22. "Talk"

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Ich konnte meiner Mutter ansehen, dass sie sich Sorgen um mich machte. Sie musterte mich, sagte aber nichts. Sie hoffte, dass ich etwas sagte.

Also riss ich mich zusammen und fing an zu reden. „Ich habe dir doch von Liam erzählt, oder?" Sie nickte skeptisch, ich hatte ihr von dem Mobbing erzählt. „Wir... wir haben uns vertragen. Er... hat mir erklärt, was seine Probleme sind und er tut mir leid. Er hat mich um Verzeihung gebeten, aber ich möchte, dass er auch noch mit Harry und Lily redet. Er war so nett gestern. Wir müssen in Musik etwas zusammen machen, wir singen ein Duett. Er kann so gut singen und wir klangen echt gut zusammen. Ich weiß nicht, was ich fühle. Ich sollte ihn hassen, aber er ist so süß und ich... weiß einfach nicht weiter...", schüttete ich meiner Mutter mein Herz aus.

Sie hörte mir stumm zu und dachte nach, das konnte ich an der Falte auf ihrer Stirn sehen. „Hat er es ernst gemeint?", fragte sie dann und ich nickte. Er hatte ehrlich geklungen und er hatte sich entschuldigt. Das passte nicht zu Liam, weshalb ich ihm das glaubte. Er verarschte mich nicht. Außerdem war es ihm nicht mehr wichtig gewesen, dass die ganze Klasse uns wie Verrückte angestarrt hatte. Er hatte gesagt, dass ich ihm die Augen geöffnet habe. Das hatte er mir gar nicht erklärt... Das sollte ich ihn noch fragen.

„Dann musst du dich auf deine Gefühle verlassen. Wenn du ihn magst, dann ist das wohl so. Er muss trotzdem erst beweisen, dass er dich verdient. Ich werde ihn nicht mit offenen Armen empfangen, er hat dich zu sehr verletzt. Erst, wenn ich sehe, dass er dich glücklicher macht, dann kann ich ihm vergeben, was er meiner Prinzessin angetan hat." Jetzt liefen mir Tränen übers Gesicht und ich sprang meiner Mutter um den Hals. Sie war die allerbeste überhaupt. Wir umarmten uns lange so fest.

„Ich will nur das Beste für dich.", sagte sie dann und ich nickte. „Danke, Mum.", hauchte ich zurück und sie wischte mir meine Tränen weg. Wir lächelten uns an.

„Und jetzt solltest du dich anziehen, gestern hat Perrie angerufen, sie holt dich in einer halben Stunde ab.", verkündete sie und ich sprang erschrocken auf. „Wieso sagst du mir das erst jetzt?", fragte ich perplex. Sie zuckte mit den Schultern und grinste. Ich seufzte, verdrehte meine Augen, gab ihr einen Kuss auf die Wange und lief in mein Zimmer, um mich umzuziehen.

Und einfach, weil ich Lust drauf hatte, kramte ich einen alten Rock wieder heraus, den ich nicht getragen hatte, seit ich hierher gezogen war. Er hatte Blumen drauf, in bunten Farben. Ich zog mir eine Leggins drunter, damit mir nicht kalt wurde und schnappte mir mein Shirt mit dem Regenbogenaufdruck aus dem Schrank. Ich hatte eine große Lust auf Farben, die ich schon lange nicht mehr hatte. Ich kämmte meine Haare und klatschte mir ein bisschen Make-up ins Gesicht. Fertig!

Es klingelte an der Tür und ich hörte, dass Mum sie öffnete. „Hallo Perrie, Harry! Wie geht's euch? Jade, bist du fertig?"

„Jaha!", rief ich zurück, schnappte mir meinen Rucksack, auf dem Minnie Maus abgebildet war, und lief zur Tür. Harry und Perrie grinsten mich breit an und ich umarmte sie fröhlich.

„Viel Spaß euch dreien! Komm nicht zu spät wieder, Jade!", rief Mum mir hinterher, als wir die Treppe herunterliefen.

„Ja, mache ich, hab dich lieb!" Ich warf ihr ein Luftküsschen zu und folgte meinen beiden besten Freunden. „Was machen wir denn?", fragte ich neugierig, als wir unten auf der Straße standen.

„Wir drei gehen zum Fluss und reden miteinander. Später treffen wir uns mit den anderen in der Stadt. Leigh hat einen Plan für dich. Du solltest Angst haben.", erklärte Perrie mir und wir lachten.

„Am Fluss reden?", fragte ich nach und die beiden nickten. Okay, was sollte ich ihnen erzählen? Ich hatte Liam versprochen, nichts zu erzählen, was er gesagt hat. Das würde ich nicht brechen. Ansonsten sollte ich einfach die Wahrheit sagen, sie würden mich schon verstehen. Sie waren schließlich meine besten Freunde.

Wir gingen zu dem Ort, zu dem Harry und ich oft gegangen waren, wenn wir mal ein bisschen Ruhe brauchten. Da man sich erst etwas durchs Unterholz schlagen musste, war dort fast nie jemand.

Wir kamen an der kleinen Wiese an, auf der ein paar bunte Wiesenblumen standen. Wir ließen uns auf den Rasen fallen und genossen kurz die Sonne, die uns ins Gesicht schien. Heute war es viel wärmer als gestern. Ich erinnerte mich daran, dass mir bei Liam auf dem Dach kalt gewesen war. Wie die Dachterrasse wohl bei Sonne aussah?

„Also Jade.", fing Perrie an und ich machte mich für das Verhör bereit.

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Jades Mutter ist noch misstrauisch und Harry und Perrie wollen reden. Was da wohl für Gespräche auf Jade zukommen?

Tut mir übrigens Leid, dass ich es mal wieder verpeilt habe, neue Kapitel hochzuladen... Immer, wenn ich zuhause bei meinen Eltern bin, klappt das nicht so richtig...

Changes [1D/LM/5SOS]Where stories live. Discover now