan.

Hoseok nickt. "Es gibt noch viel mehr, als das." er seufzt. "Tae, er ist um es genau zu sein am 28. Dezember gestorben."

Der Tag an dem meine Eltern gestorben sind.

"Ich dachte, es wäre ein Zufall... Aber war kein Zufall. Ich wollte es zur Sicherheit prüfen und war geschockt es zu lesen." Ich sage nichts mehr. Mein Hals fühlt sich so an, als hätte ihn jemand zugeschnürt, damit ich nicht mehr atmen kann.

Eine Zeitung, die unter paar Dokumenten liegt, zieht Hoseok heraus und schiebt sie zu mir rüber. Anhand der gelbbräunlichen Verfärbungen und den Rissen an den Ränden, merkt man, dass die Zeitung schon etwas älter ist.

"In der Nacht des 28. Dezember sind zwei Autos ineinander gefahren, durch die rutschigen Straßen. Nur drei von sieben der Insassen überlebten den Unfall mit schweren Verletzungen."

Als ich diese Zeilen vorlas kamen mir die nicht nur Tränen vor Traurigkeit, sondern auch Wut, aus mir unerklärlichen Gründen. "Was hat das alles auf sich Hoseok?"

"Was.. Was könnte das mit mir zu tun haben?" meldet sich nun Jungkook wieder zu Wort. "Es stehen keine Namen drinne, das ist ein reiner Zufall-"

"Denk doch vernünftig nach. Wer sollte es sonst sein? Du, Seok-" Sofort unterbreche ich ihn: "Sei ruhig! Ich will seinen Namen nicht hören" Meine Stimme wird lauter. Ich sehe, wie Jungkook aufzuckt, als ich laut werde. Hoseok guckt mich fassungslos an, da ich noch nie zuvor mit ihm in so einer Lautstärke geredet habe. Ich weiß selbst nicht einmal was los ist. Ich erkenne mich in der letzten Zeit selbst nicht wieder.

"Ich denke, das war genug für heute" mit diesen Worten stehe ich auf und verlasse den Raum, lasse dich beiden entsetzt zurück.

❝Broke❞ νкσσкWo Geschichten leben. Entdecke jetzt