16. "Idiots"

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„Wie geht es ihm?", fragte ich.

„Das willst du wissen? So, wie du uns gestern angemotzt hast?", grummelte Zayn.

Ich verdrehte meine Augen. Heute hatte ich echt keine Lust mehr. „Du solltest mir verdammt nochmal dankbar sein, dass ich deinen besten Freund gerettet habe, ihr hättet ihn nie gefunden. Und ich hatte Recht mit dem, was ich gesagt habe oder willst du das bestreiten? Ja, ich mag Liam immer noch nicht besonders, wieso auch? Er hat mir keinen Grund gegeben, ihn zu mögen. Trotzdem würde ich einfach gerne wissen, ob es sich gelohnt hat, meine Zeit mit ihm zu verschwenden."

Zayn sah mich überrascht an, aber Louis beeilte sich zu antworten. „Es geht wieder. Er hat noch Kopfschmerzen und fühlt sich mies, aber ich vermute, dass das nicht nur körperlich ist. Hat er dir irgendetwas erzählt, was er gemacht hat oder warum er da draußen war?", fragte Louis hoffnungsvoll und ich seufzte. Ich hasste es, zu lügen, aber ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. „Ja, hat er. Aber ich habe versprochen, nichts zu erzählen.", sagte ich leise.

„Deinen Freunden hast du es doch bestimmt erzählt, oder?", meinte Zayn provozierend und ich sah ihn wütend an. „Nein, habe ich nicht. Wenn du es genau wissen willst, waren gestern alle da und wollten alles wissen, aber ich bin ausgerastet und hatte einen Nervenzusammenbruch. Aber wenn ich so darüber nachdenke, sollte ich es ihnen vielleicht doch sagen. Einfach damit sie es alle wissen, nur du nicht. Gott, ihr geht mir so auf die Nerven. Ich habe ihm sein fucking Leben gerettet, tut mir leid, ich werd's nicht wieder tun.", zischte ich in ihre erschrockenen Gesichter.

„Jade, bitte, wir wollen nur wissen, was mit unserem besten Freund los ist."

„Ich weiß, aber da müsst ihr ihn selber fragen, nicht mich. Außerdem könntet ihr etwas freundlicher sein." Damit verschwand ich dann aber wirklich von den dreien. Mir ging einfach alles auf den Sack.

Als ich nach Hause kam, sah meine Mutter sofort, dass es mir schlecht ging und sie fragte nicht nach, sondern holte stumm unser altes Vier-gewinnt-Spiel heraus. Wir saßen am Küchentisch und spielten eine Stunde lang stumm dieses Spiel.

„Wann darf man Versprechen brechen?", fragte ich irgendwann und meine Mutter sah nachdenklich zu mir. „Wenn es Dinge sind, die zu gefährlich sind, als dass man sie für sich behalten sollte. Und wenn man an dem Versprechen zerbricht. Lieber das Versprechen brechen als sich selber." Ich nickte.

„Kommst du heute nach Hause?", fragte meine Mutter mich am nächsten Morgen. Ich überlegte kurz. Ich wollte nicht zu meinen Freunden, aber wenn Liam in der Schule war, musste ich dann noch mit ihm reden. Er schuldete mir eine Erklärung, das sah er ja auch selber ein. „Vielleicht. Ich schreibe dir, wenn ich in der Schule bin."

Ich kam an der Schule an und sah meine Freunde an der einen Seite vom Eingang an der Mauer lehnen, die vier Jungs an der anderen Seite. Zu wem sollte ich gehen?

Diese Entscheidung wurde mir abgenommen, als Liam auf mich zukam. Sofort sah ich im Augenwinkel, dass Lily sich bewegte. Ich schüttelte den Kopf in ihre Richtung und wartete auf Liam.

Wir sahen uns an, keiner sagte etwas, bis er die Stille brach. „Ich schulde dir eine Erklärung, das weißt du. Aber ich schulde dir noch mehr. Möchtest du nach der Schule mit zu mir kommen? Dann könnte ich dir alles erklären."

Ich schluckte, sollte ich das annehmen? „Warum willst du mir auf einmal alles erklären?", fragte ich nach.

„Weil du mir das Leben gerettet hast. Ohne dich wäre ich da geblieben.", erklärte er mir.

„Wissen deine Freunde, was du mir erzählen willst?", fragte ich weiter und er schüttelte den Kopf. „Das solltest du ändern."

„Ich weiß. Aber ich möchte irgendwie, dass du es zuerst weißt. Das hängt mit dem zusammen, was ich dir noch schulde." Er sah mich bittend an und ich seufzte. „Okay. Nach dem Unterricht hier?", stimmte ich zu und er nickte mit einem Lächeln. Okay, wow. Er. Lächelte. Mich. An.

„Bist du sicher, dass du nicht doch noch etwas krank bist?", fragte ich und er lachte auf. „Mir geht es gut. Ich freue mich, dass du zugesagt hast. Ich möchte dir etwas beweisen."

„Was denn?"

„Dass Menschen sich ändern können."

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Sooo, Liam will also Jade ein bisschen was erklären... Ob das eine gute Idee ist? Glaubt ihr, dass Liam sich wirklich ändert?

Changes [1D/LM/5SOS]Where stories live. Discover now