Teil 14

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*Rose*
Ich werde wach, als das Licht hell in mein neues Zimmer scheint. Ich brauche einige Sekunden, um zu realisieren, wie ich hier her gekommen bin. Er hat mich tatsächlich getragen und ins Bett gebracht. Panisch schlage ich die Decke zur Seite und stelle zu meinem Entsetzen fest, dass er mich tatsächlich umgezogen hat. Statt meiner Sportbekleidung trage ich einen meiner Pyjamas. Sofort breitet sich ein unbehagliches Gefühl in mir aus. Wie kann er es wagen. Missmutig steige ich aus dem Bett und laufe in mein Badezimmer. Nach einer wohltuenden Dusche, widme ich mich meinem Gesicht und den Haaren.
Mit einem Handtuch umwickelt, laufe ich in mein Zimmer, um mir etwas zum anziehen zu holen, als es an der Tür klopft. "Rose?", höre ich Damien rufen. "Was!", antworte ich und im nächsten Moment hat er die Tür schon geöffnet und steht direkt vor mir. "Ich habe nicht herein gerufen!", fauche ich wütend und ziehe das Handtuch fester um mich. "Nichts was ich nicht schon gesehen habe!", entgegnet er mit einem fiesen Grinsen. "Ich greife meine Haarbürste, die ich eben auf dem Bett abgelegt habe und schmeiße sie in seine Richtung. Doch bevor sie ihn trifft fängt er sie noch auf. "Netter Versuch!", sagt er weiterhin grinsend. Oh wie gerne würde ich ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht wischen. "Was willst du?", frage ich völlig entnervt. "Du musst dich beeilen, wir müssen in einer Viertelstunde in der Schule sein. Also beeil dich und zieh dir was an, was deinen Körper ausreichend bedeckt", erklärt er mit bedrohlicher Stimme. Ich verdrehe die Augen, während ich mir Sachen zum Anziehen schnappe. Ich verschwinde schnell im Badezimmer und schlüpfe in eine graue Hose und eine Schwarze lange Bluse. Beim hinausgehen schnappe ich mir noch schnell meine Schulsachen und Schuhe.
Damien sitzt bereits in dem Auto und wartet.

Während der Fahrt schalte ich das Radio an, aus dem erneut ein Katy Perry Song ertönt. Ich spüre Damiens belustigten Blick auf mir ruhen und drehe meinen Kopf beschämt weg. Die Restliche Fahrt wechseln wir kein Wort miteinander. Als wir an der Schule ankommen, ist der Schulhof bereits komplett leergefegt. Ich atme erleichtert auf. Die neugierigen Blicke bleiben mir somit erspart. Ich kann echt darauf verzichten, dass mich jemand fragt, warum wir zusammen zur Schule fahren. Ich verlasse den Wagen sobald er den Motor gestoppt hat und laufe schnell in die Schule hinein. Ich habe jetzt Englisch und bin schon viel zu spät dran.
Zu meinem Glück ist der Lehrer noch nicht da und ich kann mir die lästige Erklärung sparen. Ich stelle fest, dass mein Platz heute belegt ist. Neben Francis sitzt ihr Freund Ian. Ich schaue mich kurz um und entdecke Emily die mir den Platz neben sich anbietet. "Hey du!", begrüßt sie mich fröhlich. "Hi", entgegne ich während ich mich auf den Stuhl fallen lasse. "Ist alles wieder gut bei dir und deinen Eltern?", fragt sie mit besorgten Gesichtsausdruck. Ich brauche einige Sekunden, um darauf zu reagieren. Ich hatte ihr ja nach meiner Flucht vor Damien erzählt, ich hätte mit meinen Eltern Streit gehabt. " Ja wir haben uns wieder vertragen!", erkläre ich und bin regelrecht erleichtert als der Unterricht beginnt.
Der Lehrer zieht einen alten Fernseher, auf einen Rollschrank hinter sich her. Die Stimmung im Klassenzimmer wird direkt um einiges besser. Auch Emily plappert begeistert neben mir, doch meine Gedanken sind irgendwie meilenweit entfernt. Irgendwo zwischen Damien und meiner zerrütteten Familie.

Ich schrecke regelrecht auf, als die Glocke ertönt, die das Ende der Stunde verkündet. Bei dem Gedanken an mein nächstes Fach, stöhne ich genervt auf. Mathe. Bei Damien. Mit schlechter Laune laufe ich zu dem Raum, während Francis und Emily über Ian's neues Auto reden.
Ich schalte ab, als Francis berichtet wie gut man darin jetzt knutschen könne.
Als wir den Raum betreten ist Damien noch nicht da.  Ich setze mich neben Francis, die immer noch über Ian redet. Sie wirkt so glücklich, was mir einen leichten Stich versetzt. Hätte ich nicht auch einen zuvorkommenden freundlichen und süßen Mate bekommen können. Stattdessen habe ich ihn.
Als er den Raum betritt, wandert sein Blick direkt auf mich und ein Grinsen tritt auf sein Gesicht.
"Miss Clarke? Wären sie so gut und würden ihre Aufmerksamkeit auf den Unterricht lenken. Das würde ihren Noten sehr zugute kommen.", reißt mich Damien aus den Gedanken, mit einer typischen belehrenden Lehrerstimme. Ich widerstehe dem Drang ihn ein Schimpfwort an den Kopf zu werfen und nicke nur. "Sie werden jetzt diese Aufgabe an der Tafel lösen!", verkündet er mit einem diabolischen Glitzern in den Augen. Wieder einmal muss ich mich stark zurückhalten, um ihn nicht den Kopf abzureißen. Ich stehe also auf und begebe mich zur Tafel. Ich spüre wie er sich direkt neben mich stellt und mich genau beobachtet.
Durch seinen eindringlichen Blick kann ich mich kaum auf die Aufgabe konzentrieren. Ich versuche mein Glück und komme am Ende auf ein Ergebnis.
"Das ist vollkommen Falsch Miss Clarke!", ertönt seine Stimme. Er tritt neben mich und schreibt danach das richtige Ergebnis hin. "So wird das gerechnet! Nächstes Mal passen Sie vielleicht mal auf und verträumen nicht die gesamte Stunde!"
Meine Wut auf ihn wird noch größer. In der Klasse kichern einige und flüstern sich irgendetwas zu.
Ich setze mich schnell auf meinen Platz, wo Francis mir einen mitfühlenden Blick schenkt.
Ich bin froh, als es endlich zur Pause klingelt.
Als ich den Raum verlassen will, werde ich am Arm festgehalten. "Warten Sie Miss Clarke!", höre ich Damien sagen. Francis und Emily gehen in die Pause, wie alle anderen Schüler. Außer ich.
"Was willst du?", fauche ich und schüttele seine Hand weg. "Wir müssen ihr Verhalten im Unterricht besprechen Miss Clarke! Ihre Leistungen sind nicht so, dass sie sich das unaufmerksam sein leisten könnten.", erklärt er. "Gut war es das?", frage ich genervt. "Nicht ganz. Ich denke wir werden heute Abend mal etwas Nachhilfe Unterricht veranstalten!", erwidert er und ein Grinsen legt sich auf sein Gesicht. "Ganz Bestimmt. Nicht.", entgegne ich daraufhin. "Das werden wir noch sehen!", sagt er und schiebt sich an mir vorbei aus dem Raum.

Mit schlechter Laune gehe ich in die Pause. Der restliche Schultag geht ohne spezielle Ereignisse weiter. Nach der letzten Stunde lasse ich mir extra viel Zeit, damit keiner sieht wie ich nachhause komme. Als ich dann das Auto erreiche sitzt Damien schon mit genervter Miene auf dem Fahrersitz. "Was hast du so lange gemacht?", fragt er mit unfreundlicher Stimme. "Denkst du ich will, dass uns jemand zusammen sieht!", entgegne ich während er losfährt. "Das werden sie früher oder später tun!" "Das wäre aber leicht ungünstig. Aus offensichtlichen Gründen!"
"Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen Rose. Erstens werde ich nicht mehr Ewigkeiten an deiner Schule unterrichten. Ich habe schließlich wichtigeres zu tun, als Alpha. Das war nur als Vertretung. Außerdem wissen die wichtigsten Personen darüber Bescheid.", erklärt er. "Was? Wer weiß darüber Bescheid?", frage ich mit großen Augen. "Der Schulleiter und die ganzen Werwolflehrer natürlich. ", sagt er als wäre es das offensichtlichste überhaupt. "Ach du meine Güte. Wie unangenehm ist das denn bitte. Wieso hast du es denen denn erzählt? ", entweicht es mir.
Das Auto kommt mit einem Ruck am Seitenrand zum stehen. Ich kreische laut auf. "Bist du verrückt!!", schreie ich, doch als ich seine Augen sehe bin ich augenblicklich Still. "Wieso ich denen das erzählt habe?" Seine Stimme klingt bedrohlich tief. "Du bist meine Mate verdammt nochmal. Ich würde es der ganzen Welt erzählen. Du gehörst mir und je mehr das wissen um so besser!"
Da ist er wieder.. Damien der nervtötende Alpha.
"Wie konnte ich das hinterfragen. So eine tolle Nachricht will man ja jedem erzählen ", murmele ich Sarkastisch. Im nächsten Moment steigt Damien aus dem Auto aus und tritt auf meine Seite des Autos, öffnet meine Tür und zehrt mich aus dem Auto.
Wir laufen in den angrenzenden Wald. Ich spüre wie Damiens Wolf die Oberhand gewinnt und er immer wieder kurz vor der Verwandlung steht. "Meine Güte wieso bist du immer so theatralisch? Kannst du nicht einmal ohne diesen ganzen Zirkus reagieren?", frage ich genervt. Plötzlich dreht er sich um und drückt mich mit dem Rücken gegen einen der Bäume. "Wenn du endlich verstehst, dass du nicht irgendwer bist. Sondern meine Mate. Diese Verbindung beeinflusst ein ganzes Rudel. Über 600 Menschen. Du hast eine wichtige Rolle und du musst verdammt nochmal endlich aufhören, mich in den Wahnsinn zu treiben!", erklärt er, während sich sein Gesicht nur wenige Zentimeter vor meinem, so das ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren kann .

Leute ich bin zurück!
Dieses Kapitel ist nicht das spektakulärste, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Es hat mich echt viel Zeit gekostet, wieder schreiben zu können. Ich fand es so schlimm, dass ich einfach nicht schreiben konnte, aber ich hatte einfach null Ideen und wollte auch nicht irgendeinen Quatsch schreiben.
Ich hoffe ihr mögt die Komplizierte Geschichte zwischen den beiden. ☺️ Ich würde mich wahnsinnig über Kommentare von euch freuen ☺️.

Lena.

I Need you Mate Where stories live. Discover now