Teil 33

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*Rose*
Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist Damien nicht mehr in unserem Zimmer. Der letzte Abend hat mich emotional mehr aufgewühlt als gedacht. Ich beschließe, meinen Wolf mal wieder Auslauf zu gewähren. Es ist noch früh und kaum jemand ist auf den Beinen. So schaffe ich es ohne jemanden zu begegnen nach draußen. Der Rasen neben dem Haus ist vom Tau noch ganz nass. Da ich mir keine Schuhe angezogen habe, sind meine Füße in wenigen Sekunden komplett durchnässt. Doch das ist ein befreiendes Gefühl. Ich laufe tiefer in den angrenzenden Wald und genieße die angenehme Stille und die Gerüche der Natur.

Ein eindeutiges Zeichen, dass ich meiner zweiten Hälfte seit langem keinen richtigen Auslauf mehr gegönnt habe. Als ich weit genug zwischen den Bäumen verschwunden bin, verwandle ich mich. Das Gefühl endlich wieder auf vier Pfoten zu stehen ist unendlich befreiend. Der Wind der durch mein Fell streift, als ich immer tiefer in den Wald laufe, treibt mich immer mehr an. Irgendwann kann ich nicht mehr weiter und stehe am Rand einer Schlucht. Unten fließt ein Fluss entlang. Ich lege mich hin und genieße die Aussicht.

Doch meine Stille wird unterbrochen, als ich Stimmen höre. Ruckartig drehe ich mich um und verstecke mich hinter einigen Büschen. „Du verdammter Idiot. Fast hättest du ihn gehabt, anstatt ihn nur zu verletzten, hättest du es hinter dich bringen sollen.", sagt eine von zwei Männern. Beide sehen ziemlich ramponiert aus. Während der eine von ihnen nur zerrissene Kleidung und einige Kampfverletzungen davon getragen hat, ist der andere Blutüberströmt. Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass es sich hierbei nicht um sein Blut handelt. „Rose? Wo bist du ?", höre ich Damien's Stimme in meinem Kopf. Er klingt gereizt und sogar fast panisch. Er muss ebenfalls in seiner Wolfsgestalt sein, sonst könnte er nicht auf diese Weise mit mir Kommunizieren. „Ich musste laufen gehen. Was ist passiert?", frage ich ebenfalls, durch unsere Telepathische Verbindung. „Gideon.. Sie haben ihn verletzt. Du musst sofort aus dem Wald raus. Wenn sie dich finden, zögern sie nicht, dich umzubringen.", er klingt erschöpft, trotz der vielen Kilometer, die zwischen uns liegen kann ich das erkennen. Diese Scheißkerle haben von Gideon geredet. Eine unbeschreibliche Wut baut sich in mir auf. Die Männer vor mir sind Jäger, sie haben ihr Leben der jagt nach unserer Art gewidmet. Sie zerstören Familien, alles was ihnen in den Weg kommt. Nur weil sie es nicht ertragen können, dass wir stärker, schneller sind und wesentlich länger leben als normale Menschen.

Ohne mich dagegen wehren zu können, übernimmt mein Wolf vollends die Kontrolle und ich mache einen Satz nach vorne. Die Sicht in ein tiefes Rot getaucht, und eine Stimme in meinem Kopf, die Blut fordert.  Sie haben einen von uns verletzt. Ein Teil meiner Familie. Die Männer sind so überrascht, das ich den ersten von ihnen ohne Probleme ausschalten kann.  Ich grabe  meine Zähne, in seinen Nacken und schüttele meinen Kopf, bis ich ein lautes knacken höre. Sein lebloser Körper rutscht auf den Boden. Der andere stößt ein Schrei aus und stürzt sich auf mich. Doch dieses Mal kann ich ihn  nicht ohne weiteres erledigen. Der Überraschungsmoment ist vorbei und wir kämpfen einige Minuten miteinander. Aufgrund meiner Gestalt und Größe habe ich zuerst die Oberhand und kann ihn einige Verletzungen zufügen. Doch dies ändert sich schlagartig als er ein silbernes Messer hervorzieht. Sofort weiche ich instinktiv zurück.

Silber ist eins der wenigen Sachen die uns gehörig verletzen können. Und das weiß er ganz genau. Er kommt mit einem teuflischen Grinsen auf mich zu. Ich weiche immer weiter zurück, doch die Schlucht hindert mich irgendwann an erneuter Flucht. Sein krankes Lachen hallt von den Felsen wieder.

Angriff ist der einzige Weg der mir noch bleibt und so stürze ich mich erneut auf ihn. Eine meiner schweren Pfoten drückt seinen Arm, mit dem Messer fest auf den Boden, während ich ihn mit meinem Gewicht auf den Boden drücke.
Doch bevor ich meinen nächsten Schritt auch nur denken kann, reißt er seinen Arm hoch und rammt mir das Messer fest in die Seite. Ich Taumel zurück als mich ein brennender Schmerz durchzuckt. Das Silber brennt sich tief in meine Haut. Ich spüre wie das Blut heraussickert. In seinem Gesicht, breitet sich ein zufriedenes grinsen aus. Das stachelt meine Wut von Neuem an. So sehr, dass der Stechende Schmerz in den Hintergrund tritt. Mit aller Kraft drücke ich ihn erneut zu Boden. Doch dieses Mal hat er keine Waffe um mich erneut zu verletzen und auch keine Kraft mehr länger gegen mich anzukämpfen. Als ihn die Erkenntnis seines kurz bevorstehenden Todes trifft, tritt ein panischer Ausdruck in sein Gesicht und er versucht verzweifelt an das Messer zu kommen, das immer noch tief in meiner Seite streckt. Doch dazu kommt es nicht mehr und er folgt seinen Kollegen in die ewigen Jagdgründe.

Nachdem ich außer Gefahr bin, überwältigt der Schmerz mich beinahe. Ich verwandle mich zurück in meine menschliche Gestalt und ziehe langsam das Messer raus. Aufgrund des Silbers kann die Wunde nicht heilen und die Schmerzen übermannen mich schließlich. Das letzte was ich sehe, bevor ich das Bewusstsein verliere sind mehrere Wölfe die auf mich zugeraunt kommen.

Hello alle zusammen ☺️☺️ Heute kommt mal ein etwas kürzerer Teil, aber ich fand es eigentlich ganz passend den Teil da zu beenden ☺️. Ich hoffe es gefällt euch ☺️☺️

I Need you Mate Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon