Kapitel 3

72 6 2
                                    

Hier bin ich also. An einer Schule mit allen Leuten die aufgrund von dummen Wissenschaftlern jetzt irgendeine besondere Fähigkeit haben. Die meisten sind genauso wie ich nicht freiwillig hier und wären bestimmt genauso wie ich gerne wieder zuhause in ihrem Zimmer. Ich werde hier nicht lange bleiben. Das wird sicher sein.

Nachdem mich meine Mutter entgültig in die Hände von den wohl Nachfolgern der Wissenschaftler gab, wurde ich direkt in mein Zimmer zugeteilt und bekam gleichzeitig auch eine ziemliche hässliche Schuluniform. Im welchen Jahrhundert sind wir bitte? Sind wir wieder zurück im 19ten Jahrhundert?

"Die Uniform ist dein Erkennungszeichen. Egal ob hier oder sonst wo, wo du in nächster Zeit hinreisen wirst"erklärte mir M. Philipps. Ich sollte langsam echt mal aufhören immer laut zu denken.

"Wer hat gesagt, dass ich durch die Zeit reise?"sagte ich etwas genervt und legte meinen Kopf genervt auf mein Bett. M. Philipps stützte sich an meinen Bett ab und schaute mich ernst an.

"Mrs Chapman. Sie werden sowieso in wenigen Minuten ein Gespräch mit dem Vorstand haben. Da können sie gerne alles fragen was sie wollen und sich so sehr beschweren wie sie wollen. Ziehen sie sich aber jetzt um"sagte er zum Schluss und verließ mein Zimmer.

Ich verdrehte meine Augen und nahm die Uniform in meine Hände. Ich habe so viele Fragen. Ich will einfach nur nachhause. Ich wollte gerade mir die Uniform anziehen,als sich die Tür öffnete und ein Mädchen mit Kopfhörern in den Ohren ins Zimmer kam. Zuerst sah sie mich nicht, aber als sie mich dann wahr nahm, schreckte sie kurz zusammen, aber lächelte dann.

"Hey. Ich bin Livia"sagte sie und nahm ihre Kopfhörer aus dem Ohren. Ich lächelte sie selber kurz an und legte die Uniform dann erstmal wieder aufs Bett.
"Ich bin Mira. Ich bin seit heute hier"sagte ich und lächelte sie an.

"Herzlich Glückwunsch nachträglich"sagte sie dann und ging zu ihrem Bett. Was? Woher..Was? Ich schaute sie verwirrt an und als sie meinen Blick sah, lachte sie kurz.
"Keine Sorge du wirst das noch alles erfahren. Ich traf M. Philipps gerade auf dem Flur. Er sagte, dass du dich beeilen sollst"

*

Nachdem ich mir extrem viel Zeit nahm und erstmal etwas durch die halbe Schule irrte ging ich auch mal langsam zum Vorstand. Als ich an die Tür klopfte und herein gebeten wurde, war ich etwas verwundert, dass plötzlich so viele Leute da waren. Es waren um die 10 älteren Männern plus ein Junge in meinem Alter der etwas abseits stand und genau die gleiche Uniform trug wie ich.

"Sie sind zu spät Mrs Chapman"sagte ein unbekannter Man der in der Mitte von dem Tischen saß, die in einem U zusammen gestellt waren. Ich schaute ihn emotionslos an und stellte mich dann in die Mitte von dem U.

"Nichtstestotrotz wollen wir sie als Vorstand des Ketura Instituts Herzlich Wilkommen heißen. Wie sie bestimmt schon mitbekommen haben, sind sie ein besonderer Mensch. Genauso wie alle anderen hier. Sie werden hier lernen mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie für gute Zwecke einzusetzen"fing er an zu erzählen. Für gute Zwecke? Was sind bitte schön in diesem Zusammenhang gute Zwecke?

"Gute Zwecke? Was verstehen sie als gute Zwecke?"fragte ich ihn. M. Philipps, der neben ihn saß, machte seine Hand vor seinem Gesicht. Er sagte mir, dass ich alles fragen darf was ich will..

"Wir versuchen hier heraus zu finden wo unsere Fähigkeiten herkommen und durch was sie erzeugt wurden"meldete sich der Junge zu Wort der langsam zu mir kam. Ich schaute ihn kurz an und schaute dann wieder zu den Männern.

"Mrs Chapman, das ist Leonardo Ferrers. Ihr Partner"stellte Mr. Philipps ihm mir vor. Ich nickte ihn kurz zu und verschränkte dann meine Arme. Mein Partner? Wird man hier überhaupt mal gefragt was man will?

"Mrs Chapman. Ich weiß, dass sie nicht wirklich eine Ahnung haben was sie hier machen, aber das ist wohl das Schicksal wenn man besonders ist. M. Ferrers und sie werden zusammen einer der größten Missionen durchführen. Sie müssen zusammen arbeiten und die Sache ernst nehmen"erklärte mir der immernoch  fremde Mann. Ich hasse diesen Ort.

"Ok darf ich mal kurz was klarstellen" fing ich an und ging ein Schritt näher.
"Ich bin erstens überhaupt nicht dazu verpflichtet irgendwas für ihre komische Sekte zu machen. Zweitens dürfen sie hier nichts ohne meine Einverständnis machen und drittens will ich hier garnicht mal sein also gehe ich jetzt auch wieder nachhause"sagte ich kopfschüttelnd und drehte mich um, um zu gehen, aber mir wurde der Weg von weiteren zehn Männern versperrt.

*

"Mira! Amira! Mrs Chapman!" schrie mir mein neuer Partner zu, als ich von ihm weg lief. Ich blieb daraufhin stehen und wartete bis er die letzten Meter zu mir kam.
"Nennst du mich noch mal so wie diese bescheuerten Idioten dann wirst du sehen was dir passiert"meckerte ich ihn an. Er hob unschuldig seine Hände und fing an zu lachen, als ich weiter lief.

"Ich verstehe garnicht warum du das alles so hin nimmst. Merkst du nicht wie bescheuert die alle sind. Oh ihr müsst Missionen durchführen und die Wahrheit über eure so tolle Gabe heraus finden" äffte ich die komischen Leute im Raum etwas nach. Er sagte dazu nichts mehr und lief nun neben mir her.

"Du solltest echt mal etwas runter kommen. Was machst du daraus überhaupt so ein Drama? Nimm es doch einfach so hin wie es ist und fertig. Akzeptiere es einfach"sagte er.

"Ich hab mir das hier nicht ausgesucht. Ich mache das hier nicht freiwillig und ich will es nicht mal machen" sagte ich und blieb stehen. Leo blieb kurz stehen und schaute mich kurz an, ehe er wieder anfing langsam zu lachen. Wieso lacht dieser Idiot jetzt schon wieder?

"Glaubst du wir alle die hier sind haben uns das ausgesucht? Glaubst du wir hatten alle vor unseren 18. Lebensjahr einen blassen Schimmer was mit uns los ist? Du wirst so wenige Leute finden die freiwillig hier sind. Aber weißt du was? Die meisten akzeptieren es einfach und nehmen es einfach hin wie es ist. Das ist nun mal die Realität von uns. Also solltest du mal langsam aufhören deine Drama Show abzuziehen und komme damit klar, dass das jetzt dein Leben ist"

Das Ketura Experiment ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt