Das Ketura Experiment ✓

Kapitel 5

"Hey Mira! Ich bin echt froh dich zu sehen. Ich dachte schon dir ist was passiert, weil du dich nicht gemeldet hast"sagte Noah und lächelte mich über mein Handy Bildschirm an. Ich lächelte ihn genauso an und lehnte mich von meinem Bett aus an die Wand.

"Es war in den letzten zwei Tagen ziemlich stressig. Die ganzen Anmeldungen und so. Ich hab hier so wenig Freizeit, dass ist echt nicht mehr normal"regte ich mich etwas auf.

"Hast du wenigtens schon Freunde gefunden oder hockst du seit zwei Tagen alleine in deinem Zimmer?"fragte er mich lachend. Ich zeigte ihn kurz meinen Mittelfinger und nickte ihn dann zu.

"Meine Zimmerpartnerin ist ziemlich nett. Mein Chemiepartner ist auch sehr nett zu mir und hat mir etwas die Schule gezeigt" erzählte ich ihn kurz. Ich kann ihn schlecht erzählen, dass Leo nicht mein Chemiepartner ist sondern eher mein Zeitreisebuddie ist.

"Chemiepartner? Ich dachte du hast Chemie extra abgewählt, weil du es so hasst?"fragte er mich mit einem leicht verwirrten Blick. Shit. Stimmt...
"Tja ich wurde wohl belogen. Als ich hier ankam war ich plötzlich im Chemiekurs eingeschrieben. Auch nach meinem Aufstand wurde ich nicht rausgenommen"log ich ihn an.

Ich hasse es Noah anzulügen. Aber Ich musste leider dieser Erpresserbande versprechen nichts zu sagen. Zu meinem eigenen Schutz hieß es offiziell. Inoffiziell ist es wohl eher zu ihren eigenen Schutz. Nicht das noch jemand erfährt,dass hier Kinder missbraucht werden..

"Ich kann mir gut vorstellen, dass du die angemacht hast. Anders kenne ich dich nicht"sagte er und lachte. Ich lachte etwas nervös mit und war froh, als es an meiner Tür klopfte. Ich rief herein und im nächsten Moment machte Leo die Tür auf. Ich wusste genau was er gerade sagen wollte, aber als er sah, dass ich gerade am Handy war, kriegte er gerade noch die Kurve.

"Amira, M. Philipps will mit uns reden. Wegen unserem Schulprojekt"sagte Leo und machte meine Tür etwas ran.
"Wer ist das?"fragte Noah dann.

"Das ist nur Leonardo. Mein Chemiepartner"sagte ich und zeigte Leo, dass er mal kurz kommen sollte. Er setzte sich auf die Kante von meinem Bett und schaute durch die Kamera zu Noah. Wieso habe ich das Gefühl, dass die Situation gleich komisch wird..

"Noah, das ist wie gesagt Leonardo mein Chemiepartner. Leonardo, das ist Noah. Mein Freund"stellte ich beide kurz vor. Beide hoben kurz ihre Hand um sich zu begrüßen und es herrschte eine ziemlich unangenehme Stille zwischen uns drei.

"Ich wollte euch ungern stören, aber M. Philipps braucht uns echt dringend. Er will mit uns nochmal den Unterricht von heute durchgehen wegen dem Experiment was wir zeigen wollen" sagte er und stand von meinem Bett auf. Wieso ist er bloß so gut im lügen?

"Wir reden ein anderes mal weiter, okay?"fragte ich Noah, der mir zu nickte und gleichzeitig lächelte.
"Ich liebe dich. Viel Spaß"sagte er.
"Ich liebe dich auch"sagte ich noch kurz lächelnd, ehe ich auflegte und mein Handy weglegte um meine volle Aufmerksamkeit Leo zu schenken.

"Das war nicht wirklich eine Lüge. M. Philipps will wirklich mit uns reden"

*

"Und du vertraust ihn echt?"fragte ich Leo ungläublich, als er mir erklärte, dass M. Philipps auf unserer Seite steht. Er nickte mir zu und klopfte an seinen Büro. Er machte persönlich seine Tür auf und schob uns herein um sie auch selber wieder zu zu machen. Ich sollte echt aufhören mir Hoffnungen zu machen, dass die ganze Sache nicht noch verrückter wird.

"Mrs Chapman. M. Ferrers. Schön, dass ihr hier seid"sagte er und zeigte uns, dass wir uns auf die Sessel vor seinem Büro setzen sollen. Ich setzte mich noch etwas vorsichtig hin.

"Okay erstens. Für euch heiße ich weder Mrs Chapman, noch Amira. Nennt mich bitte einfach nur Mira und fertig. Zweitens was zum Teufel geht hier überhaupt schon wieder vor??"fragte ich verwirrt. 

"Ich will euch helfen, dass das hier alles ein Ende hat" sagte er und schaute uns nacheinander an. Ich kann mir vorstellen, dass Leo ihn mal wieder blind vertrauen wird. Ich war noch etwas unschlüssig. Was ist wenn das diesesmal wirklich eine Falle ist?

"Wieso sollte ich ihnen das glauben?"fragte ich ihn ernst und lehnte mich nach vorne um ihn anzuschauen. Er schaute mich für einen kurzen Moment genauso an und lehnte sich dann nach hinten. Leo drückte mich leicht wieder in den Sessel und nickte M. Philipps zu.

"Ich bin einer von euch"sagte er. Was? Was hat er gerade gesagt? Er ist einer von uns? Wie?

M. Philipps bemerkte meinen sehr verwirrten Blick und sprach daraufhin weiter. Jetzt bin ich aber echt gespannt.

"Ich bin genauso wie ihr als 18. Jähriger hier her gekommen. Ihr könnt euch also jetzt mal vorstellen, wie lange dieser Wahnsinn schon existiert. Ich habe genauso wie ihr einer der seltenen Gene geerbt. Ich war der einzige aus meiner Familie der dies hatte. Meine Familie fand keinen anderen Weg als mich hier her zu schicken. Wenn man einmal hier ist kommt man nie wieder raus. Aufjedenfall nicht lebend. Ich habe so viele von meinen damaligen Freunden verloren. Ich weiß was ihr noch alle durch machen müsst und glaubt mir. Ich will nicht nur euch, sondern allen hier das ersparen. Ihr müsst mir vertrauen. Ich bin auf euer Seite" erzählte er uns seine Geschichte.

Hätte mir jemand gesagt, dass mein Leben sich ab meinen 18. Geburtstag so verändert, hätte ich denjenigen echt sowas von ausgelacht. Ich dachte ich gucke echt viel zu viele Sci-Fi Filme und Serien, aber das ist echt die scheiß Realität...

"Was für eine Gabe hatten sie? Oder vielleicht sogar haben sie noch?"fragte Leo ihn vorsichtig. M. Philipps schaute uns beide nacheinander an und machte dann seine Schreibtisch Schublade auf um einen ovalen roten Stein heraus zu holen. Warte. Ich habe doch den gleichen heute in lila benutzt..

"Sie sind ein Zeitreisender. Genau wie ich" sagte ich dann und schaute erstmal nur auf den Stein. Nach einigen Minuten löste ich dann meinen Blick vom Stein und schaute ihn an. Es wird immer kranker und abgefahrender..

"Ich kann euch helfen die Wahrheit heraus zu finden. Ich kann dir helfen Mira. Vertraut mir. Lasst mich mit euch zusammen arbeiten und das alles hier zu Ende bringen. Lasst uns das böse bekämpfen. Bitte"