Teil 24

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*Rose*

Das erste was ich spüre sind die Schmerzen. Mein Rücken brennt wie Feuer. Ich nehme langsam immer mehr wahr. Ich höre  flüstern: „Sie muss wahnsinnige Schmerzen gehabt haben. Das ganze Blut Sarah, ich werde diese Szenen nicht aus meinem Kopf bekommen. Es ist meine Schuld, dass sie jetzt hier liegt. Wären wir in dem alten Rudel geblieben, wäre sowas nie passiert." höre ich meinen Dad sagen, seine Stimme bricht zum Ende hin. „Wir konnten das nicht wissen Derek. Wir wussten nicht, dass er ihr Mate ist. Alles was wir jetzt tun können ist, dafür zu sorgen, dass er ihr nie wieder sowas antut .", sagt meine Mom, ebenfalls leise. Langsam öffne ich die Augen. Ich befinde mich in einem hellen Raum, der mich sehr an ein Krankenhaus Zimmer erinnert. Ich liege auf dem Bauch. Langsam versuche ich mich zu bewegen, doch meine Mom macht mir sofort klar, dass ich still liegen bleiben muss. „Du musst deinen Rücken jetzt schonen. Der Rudelarzt hat eine Paste drauf geschmiert, die deine Heilung beschleunigen soll.", erklärt sie mir.

Also bleibe ich liegen, die Position ist nicht gerade gemütlich und so vergehen die Stunden äußerst langsam. Meine Eltern weichen keine Sekunde von meiner Seite und auch Brandon und Zahra lassen sich des Öfteren sehen. Da sie mich mit meinen Verletzungen nicht in ein Krankenhaus bringen konnten, liege ich im Krankenzimmer des Rudelhauses. Einer der Rudelärzte schaut alle paar Stunden nach meinem Rücken und schmiert mir immer wieder Salbe auf meinen Rücken. Die Schmerzen sind fast unerträglich. Als würde meine Haut weggeätzt werden.  Meine  Wunden reißen immer wieder auf  und hinterlassen überall  Blut. Meinen Wolf spüre ich seitdem Vorfall nicht mehr. Es ist als würde er tief und fest schlafen. Das Bewusstsein verliere ich immer wieder, doch das lässt immerhin für kurze Zeit die Schmerzen vergehen . Doch eine Sache bekomme ich ganz bewusst mit.
Damien lässt sich nicht einmal blicken und ich bin dankbar deswegen. Ich muss mich jedesmal aufs Äußerste zusammenreißen, um nicht mit dem weinen anzufangen. Ich möchte nicht das jemand sieht, wie tief er mich verletzt hat.

Es sind mittlerweile drei Tage seid meiner Strafe vergangen. Endlich beginnt mein Rücken einigermaßen zu verheilen. Zu meiner großen Erleichterung, darf ich nun endlich mein Bett verlassen. Vorsichtig helfen mir Mom und Brandon aufzustehen. Ein stechender Schmerz durchzuckt mich direkt, doch die beiden stützen mich und so mache ich meine ersten Schritte. Mein Körper ist zwar noch schwach, aber immerhin haben die schlimmen Schmerzen nachgelassen.
„Rose der Arzt hat gesagt, dass wir dich mit nachhause nehmen dürfen!", verkündet Mom. Ich kann es kaum glauben, ich bin so erleichtert. Nachdem der Arzt sich nochmal meinen Rücken angeschaut und ihn erneut verarztet hat, packt Brandon meine Tasche und wir verlassen das Rudelhaus. Als wir an der Stelle vorbeilaufen, an der es passiert ist breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Endlich sitzen wir im Auto und fahren los.
Der Weg nachhause verläuft still, niemand hat das Bedürfnis zu sprechen. Es gibt auch zum jetzigen Zeitpunkt nichts worüber man reden könnte. Meine Eltern behandeln mich wie ein rohes Ei. Mit panischer Angst, dass ich im nächsten Moment zerbrechen könnte.

Als wir vor dem großen Haus ankommen, entdecke ich die Männer die mich an dem Tag gefangen genommen haben. Mein Herz beginnt immer schneller zu schlagen. Vorsichtig und mit zitternden Beinen, steige ich mit Brandon's Hilfe aus den Auto.
„Wir sind hier um dir auszurichten, dass du noch heute Nacht hier bleiben kannst, aber ab morgen wieder zurück ins Haus ziehst!", sagt der eine mit emotionsloser stimme. Ich nicke nur, nicht im Stande eine Antwort herauszubringen. Es hat mich ehrlich schon gewundert, dass ich zu meinen Eltern fahren durfte. Damien sind meine Bedürfnisse und Gefühle ja dermaßen egal.
Nachdem sie mir einen Rucksack mit einigen meiner Sachen ausgehändigt haben, verschwinden die beiden und lassen meine Familie und mich zurück. Da es bereits Abends ist und ich mich noch ausruhen muss, bringt Brandon mich in mein altes Zimmer. Sobald er weg ist, laufen mir auch schon die Tränen über mein Gesicht. Der Schmerz der letzten Tage findet endlich sein Ventil. Ich fühle mich so alleine auf dieser Welt. Irgendwann versiegen die Tränen, und alles wird still. Mein Kopf dröhnt und die Müdigkeit übermannt mich.

Ein lautes Geräusch gefolgt von hellem Licht weckt mich auf. Erschrocken richte ich mich auf und muss feststellen, dass meine Mom und Brandon in meinem Zimmer stehen. „Was macht ihr ?", frage ich verschlafen. „Du musst mir jetzt genau zuhören Rose!", die Stimme meiner Mutter, lässt mich auf den Ernst der Lage schließen. „Du hast jetzt zwei Möglichkeiten mein Schatz. Entweder bleibst du hier und erträgst das ganze Chaos weiter, oder du hast die Gelegenheit heute Nacht von hier zu verschwinden."
„Wie verschwinden ? Wo soll ich denn hin ? Wenn ich das Rudel verlasse werde ich zu einer Rudellosen. Zu einem Rouge. Dann werde ich erstmal nicht mehr sicher sein." Verzweiflung macht sich in mir breit. Einerseits klingt ihr Vorschlag so verlockend. Ein Ausweg aus dem ganzen hier. Endlich wieder glücklich sein. Doch andererseits, was ist der Preis für diese Entscheidung ?
„Du wirst nachhause zurückkehren, dort wo du immer noch gebunden bist. Ein Wolf wird nie die Zugehörigkeit des Rudels verlieren, wo er geboren wurde. Alpha Jackson ist bereit dich aufzunehmen und zu verstecken. Wir dürfen nur keine Zeit verlieren. Du musst einige Stunden zwischen diesem Rudel und dem anderen legen, bevor jemand merkt, dass du weg bist."  Ohne weitere Worte zu verlieren steige ich aus dem Bett und greife meine Tasche. „Wir tun es!", sage ich entschlossen und betrete mein Bad, um mich reisefertig zu machen.

Fertig angezogen treffen wir uns im Foyer. Mein Dad erklärt mir den Plan. Brandon wird mich fahren, bis mich jemand aus dem alten Rudel  auf der Hälfte des Weges abholen wird. Somit wird kein Auto fehlen, wenn er danach zurück kommt und es wird für Damien schwerer sein mich zu finden. Der erste Teil unserer Fahrt verläuft ruhig. Weder Brandon noch ich, verspüren den Drang etwas zu sagen. Der Abschied von meinen Eltern ist mir mehr als schwer gefallen. Doch das hier ist der einzige Weg, zurück in ein normales zufriedenes Leben.  „Schwester ich weiß ich werde es nie wieder gut machen können. Ich habe mehr als versagt als dein großer Bruder. Eigentlich soll ich doch auf dich aufpassen. Doch ich habe das vernachlässigt und das tut mir aus tiefsten Herzen leid!", seine Stimme ist voller Schuldgefühle. Selten erlebt man den sonst immer fröhlichen Brandon in so einer Stimmung. Ich greife vorsichtig seine Hand. „Ich vergebe dir. Du bist mein Bruder und ich liebe dich. Das du mir jetzt hilfst, bei so einem Schritt, bedeutet mir alles!", sage ich und lächle ihm aufmunternd zu. Wir fahren noch eine Weile, als wir an einem kleinen Rastplatz anhalten. Dieser ist von allen Seiten mit Wald umgeben, fast verlassen bis auf einige Lkws und einem einzigen schwarzen Wagen. Die Person die am Wagen lehnt stahlt in unsere Richtung und ich springe fast aus dem Wagen, um in ihre Richtung zu laufen.

Hallo Leute ☺️
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Sonntag ☺️ Ich habe es heute endlich geschafft dieses Kapitel fertig zustellen und wollte es direkt veröffentlichen. Wie immer hoffe ich, dass es euch gefällt ☺️☺️

I Need you Mate Where stories live. Discover now