[28] Ein unfairer Kampf

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»Waffe?« Während Taruns Herz immer schneller schlug, ging Naramis Atem nach wie vor gleichmäßig ruhig. »Sie ist meine Verlobte, nicht meine Waffe.«

»Verlobte. Verbündete. Verfluchte!« Lokesh bleckte die Zähne und trat an Tarun heran. »Du dachtest wohl, dass du uns alle hinters Licht führen kannst, Prinz Tarun?« Die Art, wie der Löwe seinen Titel betonte, verriet Tarun, dass ihm royale Gepflogenheiten in dieser Unterhaltung nicht weiterbringen würden.

»Ihr habt die Geschichte mit dem Fluch gehört und habt jetzt Angst vor uns, habe ich recht?« Der junge Tiger baute sich zu ganzer Größe vor seinen Widersachern auf. »Ich habe es eurem Vater bereits erklärt. Der Fluch wurde missverstanden und fälschlicherweise mit Narami in Verbindung gebracht. Mein Bruder –«

»Dein Bruder hat ehrenhaft gehandelt«, unterbrach Vanita Taruns Ausführungen. »Als wahrer König ist es deine heilige Pflicht, dein Reich vor jeder Gefahr zu schützen. Dein Vater war zu gutgläubig und hätte jedes Tier ins Verderben gestürzt. Es ist nun an uns, unseren Vater und Herrscher vor einer derart törichten Handlung zu bewahren.« Die Löwin baute sich direkt vor Narami auf. »Wir haben euch durchschaut«, kamen die nächsten Worte gepresst zwischen ihren Zähnen hervor. »Ihr habt euer Königreich verloren und nun wollt ihr unseres erobern und jeden mit diesem Fluch belegen. Dann wollt ihr zuschlagen und uns alle umbringen!«

Tarun sagte zunächst nichts. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. In den Baumwipfeln über ihm flatterten ein paar Vögel hektisch umher. Vermutlich würden sie die Kunde von der Verbreitung eines Fluches bereits in Jagannaths Reich überall verkünden, ihn und seine Freunde ächten, ohne, dass sie jemals etwas gegen sie unternommen hatten. Schließlich blickte Tarun erneut jeden der Löwen ins Gesicht.

»Das soll wohl ein Scherz sein«, nur mühevoll konnte er sich ein Lachen verkneifen, welches weniger amüsiert denn bitter war. »Verzeihung, aber ihr habt offensichtlich nicht die ganze Geschichte über den Fluch und unsere Flucht gehört. Es war nicht Narami, die das Unglück auf unser Reich gebracht hat, es war das Blutvergießen, das mein Bruder angezettelt hat, die uralte Last, die über unserer Familie liegt. Ich habe mein Zuhause verlassen, um –«

»Nach Norden zu wandern und irgendein Karma zu suchen, bla bla bla«, machte sich Lupesh über Tarun lustig und trat ebenfalls einen Schritt näher an diesen heran.

Der Tiger fuhr instinktiv die Krallen aus und entblößte sein Gebiss. Noch immer war ihm etwas mulmig zumute, hin und wieder verschwammen die Bilder von seinem Auge. Doch das Adrenalin wurde unablässig durch seine Adern gepumpt. Es galt nicht nur sich selbst, sondern auch Narami und seine anderen Freunde zu beschützen, koste es, was es wollte.

»Du hast deinen Vater getötet, Tarun. Versuche erst gar nicht, dein Gewissen rein und unsere Gehirne sauber zu waschen.« Lupesh ging kurz in sich und dachte darüber nach, ob es Sinn ergab, was er da gerade von sich gab. Die genervten Gesichter seiner Geschwister deuteten eher darauf hin, dass seine Zunge mal wieder schneller als sein Verstand gewesen ist.

»Also um es mal deutlich zu machen«, übernahm stattdessen Vanita wieder die Rolle der Rädelsführerin ein und streckte ebenfalls eine Kralle ihrer linken Pranke heraus, während ihre Brüder Tarun umkreisten. »Wenn du an deiner Wahrheit festhältst und dein Feinsliebchen hier retten willst, dann wirst du uns beweisen müssen, wie ernst es dir damit ist.«

»Ich muss überhaupt nichts beweisen«, fauchte Tarun zurück.

»Wir schon«, gab Lupesh zu. »Wir müssen unserem Vater demonstrieren, dass wir würdige Thronfolger sind und das Rudel auch nach seinem Tod beschützen können. Er wird stolz auf uns sein, wenn er erfährt, dass wir deine Pläne durchkreuzt haben.«

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⏰ Ultimo aggiornamento: Nov 18, 2023 ⏰

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Tarun und der Fluch der NagasDove le storie prendono vita. Scoprilo ora