Teil 36

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*Rose*

Unser Gespräch endet so abrupt wie es begonnen hat. Ich lehne mich stützend an einen nahliegenden Baum. Immer wieder atme ich lang ein und aus, um mich zu beruhigen. Damien drückt bei mir immer die richtigen Knöpfe, um mich aus der Fassung zu bringen, aber ich werden ihn nicht länger gestatten, mein Leben zu einer wahrhaftigen Hölle zu machen. Meine Gedanken kreisen. Ist es möglich, dass man einfach friedlich nebeneinander lebt. Mittlerweile kann ich mir mein altes Leben kaum noch vorstellen. Wie es war bevor besagter Tornado in mein Leben gestürmt ist. Alle Teile von mir durcheinander gewirbelt und uns für immer miteinander verbunden hat. Jedoch werden wir niemals komplett verbunden sein.

Er hat für sich entschieden, dass dieser Teil seines Lebens für immer verschlossen und versiegelt sein wird. Seine Vergangenheit hat dies aus ihm gemacht, ihm jegliche Hoffnung auf Freude und Glück verwehrt. Nur weil er Angst hat, sein Glück ein weiteres mal zu verlieren und sich damit angreifbar zu machen.

Meine Gedanken werden unterbrochen, als ich aus der Ferne sehe das, dass Rudel von der Lichtung kommt. Das Training scheint schon vorbei zu sein. Doch irgendwas irritiert mich, sie laufen alle viel zu schnell in meine Richtung. Es wirkt beinahe panisch. Als sie mich schließlich passieren sehe ich die Angst und den Horror in ihren Gesichtern. Ein vertrautes Gesicht blitzt zwischen der Masse an unbekannten auf. Ich greife nach seinen Arm, um ihn aufzuhalten. Darius kommt schlitternd zum Stehen und schaut mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Schock an. "Was um alles in der Welt ist passiert?", frage ich atemlos. Doch statt mir eine Antwort zu geben, zieht er mich einfach nur mit.

Gerade als ich protestieren will und mich aus seinem Griff befreien will, erblicke ich Damien und Gideon die sich gegenüber stehen. Bei dem Anblick dreht sich mir fast der Magen um. Damiens Augen sind geweitet und die Sorge steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit schnellen Schritten schließe ich zu Ihnen auf, um herauszufinden was vor sich geht. "Es gab einen weiteren Angriff. Sie haben es auf eine deiner am Rand des Rudel Territoriums lebenden Familien abgesehen. Niemand wurde lebensbedrohlich verletzt, die Wachen waren rechtzeitig da.", Damiens Stimme klingt dunkel und ein großes Maß an Wut schwingt hierbei mit.

"Irgendwas ist darüber hinaus passiert. Sag es mir!", Gideons Stimme klingt wuterfüllt und dunkel. Seine animalische Seite bricht immer mehr durch. Der natürliche Instinkt, als Alpha eines Rudels seine Schutzbefohlenen zu schützen ist eins der stärksten Gefühle, die ein Alpha hat. "Sie haben Sie nicht einfach nur angegriffen, wie sie es normalerweise tun würden. Sie haben wie Feiglinge ihr Haus angezündet. Es ist wie damals, als sie.", Damiens Stimme wandelt sich ebenfalls. Beide blicken einander an und der Moment in dem Gideon das Ausmaß der Tat realisiert, wird sein Blick düster und gefährlich. Ohne ein weiteres Wort, stürzen beide in den Wald hinein. Ich tue es Ihnen gleich und stürme ebenfalls in Richtung des Waldes.

Meine Füße treten bestimmend auf den Waldboden auf und tragen mich so schnell sie können, hinter den beiden Brüdern hinterher. Ich schaffe es nicht zu ihnen aufzuholen, ihre Geschwindigkeit, ist für mich nicht im Bereich des möglichen. In jeder anderen Situation hätten wir uns direkt verwandelt, aber gerade bei einem Feuer werden definitiv Menschen vor Ort sein. Gerade Feuerwehrleute, sind in unseren Reihen nicht sonderlich üblich. Je näher wir dem Ort des Unglücks kommen, desto prägnanter wird der Geruch des Rauches. Mein Herz zieht sich schmerzvoll zusammen. Schon wieder. Wie damals. Der Tag der mir jede Chance auf eine Zukunft geraubt hat. Warum passiert es schon wieder. Wer steckt dahinter. Die Fragen in meinen Kopf schreien mir praktisch entgegen. Je näher wir dem Ort des Geschehens kommen, desto mehr Alarmglocken schrillen auf. Vor dem zerstörten Haus stehen viele Rudelmitglieder. Bestürzung und Ratlosigkeit steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Die Zerstörung ist immens. Das Zweistöckige Haus ist zum Teil eingestürzt und ist in qualm eingetaucht. Ich entdecke allerdings keine Flammen mehr und auch die Feuerwehr scheint nicht mehr mit dem Löschen beschäftigt zu sein. In der nähe stehen die Feuerwehrautos und auch ein Krankenwagen steht dort. Dessen Türen im nächsten Moment zugeschlagen werden und in rasender Geschwindigkeit los fährt.

Mein Blick wandert suchend durch die Menge, bis ich die beiden entdecke. Damien und Gideon sprechen mit einem der Feuerwehrleuten. Ich trete zu ihnen heran, um die Unterhaltung zu verfolgen. Der Feuerwehrmann spricht mit tiefer Stimme zu den beiden. Er ist ebenfalls ein Werwolf, was seine Kooperation mit dem Rudel erklärt.

"Die Brandursache lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau feststellen. Wir vermuten, das es ziemlich zeitgleich an verschiedenen Stellen gelegt wurde, um den Bewohnern die Fluchtwege zu versperren. Der Vater war auf der Arbeit und die Mutter, war mit beiden Kindern alleine zu Hause. Sie haben sich zu diesem Zeitpunkt, alle im Obergeschoss aufgehalten. Wir haben es geschafft alle rechtzeitig aus dem Haus zu holen.", der Feuerwehrmann erklärt die Situation weiter. Doch meine Aufmerksamkeit lenkt sich auf Damien, der neben mir steht. Sein ganzer Körper ist angespannt, er hat die Augen aufgerissen. Er ringt um Kontrolle, was das zittern, dass sich in seinem Körper ausbreitet nochmal verdeutlicht. Aus einem Instinkt umfasse ich seine Hand. Er zuckt zusammen, als hätte er sich verbrannt und reißt den Blick von dem Mann los. Seine fast schwarzen Augen, wenden sich in meine Richtung. In ihnen brodelt ein gewaltiger Kampf. Er kneift sie zusammen und sein Blick wird noch grimmiger. Im ersten Moment will ich zurückweichen, aber ich lasse mich nicht wieder einschüchtern. Ich umfasse mit meiner anderen Hand seinen Arm, sodass ich ihm mit beiden festhalte. Ich grabe meine Hände in seine Haut und halte seinem Blick stand.

Einige Sekunden, die mir fast wie Stunden vorkommen, stehen wir in dieser Position da. Die Blicke ineinander verschränkt und meine Hände auf seiner Haut. Die Elektrizität, die diese Berührung auslöst, breitet sich in meinem Körper aus. Im nächsten Augenblick ist unser kleiner Moment schon vorbei und Damien wendet sich wieder dem Feuerwehrmann zu. Perplex registriere ich, wie Damien sein Handgelenk dreht und nun seinerseits meine Hand fest umklammert. Kaum merklich, sodass ich dachte ich hätte es mir nur eingebildet murmelt er ein kleines "Danke" in meine Richtung.

Hallo Zusammen,
Heute gibt es mal wieder ein neues Kapitel 😊. Ich hoffe es gefällt euch.

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⏰ Last updated: Nov 15, 2021 ⏰

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