Teil 13

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*Rose*
Der Rest des Schultages ging  viel zu schnell rum. Nicht das ich sonst gerne auch nur eine Sekunde länger als nötig in der Schule verbringen würde. Aber heute ist das anders, ich habe generell das Gefühl das die Schule in Zukunft ein Zufluchtsort darstellen wird. Vor allem wenn ich bei Ihm wohnen muss. Mit langsamen Schritten verlasse ich das Schulgebäude. Am Rande meines Sichtfeldes nehme ich Damien wahr, der sich mit einem anderen Lehrer Unterhält. Ich Ignoriere ihn wie gewohnt und krame den Schlüssel zu seinem Wagen aus meiner Tasche hervor. Bei dem Gedanken wie ich mir einfach eins seiner Autos geschnappt habe, schleicht sich mir ein grinsen auf das Gesicht. Ich steige schnell ein und verlasse den Parkplatz. Mir bleiben noch mehrere Stunden bis zu dem Training, wo ich dran teilnehmen werde. Wenn der Gegenzug dazu ist, dass er mich in Ruhe lässt.

Während der Fahrt, schalte ich das Radio an und singe einen alten Katy Perry Song lautstark mit.
Als ich vor einer roten Ampel halte, fühle ich mich irgendwie beobachtet. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und entdecke Damien, dessen Auto neben meinem steht und seinen belustigten Blick. Sofort beende ich meinen mehr als lächerlichen Sing Auftritt. Meine Wangen färben sich vermutlich gerade ins dunkelste Rot und ich könnte mich selbst Ohrfeigen für diese Aktion. Im nächsten Moment springt die Ampel auf Grün und erlöst mich aus diesem peinlichen Moment. Ich fahre mit quietschenden Reifen los und sorge, für den größtmöglichen Abstand zwischen unseren Autos. Ich parke schief vor seiner Garage und betrete das Haus. Der Schlüssel war an dem Schlüsselbund, wo auch der Autoschlüssel dran war.
Schnell gehe ich in das obere Geschoss und in das Zimmer, das von nun an mein eigenes ist. Dieser Raum ist nichts im Vergleich zu der ganzen Etage, die ich bei meinen Eltern bewohnt habe. Das frustriert mich sichtlich. Schließlich begebe ich mich, an das auspacken der Kisten und Taschen. Nachdem ich sämtliche Klamotten ausgepackt habe sieht es in dem Zimmer aus, als wäre ein Bombe eingeschlagen. Überall türmen sich Anziehsachen Stapel. Ich höre wie die Tür unten ins Schloss fällt und jemand die Treppe hinaufsteigt. Werde ich mich dran gewöhnen mit diesen Typen in einem Haus zu leben. Bei dem Gedanken daran rolle ich meine Augen und Schüttel genervt den Kopf. Im nächsten Moment klopft es an der Zimmertür und mir entweicht ein genervter Seufzer. "Ja?", rufe ich. Die Tür öffnet sich einen Spalt breit, da sie nicht weiter aufgehen kann, wegen meinen ganzen Sachen. Mit dem Einsatz etwas Kraft öffnet sie sich dann doch und sorgt dafür das einige Stapel Anziehsachen umfallen. "Toll jetzt darf ich das alles neu Falten!",fauche ich ihm entgegen. "Ich wollte dich eigentlich nur zum Essen rufen, Katy Perry!", entgegnet er und grinst mich fies an. Ich nehme die Bürste, die neben mir auf dem Boden liegt und werfe sie in seine Richtung. Er weicht lachend aus und verschwindet im Flur. Missmutig stehe ich auf und folge dem Geruch von Essen, der mir aus der Küche entgegen strömt. Als ich das Esszimmer betrete, entdecke ich einen großen wuchtigen Holztisch, der an beiden Enden gedeckt ist. Gerade trägt ein blondes Mädchen einen angerichteten Teller herein und platziert ihn vor Damien. "Hi!", begrüße ich sie und handle mir einen genervten Blick ihrerseits ein. Ich verdrehe genervt die Augen und setze mich auf dem Platz, der gegenüber von Damien, aber am anderen Ende des Tisches liegt. Der Teller steht schon dort und eine riesige Portion Spaghetti wartet darauf verspeist zu werden.
Während des Essens wechseln Damien und ich kein Wort miteinander. Die Stille ist irgendwie merkwürdig und wird mit jeder Sekunde drückender. Doch ich möchte auch kein Gespräch beginnen. Doch irgendwann beginnt Damien zu sprechen:"Wenn du fertig gegessen hast, wäre es gut wenn du dich schon mal für das Training bereit machst. Wir fahren in einer halben Stunde.", verkündet er und steht auf. Mit diesen Worten verlässt er den Raum und geht in einen mir noch unbekannten Flur, der hinter dem Esszimmer liegt. Da hinten muss glaube ich sein Schlafzimmer oder Büro sein. Keine Ahnung, aber ich habe jetzt nicht vor es heraus zu finden. Vielleicht wenn er außer Haus ist. Ich leere meinen Teller und trage ihn in die große Küche, in der die Blondine gerade mit Aufräumen beschäftigt ist. Ich stelle den Teller ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen in die Spülmaschine und verlasse den Raum.

Zurück in meinem Zimmer schlüpfe ich schnell in bequeme Sportkleidung, die aus einer schwarzen langen Sporthose und einem weinroten Top besteht. Im herausgehen nehme ich noch eine Schwarze Jacke und mein Handy mit. Als ich die Treppe hinab laufe betritt Damien das Foyer. Er trägt ebenfalls Sportkleidung. Ich ahne das jetzt nichts gutes kommt. Er will mich also höchstpersönlich trainieren. Ich folge ihm zu seinem Geländewagen und steige auf der Beifahrer Seite ein.  Wir fahren erneut schweigend zum Rudelhaus. Als wir endlich dort ankommen entdecke ich das draußen auf der großen Wiese einige Werwölfe miteinander trainieren. Einige in ihrer Menschengestalt, aber auch Wölfe die gegeneinander kämpfen und Selbstverteidigung proben. Am Rand der Wiese erkenne ich einen Mann mittleren Alters, der gerade zwei Personen Anweisungen gibt. Und es ist nicht irgendwer.
Es ist mein Dad.
Er hat diesen strengen Blick aufgesetzt, den er immer hat, wenn er gerade als Lehrer arbeitet. Ich steige aus und laufe mit schnellen Schritten auf ihn zu. Ich hab ihn schon seid einer ganzen Weile nicht mehr gesehen und falle ihm direkt um den Hals. Im ersten Moment versteift er sich, aber als er erkennt, dass ich es bin, legt er beide Arme um mich. "Meine Kleine!", sagt er leise.  Als wir uns voneinander lösen entdecke ich Damien, der über die Wiese gelaufen kommt. Die anderen Werwölfe verbeugen sich respektvoll vor ihm. Als er uns erreicht, begrüßt er kurz meinen Vater und bedeutet mir dann ihm zu folgen. Wir gehen zu einer Matte ganz am Rand der Wiese. "So dann wollen wir mal schauen wie gut du dich wirklich verteidigen kannst."
Bevor ich reagieren kann, hat er mich schon gepackt und auf die Matte geschleudert. "Arsch.", forme ich mit den Lippen. "Ich weiß", sagt er und streckt mir grinsend eine Hand hin.

In der nächsten halben Stunde versuche ich seinen Angriffen auszuweichen und ihn in günstigen Momenten, auch auf die Matte zu befördern. Das misslingt mir allerdings kläglich. Was zu vielen belustigten Kommentaren seinerseits führt.  Als er erneut versucht mich umzuschmeißen, weiche ich diesmal geschickt aus und bewege mich schnell, sodass ich nun hinter ihm stehe. Er dreht sich blitzschnell um, doch ich bin diesmal schneller, packe ihn und ziehe ihm die Füße unter seinem Körper weg. Er macht einen Satz zurück und zieht mich runter. Mein Aufprall wird von seinem Körper abgefangen, doch der Kampf geht weiter. Wir kämpfen beide, um die Oberhand zu erlangen. Er hat sich gerade auf mich gerollt und drückt meine Arme, mit so einer Kraft zurück, dass es mir absolut nicht mehr möglich ist mich zu bewegen. "Der Anfang war tatsächlich gut, aber dann hab ich dich erwischt!", sagt er grinsend, mit dem Gesicht nur einige Zentimeter über dem meinen. "Aber ich hab dich auf die Matte befördert das reicht mir erstmal", entgegne ich und ertappe mich ebenfalls beim grinsen.  Im nächsten Moment lässt er von mir ab und legt sich direkt neben mich auf die Matte. Mein ganzer Körper erstarrt. Wir berühren einander  nur ganz leicht an den Armen. Das Gefühl was diese Berührung auslöst, macht mich ganz kribbelig. Eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus. Ich spüre wie mein ganzer Körper sich anspannt. Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und bemerke, dass sein Blick auf mir ruht. Ich betrachte sein Gesicht genau. Er zeigt keinerlei Regung und mustert mich auch stumm.
Doch der Moment ist vorbei, als mein Dad seine Schüler lautstark dazu auffordert, alles aufzuräumen. Ich zucke zusammen und richte mich prompt auf. Damien steht ebenfalls auf. Ich nehme ohne ein Wort, die Matte und bringe sie zu dem Wagen, auf dem alle aufgestapelt werden. Mir ist auf einmal wahnsinnig warm also ziehe ich meine Jacke aus und knote sie an meiner Hüfte zusammen. Als ich mich umdrehe,  sehe ich Damiens Blick, der mich zu durchbohren scheint. Er kommt auf mich zugestapft. Er streckt seine Hände in Richtung meiner Hüfte aus. Ich starre ihn mit großen Augen an. Im nächsten Moment löst er den Knoten meiner Jacke, legt sie mir über die Schultern, um sie dann dort zusammen zu knoten. Ohne ein weiteres Wort geht er zu meinem Vater und beginnt ein Gespräch mit ihm. Ich verdrehe genervt die Augen und gehe zu dem Rudelhaus. Einer der jungen Werwölfe der ebenfalls dorthin geht,  bietet mir aus der  Küche etwas zu trinken an, was ich dankend annehme. Er drückt mir ein Glas mit Limonade in die Hand und verzieht sich selber in die erste Etage und lässt mich in der Küche zurück.

Ich gehe weiter bis ich an der Tür zu Damiens Büro ankomme. Die Tür steht einen Spalt breit offen, also betrete ich den Raum, der leer und erstaunlich kühl ist. Ich gehe zu der Couch in der Ecke und lege mich darauf, hole mein Handy raus und stecke mir Kopfhörer ins Ohr. Die Musik stelle ich auf höchste Stufe und schließe dabei die Augen. Nach einer Weile kommt die Müdigkeit über mich und ich sinke in den Schlaf. Erst als sich zwei Arme unter meinen Körper schieben, werde ich wieder wach. "Was machst du ?", frage ich verschlafen. "Ich bringe dich zum Auto. Schlaf weiter.", höre ich Damiens leise an meinen Ohr flüstern. Dieses Kribbeln durchzuckt mich erneut, aber ich bin zu müde, um dem Beachtung zu schenken...

So nach langer Zeit habe ich mal wieder ein neues Kapitel fertig ☺️ unter meinem letzten Kapitel wurd ich gebeten endlich weiter zu schreiben. Ich hab mich hingesetzt und es hat nach langer Schreibblockade endlich geklappt. Ich hoffe es gefällt euch ☺️☺️

I Need you Mate Where stories live. Discover now