Kapitel 2

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Frühling 2020

"Wow. Es ist also jetzt soweit. Ich wäre gerne mit zum Flughafen gekommen. Aber ich glaube es ist sogar besser wenn ich mich hier von dir verabschiede"sagte Noah und hatte schon wieder Tränen in den Augen. Währendessen er versuchte nicht los zu weinen,war ich schon seit heute früh durchgehend am weinen. Noah schaute sich das noch kurz an und nahm mich dann in seinen Arm. Er legte seine Arme um mich und küsste mich kurz am meinen Kopf.

Wir werden das schaffen. Wir werden das irgendwie hinbekommen. So schwer wird das wohl nicht werden oder?

Ich löste mich nach kurzer Zeit wieder von Noah und küsste ihn kurz. Er erwiederte den Kuss und strich mir danach über meine Wange.
"Ich liebe dich"sagte er und legte seine Stirn an meine. Er wischte mir einige Tränen aus dem Gesicht und lächelte leicht.
"Ich liebe dich auch"antwortete ich ihn und umarmte ihn noch mal.

"Ich will das ja jetzt echt ungern zwischen euch stören, aber Mira Schatz wir müssen echt langsam los" meldete sich meine Mutter zu Wort die mit meinen Koffer aus dem Wohnzimmer kam. Ich nickte ihr kurz zu und schaute dann zu Noah, der meine Hände los ließ die er nahm als er hier her kam. Wow. Das tat gerade echt extrem weh..

"Schreib mir wenn du angekommen bist okay? Pass auf dich auf Mira..und bau keinen Mist. Vorallem nicht ohne mich" sagte er die letzten Sätze lachend. Ich musste kurz mitlachen und umarmte ihn dann nochmal kurz ehe er entgültig durch die Haustür nach draußen verschwand. Als die Tür ins Schloss fiel,kam meine Mutter zu mir und legte ihren Arm um mich.

"Ich verstehe immernoch nicht warum du mich in dieses scheiß Internat steckst. Vorallem ist das mein letztes Jahr hier. Hättest du es nicht einfach sein lassen können?"fragte ich sie etwas genervt und machte ihren Arm von meinen Schultern weg. Ich wischte mir kurz unter meinen Augen und drehte mich dann mit leicht roten Augen zu ihr.

"Mira du wirst das noch verstehen, warum ich das machen musste" sagte sie. Ich schüttelte meinen Kopf und nahm meinen Koffer um nach draußen zu gehen. Ich werde das nie verstehen. Ich werde nie verstehen, warum sie mein Leben so zerstören musste..

Als ich die Haustür aufmachte bemerkte ich einen schwarzen Van der vor der Haustür stand. Ich blieb ruckartig stehen und sah wie sich die beiden vorderen Türen öffnen. Von der Fahrertür kam ein großer, muskulöser Mann im schwarzen Anzug und Sonnenbrille aus dem Auto. Der Beifahrer dagegen war mit Jeans und Hemd bekleidet und trug eine Sonnenbrille mit orangener Spiegelung.

"Elisa"sagte der unbekannte Mann und umarmte meine Mutter die hinter mir aus dem Haus kam. Ich drehte mich verwirrt zu beiden um und schaute immer wieder zwischen dem Auto und den beiden her. Was geht hier vor? Wer ist das? Und was wollen die?

Die beiden lösten sich nach kurzer Zeit aus ihrer Umarmung und erst da nahm mich der schlanke Mann war. Er setzte seine Sonnenbrille ab und schaute mich mit seinen klaren blauen Augen an.

"Du bist bestimmt Amira oder?"fragte er mich und kam ein Stück näher zu mir. Ich nickte etwas unsicher und ging einen Schritt näher zu meiner Mutter. Was auch immer hier vorgeht : Ich mag es nicht. Ich mag es überhaupt nicht.

"Mama. Was geht hier vor? Wer sind die beiden?"fragte ich sie. Sie lächelte mich dagegen nur leicht an und legte ihre Hände auf meine Schultern.
"Es wird Zeit, dass wir gehen"

*

"Okay noch mal von vorne"sagte ich verwirrt und lehnte mich nach hinten. Entweder ich träume das gerade alles oder das ist einfach nur eine unglaubliche Geschichte die keinen Sinn macht. Bitte sei Variante eins, bitte sei Variante eins..

"Du wurdest mit einem besonderen Gen geboren, dass dazu führt, dass du dich teleportieren kannst. Egal ob in unserer Zeit oder in der Vergangenheit oder in der Zukunft"erklärte mir der Mann,der sich zudem als M. Philipps vorstellte.

"Ich hoffe ihr wisst wie bescheuert das klingt oder? Wie soll das überhaupt möglich sein?"sagte ich immernoch verwirrt. Meine Mutter nahm meine Hand die auf meinen Knie lag und schaute mich kurz etwas besorgt an.

"Dein Ururopa wurde früher als Testobjekt benutzt. Ihn wurden verschiedene Stoffe gegeben um zu schauen ob sich was in seinen Genen verändert. Keiner weiß welcher Stoff dazu geführt hat, dass er in der Zeit reisen kann, aber dadurch, dass er plötzlich dieses Gen hatte wurde es immer weiter verbreitet"erzählte mir meine Mutter. Mein Opa war also das Testobjekt von irgendwelchen gestörten Wissenschaftlern? Und ich dachte es kann nicht schlimmer werden..

"Hast du es auch? Dieses Teleportier Gen?"fragte ich meine Mutter, aber sie schüttelte mit ihren Kopf. Hä? Wieso habe ich es dann?
"Es kann passieren, dass das Gen Generationen überspringt. Das ist genauso das gleiche Prinzip wie mit der Haarfarbe oder mit der Augenfarbe. Es ist ja auch ziemlich sicher, dass du deine braunen Haare nicht von deiner Mutter geerbt hast"sagte M. Philipps nachdem ich wohl wieder laut gedacht hatte.

Dass ich meine braunen Haaren und meine Grünen Augen nicht von meiner blonden Mutter geerbt habe war mir schon ziemlich früh bewusst. Aber das ich dieses komische Gen von meinem Opa geerbt habe? Ich kann es immernoch nicht glauben. Das ist doch komplett bescheuert und verrückt.

"Und wo fahren wir jetzt hin?"fragte ich beide. Das mit dem Internat ist ja wohl gelogen oder? Ich kann doch wohl auch mit diesen Gen bei mir zuhause leben. Ich habe es doch auch die restlichen 18 Jahre gemacht?

"Du wirst auf ein Internat gehen. Du wirst zusammen mit den ganzen anderen Jugendlichen sein die auch  verschiedene Gene aufgrund von Tests an ihren Großeltern bekommen haben. Nicht jeder hat das Gen was du hast. Du wirst dort lernen damit umzugehen und du wirst Missionen durchführen" erklärte mir M. Philipps. Ich schaute ihn und meine Mutter kurz an und fing dann an zu lachen.

Das ist doch nicht deren ernst. Bitte sag mir nicht, dass sie das alles ernst meinen?

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