Jealous Ex

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A/N: Sorry an alle Lotorfans.

Wütend starre ich über den Schulhof hinweg bis zu der Ecke, wo sich täglich die sogenannten ‚Badboys' versammeln. Dort steht er, lacht und schmiegt sich an den viel zu muskulösen Körper dieses Spasten. Schmerzhaft zieht sich alles in mir zusammen, als dieser Gorilla von einem Teenager ihn küsst. Am Anfang noch ganz harmlos, doch mit der Zeit immer intensiver und ich kann nicht anders, als meinen Kopf abzuwenden. Die Tränen brennen hinter meinen Lidern, doch ich versuche stark zu bleiben. Ich darf jetzt nicht heulen!

Ich darf nicht diese bittere Enttäuschung in mir spüren, darf nicht dieses kochende Gefühl von Wut und Eifersucht Kontrolle über meinen Körper nehmen lassen. Die Person da, ist nicht mein fester und auch nicht mein bester Freund, nein, dieser bildhübsche Junge da vorn ist nicht mal mehr irgendein Freund. Er ist nur mein Ex, den ich damals selbst verlassen habe, weil er sich nicht outen wollte und ich nicht mehr mit dem Versteckspiel leben konnte. Im Nachhinein war das einfach nur dumm von mir, denn ich hätte lieber ein Leben lang, als sein geheimer fester Freund gelebt, anstatt ohne ihn zu leben. Doch wie hätte ich das damals schon wissen sollen?

Und egal wie sehr ich versuche ihn zu vergessen, es geht nicht. Überall in dieser Stadt sehe ich Erinnerungen an uns. Jede Nacht aufs Neue träume ich von dem Blauäugigen. Von seinen ozeanblauen Seelenspiegeln, in denen ich mich immer verliere. Von seinen braunen weichen, am Morgen immer leicht verstrubbelten, Haaren. Von seinen schlechten Witzen und seinem strahlenden Lächeln. Einfach von ihm, dem Jungen, den ich so sehr liebe, dass es schon weh tut.

Wieder durchzuckt mich dieser Schmerz. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals, schnürt mir die Luft ab. Das plötzliche Gefühl, alles um einen herum würde immer näher kommen -einen zerquetschen- wird größer. Der Druck auf meinen Lungen wird stärker. Ich spüre, wie sich alles in mir nach Sauerstoff verzerrt, doch ich kann nicht. Ich kann nicht atmen.

Gerade, als ich das Gefühl habe, unter dem Druck und den Schmerzen, zusammen zu brechen, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. „Alles okay? Schon wieder er?" Ein Ruck geht durch mich hindurch. Wie, als hätte jemand eine riesige Blase -gemacht aus Panik und Angst- zerplatzen lassen, verschwinden all die Gefühle und Emotionen. Ich schnappe hörbar nach Luft, bemerke erst jetzt, dass ich angefangen habe zu zittern. „Keith? Geht es dir gut?" Der Griff um meine Schulter wird kräftiger.

Ich schaue hoch in das besorgte Gesicht meines Halbbruders Shiro. Ich merke, wie das Zittern nachlässt und sich meine Atmung wieder beruhigt. „Ja, ja, ich denke schon" „Hatte es wieder mit Lance zu tun?" Einen Moment lang schweige ich, bevor ich zögernd nicke. Shiro seufzt. „Du solltest ihn vergessen Keith. Er hat dich nicht verdient" Ohne auf meine Reaktion zu warten, schleift mich der Größere ins Schulgebäude. Doch unweigerlich wandern meine Gedanken nach Stundenbeginn sofort zu dem eben Gesagtem. Ich weiß, auf was er hinauswill.

Vor knapp zwei Jahren bin ich mit Lance zusammengekommen. In der Middleschool waren wir seiner Ansicht wohl sowas wie Rivalen. Ich habe nie wirklich bemerkt, dass wir in derselben Klasse waren, aber anscheinend waren wir zwei bei den Jungen die Besten im Notendurchschnitt. Im ersten Jahr der Highschool haben wir uns ignoriert, doch im zweiten Jahr -direkt am Anfang- wurden wir durch ein Schulprojekt dazu gezwungen, uns näher mit einander zu befassen. Es entstand eine Freundschaft, die sich Ende des zweiten Schuljahrs, in den Sommerferien, zu einer Beziehung weiterentwickelte. Die kompletten Sommerferien hatten wir miteinander verbracht und aus meiner Sicht, war dieser Sommer perfekt gewesen.

Doch das kommende Schuljahr wurde zu einer Höllenfahrt. Nicht nur, dass der Anspruch an uns Schüler sich ein weiteres Stück steigerte, sondern, dass wir auch viel weniger Zeit für einander hatten. Ich war und bin zwar immer noch nicht vor der Schule geoutet, aber vor meinem Bruder und meiner Mum. Das Problem mit dem Outing vor Freunden, hatte ich nie, da Shiro und später dann Lance, die Einzigen waren, die mir wirklich nahestanden und stehen. Zudem ist meine Mum durch ihren Job fast nie zu Hause und ein Treffen -von Lance und mir- bei mir zu Hause, war nie ein Problem.

Klance OneshotsWhere stories live. Discover now