Teil 31

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*Rose*
Als ich das Haus mit meinem Koffer verlasse, warten schon mehrere große Schwarze Autos in der Auffahrt. Gideon und Damien stehen davor und diskutieren wieder. Als sie mich entdecken, verstummen sie und Damien nimmt meinen Koffer, um ihn im Kofferraum zu verstauen.
„Gute Fahrt!", wünscht Gideon und geht auf das erste der drei Autos zu. „Wir nehmen das mittlere Auto!", erklärt Damien und öffnet mir die Beifahrertür. Nachdem auch er in das Auto eingestiegen ist, fährt Gideon los und wir folgen ihm.
Nach einer Weile, werden meine Lider  schwerer und ich schlafe ein.

Ich werde erst wieder wach, als das Auto anhält und Damien aussteigt. Verschlafen reibe ich mir über die Augen. Wir befinden uns an einer Tankstelle, mitten im nirgendwo. Die Straße verläuft mal wieder mitten durch den Wald. Ich öffne ebenfalls meine Tür und steige aus und strecke mich erstmal. Damien ist gerade fertig mit tanken und geht zum bezahlen in das kleine Häuschen. Ich lehne mich mit den Rücken an den Wagen, als Gideon sich zu mir gesellt. „Du siehst aus, als hättest du von der Fahrt nicht viel mitbekommen!", sagt er grinsend. „Nein das habe ich wohl wirklich nicht.", erwidere ich.
„Ich glaube das werde ich die nächsten Stunden auch mal tun und lasse Darius fahren."
„Darius?", frage ich und schaue zu seinem Wagen. Dort stehen mehrere Männer und unterhalten sich ebenfalls. „Mein Beta. Es ist der Blonde, links neben ihm steht Caleb und der gegenüber ist Sam. Sie sind alle aus meinem Rudel!", erklärt er Stolz.

In nächsten Moment stapft Damien aus dem kleinen Gebäude und läuft auf uns zu. „Wir müssen weiter!",sagt er knapp, woraufhin Sein Bruder wieder zu seinem Auto läuft und diesmal den Beifahrer Sitz ansteuert. Er grinst mir zu und reißt zwei Daumen in die Luft. Auf meinem Gesicht breitet sich nun ebenfalls ein Grinsen aus. Bevor ich nun meinerseits den Beifahrersitz ansteuern kann, hält Damien mich auf. Er drückt mir den Autoschlüssel in die Hand. „Fahr du.", sagt er nur und schiebt mich zur Fahrertür.

Wir fahren seit ungefähr 20 min und die Stimmung im Auto wird immer unangenehmer. Keiner von uns beiden redet ein Wort. Ich wüsste auch nicht was ich sagen soll. Nach einer Weile halte ich es nicht mehr aus und drücke den Knopf für das Radio. Eine Frauenstimme ertönt, die von ihrem Herzschmerz singt. Ich spüre Damien's Blick, der auf mir ruht. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und erwidere seinen Blick. Für ein paar Sekunden schauen wir uns an, bis Damien sagt: „ Augen auf die Straße Rose."
Sofort wende ich den Blick ab, doch seiner liegt weiterhin auf mir und bringt mich ganz aus dem Konzept. Meine Hände krallen sich fester um das Lenkrad, sodass die Knöchel weiß hervortreten. Das Herz schlägt schneller. Ich drehe das Radio lauter und versuche meine Gedanken damit zu beruhigen, was mir nicht so gelingen will.

Die nächsten Stunden werden beinahe unerträglich. Ich kann mich kaum konzentrieren. Damien starrt mich ununterbrochen an. „Kann ich dir helfen?", frage ich irgendwann, als es mir endgültig reicht. „Nein, bei mir ist alles bestens!" und zum ersten Mal sehe ich bei Damien ein richtiges Grinsen. Mir klappt der Kiefer runter und ich muss ihn wie eine verrückte anstarren. „Pass auf!", ruft er und greift in der gleichen Sekunde das Lenkrad, um den Wagen, der deutlich an Kurs verloren hat, wieder in die Spur zu bringen. „Das war es. Ich gebe auf. Fahr du wieder?", erwidere ich geschockt, woraufhin Damien sein Handy in die Hand nimmt und ein kurzes Gespräch mit Gideon führt. An der nächsten Tankstelle halten wir an.

Als ich den Wagen verlasse, fühlen sich meine Knie wieder wie Wackelpudding an. Ich halte mich am Wagen fest und atme erst einmal tief ein und aus.  Als Damien um den Wagen herum gelaufen kommt, habe ich meine Fassung fast zurückerlangt.  Auf Damien's Gesicht liegt immer noch dieses Grinsen. Das scheint auch den anderen nicht zu entgehen. Sie starren zuerst Damien an und danach mich. Ich werde rot und wende mich direkt der Beifahrertür zu. Am liebsten würde ich laut losschreien, um die Aufgestaute Anspannung und Wut loszuwerden, doch ich reiße mich zusammen. Ich lehne meinen Kopf gegen die kühle Scheibe und schließe die Augen.  Nicht einmal als ich höre, wie die Autotür zugeschlagen wird, öffne ich sie wieder.

Die restliche Fahrt vergeht wie im Fluge. Eine lange Auffahrt, gesäumt von riesigen Tannen, führt zu Gideons Haus. Kurz darauf kommt ein riesiges dreistöckiges Gebäude in mein Sichtfeld.  Es ist ziemlich modern und mit jeder Menge Fenstern. Alles ist in Schwarz und Grautönen gehalten. Auf uns warten einige Werwölfe aus Gideons Rudel. Sie begrüßen ihren Alpha euphorisch. Nachdem wir alle von ihnen begrüßt haben, verlassen sie uns und wir betreten das Haus. Gideons Beta und die anderen Jungs verschwinden auf ihre Zimmer. Nun stehen nur noch wir drei vor der großen Steintreppe, die in die oberen Geschosse führt.

„Hier unten ist die Küche, das Wohnzimmer und ein weiterer Aufenthaltsraum. Oben ist unser Trainingsraum und die Zimmer der Jungs. Die oberste Etage ist mein Reich. Dort sind neben meinem Büro noch zwei Gästezimmer. Da kommen wir schon zu dem Problem. Ihr müsstet euch das Zimmer teilen, damit wir alle von euch untergekommen.", erklärt Gideon und man merkt, wie er versucht sein Lachen zu unterdrücken. Gerade als ich protestieren möchte, verschwindet Gideon im Nebenraum und kann nun sein Lachen nicht mehr unterdrücken. „Ist das sein Ernst?", frage ich Damien, dieser zuckt nur mit seinen Achseln und beginnt unsere Koffer nach oben zu bringen. Ich werde langsam wütend. Seine Stimmungsschwankungen treiben mich in den Wahnsinn. Der Schlafentzug und Hunger tun sein Übriges. Ich laufe ihm hinterher und habe ihn in einem großen Zimmer eingeholt.

„Ich schlafe ganz bestimmt nicht mit DIR in einem Bett!", herrsche ich ihn an und lasse die Tür lautstark ins Schloss fallen. Damien ignoriert mich und beginnt seinen Koffer auszupacken. Das lässt mich jegliche geglaubt Zurückhaltung verlieren. Grob packe ich ihn am Arm. „Verdammt nochmal Damien! Ich rede mit dir ! Ich hab es so satt. Dieses hin und her. Nie redest du klar Text mit mir. Es reicht mir. Du ignorierst mich, dann interessiert es dich wieder was ich mache. Du hast mich verdammt nochmal gebissen, danach zerfetzt du meinen Rücken mit einer Peitsche. Langsam mach ich mir Gedanken einen Psychiater anzurufen, damit sie dich mal...", bevor ich meine Tirade zu Ende führen kann, drückt er mich mit dem Rücken, an die Wand hinter mir und legt seinen Mund fest auf meinen. Reflexartig erwidere ich seinen Kuss, es ist als würde mein Körper handeln, ohne das Gehirn zu nutzen. Der Kuss ist wütend und heftig. Ich grabe meine Hände in seine Haare und ziehe daran. Er stöhnt dabei leicht auf und vertieft unseren Kuss noch mehr.

Doch plötzlich fühlt es sich an, als würde mir jemand kaltes Wasser über den Körper gießen. Ich stoße ihn mit einem Ruck von mir. Damien schaut mich verwirrt an, das Haar zerzaust. „Tu das nie wieder.", kreische ich, meine Stimme kaum wieder erkennend. „Dazu hast du kein Recht!"
Bevor ich nachdenken kann, schießt meine Hand hervor und verpasst ihm eine saftige Ohrfeige. Ohne ein weiteres Wort stürme ich aus dem Raum, in das angrenzende Badezimmer. Nachdem ich die Tür mehrmals abgeschlossen habe, lasse ich mich in die riesige schwarze Badewanne sinken und fange an herzhaft zu lachen. Wann ist mein Leben so den Bach runter gelaufen ?

So Leute ein versprochenes neues Kapitel ☺️ Ich hoffe wie immer es gefällt euch. Würde mich sehr über eure Meinungen in den Kommentaren freuen ☺️.
Schönes Wochenende 😘
Lena

I Need you Mate Where stories live. Discover now