8. "Make up"

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Ash und Cal stiegen zu Luke ins Auto, Perrie und Lily fuhren mit uns Bus. Luke sollte so schnell wie möglich nach Hause, weg von der Schule. Perrie, Harry und ich passten auf, dass Lily nicht auf die Idee kam, es ihrem Bruder gleichzutun und die vier fertigzumachen.

„Wow, Jade.", hauchte Perrie, als wir endlich im Bus saßen.

Ich lief rot an. „Warum habe ich das gemacht?", fragte ich mich selber.

„Es war richtig. Luke hätte ihm alles gebrochen, bei Ash ist er am empfindlichsten. Und dein letzter Satz war gut.", meinte Harry und hielt mir seine Hand zum Einklatschen hin, was ich erleichtert tat.

„Ich hätte ihm gerne noch eine verpasst...", murmelte Lily, winkte dann aber ab. „... aber das ist es nicht wert. Nicht schon am zweiten Schultag.", setzte sie hinzu, was uns lachen ließ. Man musste ja noch nicht gleich am Anfang den Ruf des Schlägers klarmachen. Auch wenn Lily den schon fast hatte.

Zuhause war es ruhig, Mum war noch nicht da. Ich machte mir mein Essen warm. Während sich das Essen in der Mikrowelle drehte, kam mir Liams Gesicht wieder in den Kopf. Er hatte mich völlig verblüfft angesehen. Wahrscheinlich erlebte man es nicht oft, dass ein unscheinbares Mädchen einen muskelbepackten Mann aufhielt. Aber es war eben Luke. Vielleicht war Liam auch überrascht gewesen, dass ausgerechnet ich ihn beschützt hatte. Davon war ich ja selber überrascht. Aber es war das erste Mal gewesen, dass er mich nicht voller Abscheu angesehen hatte. Irgendetwas an seinem Blick hatte mich nachdenklich gemacht. Ach, was machte ich denn hier? Das war nur die Überraschung, morgen würde er mich wieder so hassen wie vorher.

In der nächsten Woche pendelte sich alles ein, die anderen kamen richtig hier an und richteten sich fertig ein. Ganz langsam gewöhnten sich auch unsere Mitschüler daran, dass Harry und ich nicht mehr alleine waren, sondern immer mit den anderen zusammen waren. Auch Liam und seine Freunde ließen uns in Ruhe, nur der ein oder andere böse Blick war noch dabei. Ich war froh darüber, denn ich wollte nicht, dass meine Freunde Probleme bekamen, weil sie die vier für das fertig machten, was sie zu uns gesagt hatten.

Aber dann, in der zweiten Woche unseres Schuljahres war es soweit. Weil der Lehrer krank war, fiel Englisch aus. Leigh-Anne hatte mich gezwungen, morgens vor dem restlichen Unterricht zu ihr zu kommen. Perrie war auch noch da, sowie Lily. Jesy musste schon los, aber sie hatte verlangt, dass wir zumindest Fotos machten. Also stand Perrie mit ihrem Handy neben mir und filmte mich, ich selber verzog mein Gesicht, einerseits war ich gespannt, wie es wurde, andererseits hatte ich ein bisschen Angst. Leigh konnte sehr speziell sein.

Sie band meine Haare zurück, um freie Bahn zuhaben. Lily musste die Paletten halten, ich musste meine Augen schließen und Perrie gab hilfreiche Kommentare ab. Was ich hörte, klang sehr bunt. Praktische jede Farbe war dabei. Ich spürte, wie Leigh mir immer mehr Make-up aufs Gesicht pinselte, meine Augen, meine Wangen und meine Lippen, alles bekam etwas ab.

„Woah! Das sieht richtig krass aus!", war Perries Meinung und ich konnte ihre Handykamera klicken hören. Na klasse! „Jesy liebt es!", verkündete sie kurz darauf. „Die soll in ihrer Vorlesung aufpassen.", murrte ich, was die anderen zum Lachen brachte.

„So, ich glaube...", meinte Leigh-Anne ein paar Minuten später. Ich atmete tief ein.

„Nicht aufmachen!", rief Lily dazwischen und ich spürte, wie noch etwas aufs Gesicht kam. „Wir müssen dem noch den letzten Schliff verpassen.", erklärte sie noch und ich nickte verstehend.

Mir wurden dann endlich die Haare wieder geöffnet und mein Stuhl wurde verschoben, wahrscheinlich vor den Spiegel. „Mach die Augen auf!", forderte Perrie mich auf und ich konnte die Aufregung in ihrer Stimme hören, sie war höher als sonst. Vorsichtig öffnete ich ein Auge und riss dann sofort beide auf. Wer war das in dem Spiegel?

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So, Leigh-Anne hat also Jade geschminkt ;) Und so langsam kommen alle an und die Lage ist recht entspannt, ohne größere Streits. Wie lange der Frieden wohl halten wird...?

Ich bin übrigens völlig bekloppt. Ich wollte früher schlafen gehen, wirklich. Aber irgendwie wollte das Buch das nicht. Ich habe bis acht Uhr morgens gelesen und dann bis zwölf geschlafen und fühle mich jetzt nicht einmal müde. Tschüss, gesunder Schlafrhythmus!

Changes [1D/LM/5SOS]Where stories live. Discover now