30 I used to be my own protection 'cause my mind has lost direction

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„Anni! Anni... Anni wach auf jetzt, bitte", drang Harrys schluchzende Stimme sehr langsam und verschwommen zu mir hindurch.

Ich spürte, wie Leben zurück in meinen Körper kehrte. Wieso fühlten sich meine Gliedmaßen so betäubt an?

„Anni, mach die Augen auf", rief mein Bruder nun panischer und lauter.

Wieso waren meine Augen geschlossen? Ich versuchte meine Fingerspitzen zu bewegen und es funktionierte auf Anhieb. Mein Kopf brummte und ich brauchte lange, bis ich mich erinnerte. Doch es kam auf einen Schlag zurück.

Die Erinnerungen an das dunkle Mal über dem Astronomieturm, die Todesser, Dumbledore, Snape - und Malfoy.

Ich schnappte hektisch nach Luft, es war wie ein stummer Schrei meiner Lunge. Mit aufgerissenen Augen starrte ich in die grünen Augen meines Bruders.

Sahen meine Augen genau so aus, wenn ich panisch und ängstlich war? Seine Augen funkelten wie undurchschaubare Smaragde.

„Anni", stieß er nun keuchend aus und zog mich in den Arm. Er hatte Tränen in den Augen.

„Harry", erwiderte ich heiser, meine Stimme klang belegt und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.

Ich wusste, dass Harry sich grade ein Weinen unterdrückte. Auch ich musste schwer schlucken.

Dumbledore war tot. Dumbledore - der mächtigste Zauberer überhaupt - sollte von Draco Malfoy getötet werden.

Dumbledore wurde von Snape getötet

„Was ist passiert?", hauchte ich nun.
Schließlich wollte ich herausfinden, weshalb ich bewusstlos war und was seitdem geschehen war. Außerdem hoffte noch ein Teil von mir, dass ich das alles nur geträumt hatte und all diese schrecklichen Dinge nicht wirklich passiert waren.

„Malfoy hat irgendeinen Fluch auf dich gehetzt. Ich befürchtete, er würde dich umbringen. Nach dem er dich verflucht hatte, sind die anderen Todesser ins Schloss geflohen und er ist ihnen hinterher."

Er hatte einen Fluch auf mich gehetzt? Wie konnte er es wagen?

„Er hat mich verflucht", stieß ich bissig aus.

Harry nickte. Doch bevor wir weiterreden konnten, drangen - wie bereits zuvor - die Kampfgeräusche aus den Schlossgängen zu uns hinauf.

Meine Kräfte sammelnd, versuchte ich mich wieder auf die Beine zu heben. Sie zitterten noch, doch ich stand wieder schnell.

Malfoys Fluch schien keine nachhaltigen Schäden hinterlassen zu haben. Nicht einmal mein Kopf fühlte sich noch schwer an.

„Wir müssen helfen, Harry, wir müssen kämpfen", nickte ich ihm zu und deutete die Treppen hinab.

Dann liefen mein Bruder und ich gemeinsam los.

In den Schulgängen angekommen, flogen uns als erstes Splitter und Brocken von Wänden entgegen. Es lagen viele Verwundete - vom Orden des Phönix sowie Todesser - in den Gängen, an die Wände angelehnt, auf Treppenstufen. Das Schloss war ein einziges Schlachtfeld.

Als nächstes hörten wir einen lauten, markzerschmetternden Schrei, welcher verdächtig nach Ginny klang, und Harry stürmte sofort in diese Richtung los.

Des Öfteren jagte mir einer der mir unbekannten Todesser Flüche in meine Richtung, doch ich schaffte es fast jeden von ihnen unversehrt abzuwehren.

Ich schockte drei Todesser, zweien verpasste ich eine Ganzkörperklammer und einen entwaffnete ich. Immer wieder begegnete ich Mitgliedern des Phönixordens und kämpfte mit ihnen Seite an Seite.

Ich schlug mich weiterhin durch das Schloss, bis ich mich selbst fragte, wohin ich eigentlich lief. Allerdings wollte ich die Antwort gar nicht wissen. Denn als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass ich nur nach ihm gesucht hatte.

[Draco Malfoy] every step that I take is another mistake to youWhere stories live. Discover now