Chapter 66: Kiss Me Even If You Shouldn't

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Ich starrte ausdruckslos auf das Buch auf dem Boden. Ich wusste nicht, was ich als letztes gegessen hatte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass, wenn ich kürzlich etwas gegessen hätte, ich es in Natalies Gästezimmer gekotzt hätte.


Nun, zumindest weiß ich jetzt, wo Michella das herhatte, dachte ich trocken.


Aber meine Schwester war nicht wie meine Mutter. Sie war eine Million Mal besser als sie.

Schade das ich so lange gebraucht hatte, um das herauszufinden.


Ich war nicht annähernd so geschockt, wie ich es hätte sein sollen. Meine Eltern waren, von dem bisschen was ich gesehen hatte, nie wirklich das gefestigte und liebevollste Paar gewesen. Mein Vater liebte seine Arbeit mehr als alles andere und meine Mutter, nun, sie hatte ihren Ehrgeiz, der sie dahin gebracht hatte, wo sie jetzt war.


Wenn sie sich trennen würden, wäre ich überhaupt nicht geschockt, um ehrlich zu sein, würde es mich nicht einmal ein wenig interessieren, immerhin waren sie fremde für mich, Menschen, die ich kaum kannte.


Nein, ich war überhaupt nicht überrascht, dass meine Mutter eine Affäre hatte. Aber ich war irgendwie entsetzt darüber, mit wem sie diese hatte.


Vor allem aber war ich erschüttert, erschüttert darüber, wie Jeanine Henderon es tatsächlich schaffte, sie zu tolerieren und ihr nicht einfach ins Gesicht zu schlagen.


Und Jake. Wie schaffte er es überhaupt im selben Raum wie sie zu sein?


Ich lehnte mich an die Bettkante und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.


Ist es zu viel verlangt, um ein Leben zu bitten, dass nicht so durcheinander ist, dass mein Kopf jede Sekunde des verdammten Tages weh tut?


Ich konnte mich nicht dazu bringen Klarheit in das Buch zu bringen, das Jake vor all den Jahren geschrieben hatte.


Über mich.

Und ihn.


Es ging um uns und wie er es sah.


Ich lächelte leicht, als ich mich daran erinnerte, wie er im Regen stand und mir sagte, dass ich nicht nur ein Kapitel, sondern das ganze Buch war.


Vielleicht hatte er das wortwörtlich gemeint.


Es tat weh, die Deutlichkeit zu sehen, mit der er sich an alles erinnerte. Ich hatte immer gewusst, dass Jake ein sehr gutes Gedächtnis hatte, aber das grenzte schon an einem fotografischen Gedächtnis.


Er erinnerte sich an alles.

Er erinnerte sich an alles an mir.


Mich durch seine Augen zu sehen, ließ mich wie eine Protagonistin eines Buches erscheinen. Eine faszinierende, interessante Hauptfigur, zu derer Persönlichkeit viel mehr gehörte, als nur ungeschickt und ein absoluter Idiot zu sein.

The Guy Next Door | deutsche ÜbersetzungWhere stories live. Discover now