37. "What if?"

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Ich holte unser Essen aus dem Kühlschrank und grinste Liam zu, der noch etwas aus dem Konzept gebracht und verloren in der Küche stand. Er sah mich an und legte seinen Kopf schief. Sein Blick war so intensiv, dass ich ihm nicht ausweichen konnte.

„Guck mich nicht so an.", jammerte ich leise, das machte mich ganz wuschig im Kopf.

„Warum nicht? Ich gucke dich gerne an.", sagte er langsam, als wäre er alleine durch meinen Anblick abgelenkt. Ich wurde rot und konnte endlich den Blick senken.

Als ich zwei Teller aus dem Schrank nehmen wollte, war Liams Körper plötzlich an meinem. Er griff mit einer Hand um mich herum, um die Teller aus dem Schrank zu nehmen, mit der anderen schob er meine Haare zur Seite, um meinem Nacken seine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich wand mich etwas in seinen Armen, denn es kitzelte, aber seine Arme stützte er mittlerweile auf der Theke auf, sodass ich keine Chance hatte.

„Ich kann meine Finger nicht von dir lassen... Wie machst du das?", hauchte er in mein Ohr und ich schloss meine Augen, um mich diesen Gefühlen hinzugeben, die er in meinem Körper auslöste.

„Ich... ich weiß... weiß nicht...", brachte ich heraus, er drehte mich mit einer flüssigen Bewegung um und drückte seine Lippen wieder auf meine.

„Wenn wir so weitermachen, kommen wir nicht weit.", stellte ich fest, als ich mich atemlos von ihm löste. Er lachte und nickte. Wir schafften es dann aber, unser Essen warm zu machen und es ohne Unfälle zu essen.

„Fang.", sagte ich und warf ihm ein Geschirrtuch zu. Er fing es geschickt auf, sah mich aber fragend an.

„Tja, Liam. Wir haben keine Haushälterin." Ich spülte die Teller ab und legte sie auf die Ablage, er nahm sie und trocknete sie ab. Ich wollte den Abwasch nie für meine Mutter stehen lassen, die darauf auch keine Lust hatte, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam.

„Das ist ungewohnt. Ich habe noch nie irgendwas sauber gemacht oder so...", meinte Liam, seine Stimme klang etwas seltsam.

„Andere würden sich darüber ein Loch in die Hose freuen und du bist deswegen traurig?", fragte ich ihn erstaunt und er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht habe ich später keinen, der sich darum kümmert und ich kann es dann nicht. Ist doch bekloppt, dass ich damit keine Erfahrungen habe. Würde ich ausziehen, wäre meine Wohnung ein einziger Müllhaufen.", sagte er und ich war echt überrascht davon.

„Okay, da hast du Recht, aber du kannst es ja lernen. Frag doch mal eure Haushälterin, ob sie dir ein paar Sachen erklärt oder so.", schlug ich vor, aber er schüttelte heftig den Kopf. „Mit der rede ich nicht.", knurrte er und ich wollte mich selber schlagen. Sie hatte ja eine Affäre mit seinem Vater.

„Sicher, tut mir leid. Ich wollte nicht..."

„Es ist in Ordnung, du kannst ja nichts dafür, dass..." Er brach ab und ich schloss meine Arme um ihn, nahm ihm den Teller aus der Hand, den er gerade abtrocknete.

„Jade..."

Ich sah zu ihm, seine Augen waren leicht gerötet, aber er weinte nicht. „Ich... du... ich habe... Angst... dass... vielleicht... wenn ich so bin wie mein Vater..."

Ich legte ihm eine Hand über den Mund, er sollte nicht weiter reden, ich hatte verstanden, was er meinte. „Du bist nicht dein Vater. Ich bin nicht deine Mutter. Du machst es besser als er, das weiß ich. Ich vertraue dir, okay?" Ich sah Erleichterung in seinen Augen und ließ meine Hand sinken.

„Aber... wenn...", setzte er erneut an und ich lächelte. „Dann bist du ehrlich und sagst es mir. Ich werde nicht zerbrechen. Du musst nur wissen, was du tust, du musst dir über die Konsequenzen deines Handelns im Klaren sein. Und wenn die Folgen schlecht sind, lässt du es. Du bist intelligent genug, dich nicht selber zu zerstören.", sagte ich und er fiel mir um den Hals. „Danke, Jade. Danke. Ich verdanke dir so viel, ich weiß nicht, wie ich dir das je zurückgeben kann.", flüsterte er und ich seufzte. Ich sollte ihm zeigen, was er mir gab.

„Komm mit." Ich nahm seine Hand und führte ihn in mein Zimmer, wo er sich interessiert umsah. Ich kramte aus einer Schublade mein kleines Buch heraus, in dem ich Texte aufschrieb oder auch einzelne Zeilen, die mir in den Kopf kamen. Daraus bastelte ich meine Lieder. Ich schlug es auf und suchte die Zeilen, die mir eingefallen waren, als ich gestern an ihn gedacht hatte. Ich gab ihm das Buch und deutete auf die Wörter.

Er sah kurz zu mir, dann las er, was dort stand. Ungläubig sah er wieder zu mir hoch. Ich lächelte. „Was ist das?", fragte er.

„Lieder. Texte. Alles mögliche.", antwortete ich ihm.

„Du schreibst Lieder?", fragte er erstaunt nach und sah zurück auf den Text.

„Ja, das, was du am Freitag gespielt hast, war auch von mir.", erklärte ich ihm und er sah mich kurz sprachlos an. Dann wechselte das zu Begeisterung. „Wow, das ist großartig! Wie machst du das? Woher hast du die Ideen? Bitte spiel mir etwas vor!"

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Liam macht sich also Sorgen, dass er so wird, wie sein Vater... Hoffen wir mal, dass das nicht passiert... Glaubt ihr, Jade wird ihm etwas vorspielen/singen?

Btw, habt ihr die ganzen Bilder von Harry gesehen? Diese Bluse ist der Hammer *-* xD

Changes [1D/LM/5SOS]Where stories live. Discover now