47. "Distraction"

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„Mum, ich bin noch kurz weg, mit Liam unterwegs. Ich komme nicht zu spät wieder, morgen ist ja auch Schule.", versprach ich ihr und Mum nickte. „Wenn etwas ist, sag Bescheid. Er kann auch hier schlafen, wenn er will."

Dankbar fiel ich Mum um den Hals, sie war die allerbeste. „Sag ihm alles Gute von mir, wenn es ihm nicht gut geht!", rief sie mir noch ins Treppenhaus hinterher und ich rief ein „Ja, mache ich!" zurück und schlüpfte aus dem Haus.

Ich stieg in den Bus und fuhr zu Liam. Als ich da war, schrieb ich ihm eine kurze Nachricht, damit er das wusste. Kurz darauf kam er aus der Tür, rannte auf mich zu und wirbelte mich herum. Ich kreischte kurz erschrocken auf, fing mich aber schnell wieder.

„Danke, danke, danke. Verdammt, Jade, genau deshalb liebe ich dich."

Ich war etwas überfordert mit seinem Geständnis und schlang einfach meine Arme um seinen Hals und presste meine Lippen auf seine. Er liebte mich. Als das in meinem Hirn ankam, küsste ich ihn noch leidenschaftlicher.

„Ich liebe dich auch, Liam.", erwiderte ich sein Geständnis lächelnd, was ihn zum Strahlen brachte. „Du rettest mir gerade den Tag.", sagte er und ich seufzte. „Genau das ist meine Mission. Also, wir sollten etwas Abstand gewinnen." Er stimmte mir zu und wir liefen Hand in Hand die Straße entlang.

Wie schön so ein Spaziergang doch mit der richtigen Person sein konnte. Er erzählte mir, dass sein Vater ihm sogar alles Gute gewünscht hatte, als er ihm gesagt hat, dass er eine Freundin hat. Immerhin hatte er doch ein Herz.

„Ich soll dir auch alles Gute von Mum sagen, sie meinte, wenn du willst, kannst du auch bei mir schlafen.", sagte ich und er seufzte. „Verlockendes Angebot.", meinte er und ich grinste ihn frech an. „Ja? Was daran ist denn so verlockend?", fragte ich unwissend und fuhr mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

Er sah zu mir und schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Du. Nur du. Du bist das verlockendste, was jemals existiert hat." Damit stand er vor mir und küsste mich heftig.

Er löste sich grinsend von mir und bog in den Park ab. Wir gingen zu einer Bank, wo er mich auf seinen Schoß zog, meine Beine lagen quer über seinen.

„Wann ist deine Mutter wieder zuhause?", fragte ich leise, um die Stille um uns herum nicht zu sehr zu stören.

Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sind es auch gar keine Freundinnen, mit denen sie sich trifft...", murmelte er leise, aber ich verstand sofort, was er meinte. Seine Mutter hatte schließlich auch eine Affäre.

„Das kann doch so nicht weitergehen! Merken die denn gar nicht, was sie dir antun?", fragte ich aufgebracht. Liam schüttelte traurig den Kopf.

Ich schielte auf meine Uhr, es war schon echt spät. „Okay, mir ist egal, was gleich passiert, ich bringe dich nach Hause. Vielleicht treffe ich ja auch deine Mutter, die wollte mich ja sowieso mal sehen."

Liam sah überrascht zu mir, er wirkte unsicher. „Bist du sicher? Du musst das nicht..."

Ich stand von seinem Schoß auf und nahm seine Hand, um ihn hochzuziehen. „Mache ich aber. Ich will sichergehen, dass du gut zuhause ankommst. Auch wenn deine Eltern da sind."

Er gab auf und nickte. „Aber dann musst du alleine nach Hause...", murmelte er und sah mich nachdenklich an. „Außer, du bleibst bei mir."

Ich guckte überrascht hoch. Hm, wieso nicht? Aber morgen war Schule und ich hatte meine Sachen nicht bei ihm...

„Wir können morgen früh bei dir vorbeifahren und deine Sachen holen.", schlug er vor und ich stimmte zu. Wenn ich bei ihm war, stritten seine Eltern vielleicht nicht so sehr, sondern taten wenigstens so, als wären sie eine glückliche Familie. Ich schrieb also Mum, was wir vorhatten und kurz darauf kam die Erlaubnis, als ich ihr das Problem erklärt hatte.

„Alles klar, auf geht's."

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Uff, Jade wird auf Liams Eltern treffen... Wie das wohl laufen wird?

Changes [1D/LM/5SOS]Where stories live. Discover now