12.Dezember: Rot, rot, rot || 2

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Achtung!
Beinhaltet Gewalt, Blut, Schmerzen u.A. wer so etwas nicht lesen kann sollte auf dieses Kapitel bitte verzichten.
Danke

-POV Lance-

"WAS?! Was hockst du da rum?! Du sollst den Boden nicht verschmutzen!", schrie er mir entgegen.

Meine Sicht war immernoch verschwommen. Alles schien sich zu drehen und ein Gefühl der Übelkeit breitete sich in meinem Körper aus.

Die Tränen begannen in Strömen meine Wange herunter zu fließen und trotzdem gab ich keinen einzigen Ton von mir.

"ICH REDE MIT DIR!"
Schon wieder schallte seine dunkle, tiefe Stimme durch die Wohnung.

Als nächstes spürte ich den ziehenden Schmerz in meiner Bauchregion.

Immer und immer wieder trat er auf mich ein.
Mein Schulterblatt knackste, ebenso wie mein Knie und einige Rippen.

Immer und immer wieder spürte ich den Schmerz.
Wie tausend Stromschläge, tausend Kugeln und tausend Messerstiche.

Die Tränen verschleierten meine Sicht und ich begann schrecklich zu husten...
Es klang als würde ich ersticken.

Und dann sah ich das erste Mal diese rote Flüssigkeit, die selbst durch den milchigen Filter auf meinen Augen erkennbar war.

Die Farbe stach einem ins Auge und verhinderte das Wegsehen.
Wie als würde man magisch angezogen werden.

Ich hustete immer mehr Blut und Keith trat immer heftiger zu.
Entgegen aller Erwartungen verstärkte sich der Schmerz jedoch nicht.
Es war als wäre mein Körper betäubt und meine Nerven abgestorben.

Unfähig mich zu bewegen lag ich da, als mein Verlobter mich im Wohnzimmer allein ließ und in die Küche ging.

Ich wollte mich bewegen.
Ich wollte hier weg.

Doch ich hatte keine Kontrolle mehr über jegliche Nerven und Muskel.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
Die Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und das Gefühl, als würden millionen kleine Ameisen mit Nadel-Beinen über die Haut kriechen und sich tief in den Fleisch bohren nahm mir den Atem.

Hinter mir hörte ich die schweren Schritte Keith'.
Er kam immer näher bis er sich langsam zu mir herunter beugte.
Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken und kniff verängstigt die Augen zusammen.

"Lance, Lance, Lance...
Du bist so unartig gewesen!
Dieses Verhalten muss bestraft werden. Das verstehst du doch sicher"

Die Zeit, über seine Worte nachzudenken, blieb mir nicht.
Denn ein kaltes, langes Stück Metall wurde vorsichtig über meine Haut bewegt, ganz sachte, als wäre es eine Feder.

"Wo sollen wir bloß anfangen?", säuselte mir Keith ins Ohr und ich zog angeekelt meinen Kopf ein, als sein Atem mir ins Gesicht stieg.

Der stechende Geruch von Alkohol war zu vernehmen und der rauchige Geruch einer Zigarette.

Es war still. Für mehrer Sekunden still.

Bis ich laut aufschrie.
Der Schmerz den ich fühlte war mit nichts zu vergleichen.
Die spitze, scharfe Klinge des hochwertigen Küchenmessers schnitt in mein Fleisch.
Tief hinein, bis auf die Ebene des Knochens, mit so einer Wucht und Intensität hatte Keith zugestochen.

Sein tiefes, kehliges, schadenfrohes Lachen erklang.
Es schien als würde es wie ein Echo in der Wohnung wieder hallen.

Ein weiterer markerschütternder Schrei entfuhr mir, als er das Messer mit einem Ruck wieder heraus zog.
So gleich nahm ich die dicke, warme Flüssigkeit wahr, die meinen ganzen Oberschenkel hinunterlief und mit einem kleinen 'Plopp' auf den Boden tropfte.

Ich glaubte zu fühlen wie immer mehr des roten Blutes aus der Wunde floss, doch zwischen all meinen Schreien und den immer wiederkehrenden Schmerzen, die durch das ständige Einstechen des Messers verursacht worden, war dies schwer zu sagen.

Ich wusste nicht wie viel Zeit verging, in der Keith immer wieder auf meinen geschundenen Körper einstach.
Die Beine, die Arme, der Rücken, der Bauch und sogar die Brust.

Stärker und schneller führte er seine Tätigkeit aus.
All die Aggressionen, der Frust, der Stress, all dies spürte man in jedem Messerstich.

Die Tränen waren verschwunden, hatten Platz gemacht für die stockende Atmung und das verzweifelte Schnappen nach Luft, dass immer dann auftrat, wenn der vorangegangene Schrei verklungen war.

Und dann, ganz plötzlich, hörte es auf.
Ich hörte wie das Messer Keith' Hand entglitt und zu Boden fiel.
Mein Verlobter erhob sich, trat langsam von mir weg, schien mich zu betrachten, lange zu betrachten, dann ging er.

Kurze Zeit später hörte ich die Kühlschranktür und das laute Ploppen eines Bierdeckels.
Zu gerne hätte ich gewusst was er noch getan hatte, doch ich fühlte mich ausgelaugt, geschwächt.

Meine Atmung verlangsamte sich, genauso wie mein Herzschlag.
Ich war nie ein großer Schwächling gewesen, sondern ein Kämpfer.
Hatte ich mir etwas in den Kopf gesetzt, dann hatte ich es durchgezogen.
Doch diese Zeiten waren vorbei.

Endgültig vorbei als ich meine Augen schloss und für immer in einen tiefen Schlaf abdriftete...

"LANCE!"

"LANCE!"

"LANCE!"

...Ruckartig erwachte ich aus diesem viel zu realen Traum.
Mein Blick irrte umher, ich wusste nicht was Wirklichkeit war und wohin ich zuerst blicken sollte, bis ich zwei warme Hände an meinen Wangen spürte die meinen Kopf leicht in eine Richtung drehten.

Und dann blickte ich in sein Gesicht, in das Gesicht meines Verlobten, in das Gesicht von Keith der mich besorgt anblickte.

"Alptraum?"

"Alptraum", war meine Antwort.

"Na komm her...", sagte er und zog mich liebevoll in seine Arme.
"Du schläfst jetzt noch ein bisschen und morgen gehen wir dann gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt, als Ablenkung, okay?"

"Okay", erwiederte ich um nur wenige Sekunden später in einem traumlosen Schlaf abzudriften.

Ähm...
Ich...äh...bin nicht psychopathisch veranlagt!
Und es hat mir nicht Spaß gemacht das zu schreiben!

*hust* Okay vielleicht doch *hust*

Ich hoffe euch hat der Teil gefallen
(Ich selbst bin mal wieder nicht so zufrieden...Scheiß Perfektionismus und Selbstkritik)
Aber naja~

Wir sehen uns beim nächsten Oneshot...
Ciao Ciao~

Ps: vampierhouse & @TheThirdAngel ich hoffe ihr seid glücklich, dass ich nicht mehr 'krank' bin XD

Klance OneshotsWhere stories live. Discover now