Teil 25

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*Rose*
Als sich die vertrauten Arme vorsichtig um mich schließen, kann ich nicht anders und muss anfangen zu grinsen. „Ich kann es nicht fassen, dass du mich abholst!", kreische ich wie eine verrückte. „Na was hast du den erwartet, als sie mich angerufen haben, habe ich direkt ja gesagt!", sagt Mila und begrüßt Brandon ebenfalls mit einer Umarmung. „Ich kann es nicht fassen wie groß du geworden bist!", sagt Brandon stichelnd Mila ist kleiner als ich und misst gerade mal 1,55 m. Brandon hat sie damit schon immer aufgezogen. Meine beste Freundin ist 18 Jahre alt und hat vor kurzem ebenfalls ihren Mate gefunden. Doch ihre Geschichte lief wesentlich besser als meine. Alex ist wahnsinnig verrückt nach ihr und die beiden waren die letzten Monate auf Reisen. Da Alex sich als zukünftiger Beta des Rudels, um die Beziehungen zwischen den einzelnen Rudeln kümmert.
Nun ist der Moment gekommen, vor dem ich Angst hatte. Ich muss mich jetzt von meinem Bruder verabschieden. Als er mich zum Abschied drückt fließen mir wieder die Tränen über die Wangen. „Ich werde noch zu einer richtigen Heulsuse!", schluchze ich. Doch auch in seinen Augen glitzern einige Tränen. Nachdem ich mich endlich von ihm losreißen kann, steige ich zu Mila ins Auto. Sie drückt mir noch einmal mitfühlend die Hand, dann geht unsere Fahrt los. Ich erzähle ihr die Geschichte ganz ausführlich und sie hört mir die ganze Zeit ruhig zu. Das ist eins ihrer besten Eigenschaften. Mila hört sich immer zuerst alles an. „Ich fasse es nicht, dass er das getan hat. Was ist denn falsch bei ihm!", sagt sie, nachdem ich fertig mit erzählen bin. Ihre Wut ist ihr deutlich anzumerken. „Jetzt wo seine Ex wieder da ist, braucht er mich nicht mehr Mila. Ich war von Anfang an nur wertlos für ihn.", meine Stimme ist fast ein flüstern, bei jedem Wort schmerzt mein Herz mehr. „Nun das ist der Fehler seines Lebens!", sagt sie bestimmt und drückt erneut meine Hand.

Danach schaltet sie das Radio ein und wir beide singen lautstark zu einem der Songs mit. Das ist es was ich brauche. Ablenkung und davon ganz viel. Ich muss ihn aus meinem Herz und Kopf bekommen. Auch wenn das durch unsere kürzlich gefestigte Beziehung kaum möglich sein wird. Vor dem Biss, wäre es einfacher gewesen. Durch seine Beanspruchung fühle ich mich ihm näher und bald werde ich in der Lage sein, seine Emotionen zu fühlen. Auch wenn das, dass letzte ist, was ich momentan brauche. Doch das lässt sich durch nichts in der Welt aufhalten.

Nach 6 Stunden sind wir endlich da. Als wir die mir so bekannte Ausfahrt nehmen und wir an den Häusern des Rudels vorbeifahren, überkommt mich ein warmes sicheres Gefühl. Zuhause. Hier in dem kleinen Städtchen direkt an einem großen See, um den das ganze Rudel verteilt lebt, bin ich aufgewachsen. Als wir an meinem alten Haus anhalten steige ich aus. Der tau glitzert leicht auf dem nassen Gras, das die beiden Seiten des Weges säumt der zu dem hellblauen Holzhaus führt. Es fühlt sich an, als wäre keine Zeit vergangen. Als wäre ich nie weg gegangen. Ich laufe am Haus vorbei zu dem Steg am See. Hier habe ich mit meiner Familie so schöne Stunden verbracht. Fast ist es, als würde ich ihr lachen hören können. Doch dieser Ort ist verlassen. Nur das leichte plätschern des Wassers ertönt. Erneut fließen mir die Tränen über das Gesicht. Mila, die mir etwas Abstand gegeben hat, nimmt mich jetzt in den Arm und zieht mich auf die alte weiße Bank. Lange sitzen wir dort, mein Kopf liegt auf ihrer Schulter und beobachten wie langsam die Sonne aufgeht und alles in sanftes Licht taucht. Langsam kommt immer mehr leben in die noch eben ruhige Morgenstille. Meine alten Rudelmitglieder stehen auf und beginnen ihren Tag.

Schweren Herzens machen wir uns erneut auf den Weg. Das ich nicht in unserem alten Haus wohnen werde trifft mich schon, aber ich verstehe auch, dass ich dort nicht sicher genug bin. Also fahren wir zum Haus des Alphas, um meinen Aufenthaltsort zu besprechen. Das große imposante Haus steht im Zentrum des Rudels. Es ist ein historisches Gebäude mit vielen Säulen und Verzierungen. Ein sehr imposanter Bau. Als wir die Auffahrt hinauf fahren treten Alpha Jackson und Luna Lydia, gefolgt von Milas Mate Alex aus dem Haus. Alex schließt Mila direkt in die Arme, als hätten sich die beiden Ewigkeiten nicht gesehen. Diese Szene verpasst mir einen leichten Stich, aber ich freue mich auch für meine Freundin. „Alpha, Luna, vielen Dank, dass ich herkommen durfte. Es ist für mich keine Selbstverständlichkeit und ich bin sehr dankbar dafür!", sage ich. „Dein Vater war einer meiner besten Freunde Rose, natürlich ist jeder aus deiner Familie herzlich willkommen. Du kennst aber die Gefahr, die deine Flucht mit sich gebracht hat. Damien wird dich suchen und wenn es das letzte ist was er tut.", seine Stimme klingt besorgt. Luna Lydia nimmt mich erstmal in den Arm und flüstert mir ins Ohr: „ Es tut mir wahnsinnig leid, was dir zugestoßen ist. Ich hoffe du kommst jetzt etwas zur Ruhe!" Ihre Stimme ist sehr beruhigend und passt zu ihrer ganzen Persönlichkeit. Sie ist wirklich wie eine Mutter für das ganze Rudel und schon immer für jeden da gewesen. Ich schenke ihr ein dankbares Lächeln, während wir alle das Haus betreten. Jacksons Büro liegt im zweiten Stock und sieht so pompös, wie das restliche Haus aus. Schwere antike Möbel und Teppiche verzieren den Raum.

Ich nehme auf einen der Sessel vor dem Schreibtisch Platz und habe ein kleines Déjà-vu. Vor einigen Tagen saß ich genauso in Damiens Büro. Doch diesen Gedanken verdränge ich, genauso schnell wie er gekommen ist. „Wir haben gedacht, dass du zu Dean ins Haus zieht. Du kannst mit ihm zusammen am Privatunterricht teilnehmen und vermeidest so die Schule. Außerdem ist unser Sohn von den besten Kämpfern des Rudels bewacht. Dort bist du ebenso sicher wie du es hier wärest. Mit dem Vorteil, dass du einen deiner Freunde um dich hast!", erklärt Jackson. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Mit Dean, der ein Freund von Brandon ist, habe ich mich schon immer gut verstanden. Er ist keiner dieser Typen, die pausenlos alles angraben, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. „Ach und Mila und Alex wohnen dort ebenfalls. Dean und Alex müssen lernen zusammen zu arbeiten und sich zu vertrauen.", fügt er noch hinzu. „Natürlich das ist perfekt. Vielen Dank!", erwidere ich glücklich. Damit ist unser Gespräch beendet und ich fahre mit Alex und Mila zu meinem neuen Zuhause. Deans Haus liegt etwas abgelegener und ist ein modernes dreistöckiges Gebäude. Das ganze Haus ist dunkel, Dean scheint noch zu schlafen. Nachdem Mila mir mein Zimmer gezeigt hat, lässt sie mich alleine. Das Zimmer ist normal groß besticht aber durch sein riesiges Fenster, welches den Blick auf den See freigibt. Meine wenigen Habseligkeiten lege ich einfach auf einen Sessel in der Ecke und lege mich auf das riesige gemütliche Bett. Es dauert nicht lange dann falle ich in einen tiefen Schlaf. Die Reise und die ganze Eindrücke haben mich ziemlich geschafft.

Hello Again 😂
Ich habe doch noch geschafft ein weiteres Kapitel heute zu schreiben und dachte mir das kann ich ja auch noch hochladen ☺️☺️. Das ist jetzt nicht spektakulär, aber man braucht ja auch mal zwischen Kapitel 😅😅. Hoffe es gefällt euch, etwas über Rose Vergangenheit zu erfahren.

I Need you Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt