44 Feeling so faithless, lost under the surface

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Während wir durch die panische Schülerschar stürmten und die Treppe in den siebten Stock in Richtung Raum der Wünsche hinaufliefen, kam uns Ginny entgegen. Sie warf sich Harry mit qualvollen Gewsichtsausdruck um den Hals.

Ohne Worte küssten sie sich und ich stand direkt daneben.

Aus dem Nichts sah ich plötzlich seine grauen Augen sowie seine weichen Lippen vor mir.

Panisch blinzelte ich sie weg. Mein Herz schlug automatisch schneller. Ich wusste nicht, weshalb ich ihn in diesem Moment vor mir sah, doch ich wusste noch, wie es sich angefühlt hatte.

Ein Kuss voller Leid und Schmerz.

Schnell wandte ich meinen Blick von Ginny und Harry ab und versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken.

Ihr Kuss dauerte nicht lange, sodass Harry und ich nach wenigen Augenblicken weiterliefen, Ginny stürmte die Treppe hinab. Meine Gedanken an ihn wurden wieder verdrängt, denn das Schloss bebte erneut. Draußen am Nachthimmel erschienen Lichtblitze.
Wir liefen noch schneller.

Vor dem Raum der Wünsche lief Harry drei Mal hin und er - seiner Aussage nach - wusste er genau, wo wir suchen mussten. Er hatte das Diadem bereits in der Hand gehalten, ohne es zu wissen - ohne es zu verstehen.

Wir hetzten durch den Raum der Wünsche, in dem sich unzählige, gestapelte, willkürliche und verrückte Gegenstände befanden, an dem Verschwindekabinett vorbei bis hin zu einem alten, zerfallenen Kleiderschrank. Dafür stand eine Büste, mit einer schwarzen Perücke darauf. Und auf dieser schwarzen Perücke lag das Diadem.

Harry nickte mir schnell zu, ich ergriff das Diadem und wir drehten uns schleunigst wieder um. Das Schloss bebte wieder. Und irgendetwas sagte mir, dass unsere Zeit nun noch schneller lief. Jetzt mussten wir nur noch Ron und Hermine finden, damit wir den Horkrux überhaupt zerstören konnten. Und dann mussten wir noch die Schlange und Voldemort selbst töten.

Aufgrund der miserablen Aussichten, beeilten Harry und ich uns noch mehr, den Raum wieder zu verlassen.

Doch noch bevor wir die Türe wiederfinden konnten, wurden wir aufgehalten.

Aus dem Nichts stellen sich uns drei Gestalten in den Weg.

Mein Herz setzte aus, als ich ihn sah und meine Kehle schnürte sich zu.

Ich vergaß zu atmen.

Dort stand Draco Malfoy, flankiert von Zabini und Goyle - alle drei hatten ihre Zauberstäbe auf uns gerichtet.

Sofort traf sein Blick den meinen und die Kälte, die ihm in den Augen stand, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.

Seine Erscheinung - groß, muskulös, mit erhobenen Kinn und aufrechtstehend, seine blonden Haare im Kontrast zu seinem schwarzen Anzug, sein eiskalter Ausdruck, sein auf uns zielender Zauberstab - ließ mich und Harry innehalten.

Als seine Stimme ertönte, zuckte ich zusammen. Sie bereitete mir eine Gänsehaut. Obwohl ich es nicht verstand, hatte mir seine Stimme gefehlt und ich hatte gehofft, sie heute nicht hier hören zu müssen.
Ich wünschte, er wäre nicht hier.

„Du hast was, was mir gehört, Potter. Ich hätte es gern wieder."

Seine Stimme klang so kalt und gehässig, dass sie sogar beinahe auf mich angsteinflößend wirkte. Doch ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, dass es Draco Malfoy war. Ich hatte noch nie Angst vor ihm und ich würde niemals Angst vor ihm haben.

Unauffällig versteckte ich mit der einen Hand das Diadem hinter meinem Rücken, mit der anderen Hand versuchte ich unbemerkt an meinen Zauberstab zu gelangen. Derweil ich ihn weiterhin mit meinem Blick fixierte, aber er schaute nur hasserfüllt zu Harry.

[Draco Malfoy] every step that I take is another mistake to youWhere stories live. Discover now