22 You build up hope but failure's all you've known

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Während der Siegesfeier unterhielt ich mich aufgeregt mit Dean über das Spiel. Er hatte begeistert dem Zusammenspiel von Ginny und mir zugesehen, wenn wohl Ginnys Künste ihn mehr beeindruckt hatten, als meine, schließlich war Ginny seine Freundin, nicht ich. Doch obwohl die beiden ein Paar waren, stritten sie oft und ich wusste, dass Ginny unglücklich war.

Seamus stand neben uns und schenkte uns Butterbier nach, welches Lee Jordan - der sich sehr alleine fühlte, seit Fred und George weg waren - für alle aus der Küche besorgt hatte. Und wenn mich nicht alles täuschte, hatte ich sogar eine Flasche Feuerwhisky zwischen seiner Beute erkannt.

Plötzlich sah ich es zuerst nur aus dem Augenwinkel, danach starrte ich mit offenem Mund hin, wie Lavender Ron um den Hals fiel und mit einem dicken Kuss auf den Mund für sein großartiges Spiel belohnte.

Im ganzen Gemeinschaftsraum erstarben die Gespräche, jedes Augenpaar war auf Ron und Lavender und ich war nicht die Einzige mit offenstehendem Mund.

Kurz darauf suchte ich den Raum nach Hermine ab. Sie hatte es nie zugegeben, aber ich wusste, dass sie Ron mehr mochte, als sie zeigte.

Ich kannte dieses Gefühl schließlich zu gut.

Sie musste es mir nicht sagen, ich wusste es trotzdem. Obwohl ich immer dachte, dass es Ron so ähnlich ergehen musste. Dass er Hermine mehr mochte, als eine Freundin. Scheinbar nicht. Denn so, wie sich Ron und Lavender gerade auffraßen, schien er nicht eine Sekunde lang einen Gedanken an Hermine zu verschwenden.

Und als ich sie fand, neben Harry stehend, sah ich ihren gebrochenen Ausdruck in den Augen, während sie ebenfalls dabei zusah, wie Lavender und Ron sich nun küssend im Raum drehten.

Dann ging sie langsam Schritt für Schritt rückwärts aus dem Gemeinschaftsraum. Harry folgte ihr zuerst, dann entschuldigte ich mich kurz bei Dean, trank mein Butterbier in einem Zug aus und lief ebenfalls meiner besten Freundin nach.

Ich fand Harry und Hermine am Fuße einer Wendeltreppe, wenige Gänge vom Gryffindorturm entfernt.

Hermine wimmerte leise, Harry reichte ihr ein Taschentuch. Langsam näherte ich mich den beiden, dann setzte ich mich ruhig ihnen gegenüber auf den Boden, ergriff Hermines Hand und lächelte ihr tröstend zu. Sie versuchte zurück zu lächeln, doch ihre verheulten Augen verrieten mir, dass sie jetzt gar nichts trösten konnte. Weshalb ich meine Hand wieder zurücknahm und mich stattdessen auf dem Boden abstützte.

„Hermine, ich weiß wie es sich anfühlt", flüsterte ihr Harry leise zu.

Überrascht riss ich die Augen auf und sah zu meinem Bruder. Hermine atmete zischend ein.

„Es ist Ginny, oder?", klagte Hermine und sah Harry fragend an.

Harry jedoch blieb stumm.

„Harry, es ist die Art, wie du sie ansiehst. Es ist nicht schlimm, du kannst es ruhig zugeben", pflichtete ich mit ruhiger Stimme Hermine bei.

Dann nickte Harry zaghaft und ich stöhnte auf. War hier auch irgendjemand nicht unglücklich verliebt? War ich die einzige, die noch klar denken konnte?

Hermine legte ihren Kopf, noch immer weinend, auf Harrys Schulter ab. Ich änderte derweil meine Sitzposition, denn der Boden war schrecklich unbequem und kalt.

Während ich meinen Bruder und meine beste Freundin so ansah, empfand ich so etwas wie Mitleid. Sie sahen zerbrochen, verletzlich sowie unglaublich schwach aus. Und ich schwor mir in diesem Moment selbst, so nie zu enden.

„Wie machst du das, Anni?", hauchte Hermine und sie sah mich mit großen Augen an. Auch Harry hatte seinen Blick an mich geheftet.

Augenblicklich fühlte ich mich ertappt. Sie konnte das mit Malfoy nicht wissen. Das konnte sie nicht meinen.

[Draco Malfoy] every step that I take is another mistake to youWhere stories live. Discover now