53 Let it be enough to reach the truth that lies

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Es dauerte zwei Tage, bis George und ich die Wohnung über dem Laden wieder auf Vordermann gebracht hatten und sie wieder bewohnbar war.

Scheinbar waren während seiner Abwesenheit zur Kriegszeit Todesser eingebrochen, die alles zerstört hatten. Doch wir schafften es, jeden einzelnen Fluch zu bannen und beinahe alles wieder so zu machen, wie es früher war - nur ohne Fred.

Seine Abwesenheit war auch in der Wohnung spürbar, doch zumindest gelang George wieder in Lächeln, als er sich bei mir bedankte.

„Ohne dich hätte ich das niemals geschafft", murmelte er in mein Ohr, als er mich zum Abschied umarmte.

„Selbstverständlich", erwiderte ich mit einem Lächeln.

„Er fehlt mir so." George Stimme brach ab und sofort spürte ich ein Stechen in meinem Brustkorb.

„Ich weiß. Mir doch auch", erwiderte ich heißer.
Dann löste sich George aus unserer Umarmung und stand mir gegenüber, seinen Blick hielt er gesenkt.

„Ich glaube, ich kann lernen ohne ihn zu leben, aber nicht ohne ihn glücklich zu sein", murmelte er mehr zu seinen Füßen als zu mir und seine Aussage erzeugte ein weiteres Stechen in meinen Brustkorb.

„Doch das kannst du", versuchte ich ihm gut zuzureden.

Es war schwer sich ein glückliches Leben ohne Fred vorzustellen. Auch ich brauchte lange, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, zu lernen mit anderen zu lachen.

„Ich schaffe es nicht mehr, einen Patronus zu zaubern", berichtete er nun und erschrocken hielt ich die Luft an.

Ich wusste zwar nicht, wann er es herausgefunden hatte und wie, aber ich wusste, dass etwas in ihm irreparabel zerstört war, wenn selbst Harry - oder ich - nach allem Leid einen Patronus erzeugen konnten, doch George schaffte es nicht mehr.

Es bedeutete etwas, dass er es nicht mehr konnte. Und dass er es mir sagte, bedeutete mir noch mehr.

Ich wusste nichts, was ich ihm dazu hätte sagen sollen. Ich wollte ihm sagen, dass es zu früh war und dass die Zeit alle Wunden heilte - doch ich wusste genau, dass es eine Lüge war. Und seitdem ich Narben auf dem Handrücken trug, die mir sagten, ich sollte die Wahrheit erkennen, verbat ich es mir selbst, zu lügen. Außerdem, weil ich ihm keine falschen Hoffnungen machen wollte.

Ich schwieg lange, während ich nach einer passenden Antwort suchte. Aber es war George, der wieder das Wort ergriff.

„Bella?", fragte er und nun sah er mir direkt in die Augen. Fragend schaute ich zurück und sah, dass er - wie so oft - gerötete Augen hatte.

„Willst du nicht hierbleiben? Freds Zimmer ist frei und ich könnte Gesellschaft brauchen - nur, wenn du noch nichts anderes weißt, aber dann wärst du auch aus dem Fuchsbau raus und... ich weiß nicht...", stotterte er nun mit brüchiger Stimme.
Perplex presste ich die Lippen aufeinander.

„George, ich- das ist nett, dass du fragst", setzte ich an, doch bevor ich meine Antwort ausführen konnte, unterbrach er mich rasch.

„Ich weiß, du willst morgen mit Harry zum Grimmauldplatz und dort ebenfalls aufräumen, aber danach - ich dachte, vielleicht willst nicht bei Harry bleiben, wenn er mit Ginny - ach keine Ahnung", stotterte er unbeholfen vor sich hin.
Ich strich ihm einmal liebevoll über den Arm und lächelte ihm aufmunternd zu.

„Ich werde nicht bei Harry bleiben, ich helfe ihm nur", widersprach ich dann nickend. Erstaunt zog er seine Augenbrauen nach oben.

„Wirklich nicht?"

„Nein, wahrscheinlich nicht", schüttelte ich nun den Kopf und zuckte gleichzeitig mit den Schultern.

„Was wirst du dann tun?", wollte George wissen und stellte mir somit die Frage, die ich noch immer nicht beantworten konnte.

[Draco Malfoy] every step that I take is another mistake to youWhere stories live. Discover now