Teil 26

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*Rose*
Langsam wache ich auf. Jegliches Gefühl für Zeit verloren. Da ich mein Handy zuhause gelassen habe und auch keine Uhr habe, kann ich nicht nachschauen. Langsam stehe ich auf und muss feststellen, dass mein Rücken fast verheilt ist. Die Schmerzen sind ebenfalls fast weg. Ich laufe die Treppe runter und finde alle in der Küche auf. Dean kommt strahlend auf mich zu. „Na wenn das nicht unsere Rose ist!", sagt er freudig und umarmt mich fest. „Na du!", erwidere ich nach Luft ringend. „Dean denk an ihren Rücken!", eilt mir Mila zur Hilfe. „Oh Mist!", entgegnet Dean und lässt mich blitzschnell los. „Hab ich dir weg getan?", fragt er besorgt. Ich schüttle nur den Kopf. Daraufhin tritt der sorglose Ausdruck auf sein Gesicht. „Du hast wahnsinnig lange geschlafen Rose. Den ganzen gestrigen Tag hast du verschlafen!", erklärt mir Mila. Damit habe ich nicht gerechnet. Wir frühstücken erstmal alle zusammen. Die Stimmung ist gelöst und Dean ist mal wieder um keinen Spruch verlegen. So gelingt es mir endlich nach langer Zeit mal wieder richtig zu lachen und Spaß zu haben. Gerade kümmern wir uns um den Abwasch als er mich mit Spülwasser, anspritzt. Ich kreische laut auf und gehe auf Gegenangriff, ich schnappe mir einen Krug mit Wasser und Schütte ihn in seine Richtung. Nun ist er es der erschrocken aufschreit. Er funkelt mich herausfordernd an. Im nächsten Moment jagt er mich durch das halbe Haus. Als er mich schließlich erwischt, packt er mich an den Hüften und zehrt mich raus in den Garten. Als ich ahne was er vorhat, bettle ich um Gnade. Doch das ist auch vergebens. Im nächsten Moment stößt er mich in den Pool, dessen Wasser eiskalt ist, doch was er nicht eingeplant hat, ist meine Hand an seinem t-Shirt. Ich ziehe ihn also mit hinein. Als wir beide wieder an die Oberfläche kommen, müssen wir lautstark lachen. Dean reicht mir ein Handtuch, in das ich mich schnell einwickle. Sofort wird mir etwas wärmer. Jeder von uns geht nun in sein Zimmer um sich etwas trockenes anzuziehen. Nach einer Weile laufe ich hinunter und treffe alle im Wohnzimmer an.

Die Ablenkung heute, hat mich vorerst, alle meine Probleme vergessen lassen. Was wohl gerade zu Hause los ist. „Kann ich mir ein Handy von euch leihen, ich wollte schauen was zuhause passiert?", frage ich und Dean reicht mir sein schwarze IPhone. Schnell wähle ich und nach dem zweiten klingeln, höre ich die Stimme meiner Mom. „Hallo?", erkundigt sie sich. „Hey Mom!", sage ich, mehr als erleichtert ihre Stimme zu hören. „Du es ist gerade sehr schlecht!", ihre Stimme klingt besorgt. Im Hintergrund höre ich Damiens Stimme. „Wer ist das ?", fragt er und seine Stimme klingt gefährlich, mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Ohne das meine Mom antworten kann, wird ihr der Hörer aus der Hand gerissen. „Rose? Ich schwöre dir, ich werde dich finden und wenn es das letzte ist was ich tue!", seine Stimme verursacht eine Gänsehaut, der irrationale Teil meines Gehirns möchte ihm sagen, wo ich bin und mich von ihm abholen lassen. Aber der rationale Teil setzt sich durch und reicht den Hörer an Dean weiter. „Sarah?", spricht er in den Hörer. Doch Damien scheint nichts weiter sagen zu wollen und beendet das Telefonat.

Nach diesem Telefonat ist meine Gute Laune erstmal verschwunden. Die Angst, die seine Worte bei mir ausgelöst haben, steckt mir in den Knochen. Ich fühle mich erneut schlapp und ausgelaugt. Doch Dean erklärt mir, dass ich jetzt lange genug geschlafen hab und ich etwas tun muss, um mich abzulenken. Wir treffen uns alle in Sportkleidung vor dem Haus. Heute ist Training angesagt. Als wir hier gelebt haben, war es für mich das normalste beim Kampftraining dabei zu sein. Im neuen Rudel habe ich das ziemlich vernachlässigt. Leider merke ich meinem Körper das fehlende Training an. Ich werde gnadenlos fertig gemacht. Dean reicht mir lachend eine Hand, als Mila mich erneut auf die Matte geworfen hat. „Das üben wir aber nochmal!", sagt er grinsend und will zurück zu seiner Matte laufen. Doch ich wäre nicht Rose Clarke, wenn ich das auf mir sitzen gelassen hätte. Ich stürze mich auf ihn und schaffe es, dem Überraschungsmoment sei dank, ihn auf den Boden zu befördern. Nun drücke ich ihm mein Knie in den Rücken, während ich ihm ins Ohr flüstere: „Vorsichtig Dean, niemals die Deckung aufgeben!" Nun lachen wir beide und ich helfe ihm dieses Mal auf die Beine. „Gut dieses eine mal hast du verdient gewonnen!", grinst er mich erneut an, bevor er zurück zu Alex geht und wieder trainiert. Seine braunen Haare sind vom Kämpfen mittlerweile komplett durcheinander. Mila mustert mich eine ganze Weile, bis sie schließlich sagt: „Was läuft da bei euch beiden ?" Ich gucke sie entsetzt an: „Wir sind befreundet und das schon seid vielen Jahren. Du weißt das ich an einen Werwolf gebunden bin. Er mag mich vielleicht nicht wertschätzen, aber trotzdem kann ich diese Verbindung nie wieder ändern.", meine Stimme klingt traurig und mit einem Mal bricht der Schwall meiner unterdrückten Gefühle wieder über mir ein. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wieder an ihn erinnern!", sagt sie schuldbewusst und legt mir einen Arm um die Schulter. In diesem Moment tritt Alpha Jackson auf den Übungsplatz. Seine Miene ist ernst, als er in unsere Richtung läuft. „Was ist passiert?", fragt Dean, direkt alarmiert. Jackson überreicht seinem Sohn ein Blatt Papier. Nun schaut auch Dean bedrückt drein. Ich habe ein ungutes Gefühl, als Dean mir ebenfalls das Blatt reicht. Es handelt sich dabei um eine ausgedruckte E-Mail, in der Damien meinem alten Rudel, krieg androht, wenn sie mich verstecken. „Was machen wir jetzt?", frage ich heiser. Mein Herz schlägt wieder schneller. „Vorerst werden wir die Nachricht ignorieren und unsere Grenzen besser bewachen lassen. Wenn er seine Drohung wahr macht, werden wir vorbereitet sein!", seine Worte sind wie Damiens ein versprechen.

Ich kann mich nur glücklich schätzen, dass mich das Rudel jetzt nicht im Stich lässt. Alpha Jackson ist nicht so leicht zu beeindrucken und würde nie jemanden von uns im Stich lassen. Dessen bin ich mir ganz sicher. „So um dich nun wieder auf andere Gedanken zu bringen, habe ich mir gedacht wir füllen deinen leeren Kleiderschrank etwas auf. Du hast ja nicht gerade viel mitgebracht!", schlägt Mila vor, als Dean, Alex und Jackson gemeinsam zu einer Besprechung verschwinden. Mir ist gerade gar nicht nach einkaufen zumute. Ich fühle mich wie eine gejagte, in jedem Moment werde ich gefunden und dann zurückgeschleift. Was wird mich wohl erwarten, wenn er mich finden sollte. Wird er seine Drohung wirklich wahr machen. Werde ich damit leben können, dass sich unschuldige Leute für mich in einen Kampf stürzen? Ist es mein persönliches Glück tatsächlich wert, dass alle in Gefahr gebracht werden? All diese Fragen Geistern in meinem Kopf umher.
Doch Mila lässt nicht locker und schleift mich in die nächstgelegene Stadt. Alex schickt uns vier Aufpasser mit. Allesamt riesige muskelbepackte Männer. Wenn wir mit denen keine Aufmerksamkeit erregen, dann weiß ich auch nicht. Aber Mila scheint meine Sorgen nicht zu teilen, sie kennt Damien nicht und weiß auch nicht wozu er im stande ist. Ich werde von einem Geschäft ins nächste gezogen. Mila sucht immer wieder die verschiedensten Klamotten raus, die ich dann anprobieren soll. Aber ich kann mich immer noch nicht entspannen, nervös schaue ich mich immer wieder um. „Rose du musst dich jetzt wirklich mal entspannen, wir sind hier nicht alleine. Die passen doch auf uns auf, versuch doch wenigstens ein bisschen Spaß zu haben. Mir zu liebe." , sagt sie und schaut mich mit ihren großen braunen Augen an. Ich zwinge mich dazu ein Grinsen aufzulegen, um sie etwas zufriedener zu stimmen. Fröhlich zeigt sie mir eins der Kleider. Bei diesem kann ich selbst den Blick nicht abwenden. Es ist lang, schwarz und hat am Oberteil feine Stickereien und kleine steinchen. „Du musst das anprobieren !", bestimmt sie und schiebt mich samt Kleid in eine der Umkleidekabinen. Ich liebe das Kleid. Es sitzt richtig gut und ich fühle mich wahnsinnig wohl. Als Mila neugierig den Vorhang öffnet pfeift sie begeistert. „Wow das sieht mega aus. Das müssen wir auf jedenfall mitnehmen.", erklärt sie voller Begeisterung. Doch die wird jäh unterbrochen, als sich die Männer auf einmal aufgeregt unterhalten. Ehe ich mich versehe, werde ich von dem einen gepackt und zu einem Hinterausgang gebracht. Die anderen sind uns dicht auf den Fersen. „Was ist los?", frage ich und meine Stimme klingt leicht panisch. „Wir müssen hier weg, fremde Werwölfe suchen die Stadt ab!", sagt einer von ihnen, während wir schnell zum Auto laufen. Kurz bevor wir den Wagen erreichen, taucht ein mir bekannter Werwolf vor uns auf. Es ist einer der Männer, die mich letztens gefangen genommen haben. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, ich bin wie gelähmt. Zwei von unseren Beschützern, stürzen sich auf den Mann, während die anderen uns zum Auto bringen. Sobald wir drin sitzen, startet der, der mich eben aus dem Laden geschleppt hat den Wagen. Mit quietschenden Reifen fährt er los und zurück zum Rudel. Ich drehe mich noch ein letztes Mal zu den beiden, die zurückgeblieben sind um. Sie kämpfen weiterhin mit unserem Angreifer.

Eine Woge von Schuldgefühlen übermannt mich. Ich kenne noch nicht mal ihre Namen und sie riskieren ihr Leben für mich. Als wir weiter durch die Stadt fahren, mache ich eine Entdeckung die mein Herz stocken lässt..

Leute ich bin momentan in Schreiblaune. Ich hoffe wie immer euch gefällt das neue Kapitel. Mögt ihr die neuen Charaktere? Wie findet ihr Dean?
Was Rose wohl entdeckt hat 😉😉
Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche. ☺️☺️

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