Teil 4

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*Rose*
Doch bevor ich dieser Versuchung nachgehen kann, hat er mich schon entdeckt und zieht mich in die Lehrer umkleide.
Er schlägt die Tür so fest zu, dass ich zusammen zucke. Sein kalter Blick durchbohrt mich. Ohne ein Wort zu sagen, packt er mich und drückt mich gegen eine Wand. Seine Arme legen sich links und rechts an die Wand und halten mich zwischen ihnen gefangen. „Was um alles in der Welt sollte das?", seine Stimme ist gefährlich tief. Angst breitet sich in mir aus und sorgt dafür, dass mein Körper beginnt zu zittern. Seine Augen werden vor Wut noch dunkler.

„Was meinen Sie?", presse ich schließlich so leise raus, dass es fast an ein flüstern erinnert. "Ich denke du bist dir im Klaren, über dein Handeln Rose.", entgegnet er daraufhin mit scharfer Stimme. Die hellblauen Augen gleichen mittlerweile einem dunklen Blau, dass sie fast Schwarz wirken.

"Es tut mir leid, dass  ich ihren Unterricht gestört habe. Es kommt nie wieder vor.", stammele ich und wende meinen Blick ab. "Genau darum geht es mir!", lacht er höhnisch auf. "Worum denn dann?", frage ich verwirrt, den Blick immer noch abgewandt. "Schau mich an, wenn ich mit dir rede !", befiehlt er und etwas in seiner Stimme zwingt mich den Blick zu heben. „Du bist also der Meinung, dass es angebracht ist, dich vor meinen Augen einem unbedeutenden Mensch an den Hals zu werfen. Um es ganz deutlich zu machen, falls wir noch einmal in eine derartige Situation geraten, wird dein kleiner Lover dir Konsequenzen tragen.", seine Hände umfassen grob meine Oberarme und graben sich in meine Haut. Der abrupte Schmerz, lässt mich überrascht aufkeuchen.

„Ich hab nicht... Ich hab mich niemanden an den Hals geworfen", protestiere ich empört. „Ich diskutiere nicht über dein Verhalten. Das war lediglich eine Information über folgende Konsequenzen, solltest du dein Verhalten an diese Situation nicht anpassen!", erwidert er genervt.
„Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu reden!", langsam meldet sich mein eigenes Temperament zu Wort und meine Stimme wird deutlich lauter. Ich stoße ihn unsanft von mir. Ich drehe mich gerade zur Tür, um diese unangenehme Unterhaltung endgültig zu beenden. Doch bevor ich den Raum verlassen kann, packt er mich erneut am Arm und ich blicke in sein noch wütenderes Gesicht. „Lass mich noch eine weitere Sache klarstellen, du wirst mir mit Sicherheit keine Anweisungen geben. Ebenso wie du nicht bestimmst, wann ein Gespräch beendet ist."

Meine Stimme hat sich verabschiedet und ich bringe am ganzen Körper zitternd, nun kein Wort mehr heraus. Wir verharren noch einige Minuten in dieser Position. Bis er die Stille erneut aufhebt und sagt:" Geh jetzt. Wir werden unser Gespräch heute Abend weiter führen. Ich werde dich gegen 19:00 Uhr abholen. An deiner Stelle würde ich anwesend sein."

Danach schnappt er sich seine Sporttasche und verlässt den Raum. Ich bleibe einige Sekunden zurück, um mich erstmal zu sammeln. Zitternd kehre ich zur Umkleidekabine zurück. "Ich werde heute überall sein, aber nicht zuhause.", flüstere ich leise. Ich stopfe meine Anziehsachen in meine Sporttasche und verlasse in meinem Sportoutfit die Turnhalle. Nach der ganzen Aktion ist mir nicht mehr nach umziehen.

Immer noch aufgewühlt, verlasse ich den Parkplatz und mache mich auf dem Weg nachhause. Ich fasse es nicht, dass der Tag an dem ich meinen Mate finde. Der Tag, der eigentlich der schönste meines Lebens sein soll, zu einer solchen Katastrophe geworden ist. Wie er sich aufgespielt hat.  Ich konnte noch nie gut mit Autoritäten umgehen, dass hat mir schon das ein oder andere mal reichlich Ärger eingehandelt.
Außerdem bin ich vielleicht seine Mate und er ist älter als ich, das heißt aber nicht, dass er mir alles vorschreiben kann.

Als ich das bunte Schild des Supermarktes entdecke, fahre ich auf den Parkplatz. Ich brauche dringend Süßigkeiten. Gerade wenn mal wieder alles so beschissen wie heute läuft.

Als ich vor unserem Haus vorfahre, bleibe ich schließlich noch einige Minuten Zeit im Auto sitzen.
Gedankenverloren blicke ich auf den riesigen Haufen Süßigkeiten, der quer über den Sitz bestreut ist. Kopfschüttelt schiebe ich alle in meine Tasche und steuere daraufhin unser Haus an. Es ist immer noch fremd und fühlt sich noch nicht wie ein richtiges Zuhause an. Was hätte ich heute nur gegeben, um noch einmal in unser vertrautes Zuhause zu kommen.

Ich höre meine Mutter, die im Wohnzimmer mit Brandon redet. "Hoffentlich ist in der Schule nicht schlimmes passiert. Du hättest mal ihr Gesicht sehen müssen.", erklärt er meiner Mutter.
"Bin wieder da!", rufe ich und die beiden kommen in den Flur und schauen mich besorgt an.
"Wen muss ich verprügeln?", sagt Brandon und beäugt den Berg an Süßigkeiten, auf meinem Arm. „Können wir das in meinem Zimmer besprechen. Ich brauche mein Bett und einen Kakao?", erwidere ich daraufhin und schaue meine Mom bittend an. Sie nickt mir zu und ich bin schon auf dem Weg in mein Zimmer. Ich werfe die Süßigkeiten auf mein Bett und lege mich neben auf den Bauch. Den Kopf vergrabe ich in meinem Lieblingskissen. Brandon setzt sich neben mich und legt mir liebevoll die Hand auf den Rücken. Einige Zeit sitzen wir nur da und er gibt mir solange Zeit, wie ich brauche. Erst als Mom nach einer Weile mit einem Tablett mit drei Tassen Kakao das Zimmer betritt, kann ich mich endlich aufraffen. Das mit dem Kakao ist bei uns Tradition, immer wenn jemand was auf dem Herzen hat.

Nachdem ich mir einige Schlücke, von dem köstlichen Kakao gegönnt habe, beginne ich ihnen alles zu erzählen.

I Need you Mate Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin