undercover (1)

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„Wie ein Löwe in einem Papierkäfig, sind die meisten Menschen vor allem durch die von ihrem eigenen Verstand erzeugten Illusionen gefangen."
~ Russ Harris

D E X T E R

"Das könnte ein Hinweis darauf sein, warum die Opfer keine Spuren von sexuellem Missbrauch aufweisen", bemerkte Hotch, während er das Foto betrachtete, "Es scheinen die Kinder zu sein, die ihn anmachen." "Bist du sicher, Hotch? Er gibt dem Jungen auf dem Bild zwar einen Kuss auf den Mund, aber das muss nicht unbedingt heißen, dass er auch andere Dinge mit ihm tut", wandte Rossi ein. „Natürlich können wir nicht 100% sicher sein, aber es liegt nah, dass der Anführer die alleinerziehenden Eltern zu sich lockt und sich dann aber ihre Kinder zu eigen macht, um sie sexuell zu missbrauchen. Es bleibt trotzdem die Frage, wie wir diese Sekte aufspüren." „Einer von uns könnte undercover dort hingehen", schlug Morgan vor, aber Hotch schüttelte den Kopf. „Dafür bräuchten wir auch noch ein Kind, das wäre unverantwortlich. Nein, es muss einen anderen Weg geben." „Den gibt es nicht", widersprach ich und seufzte, „Wenn wir herausgefunden haben, wie unsere Opfer auf die Sekte gestoßen sind, wird einer von uns dorthin müssen. Derjenige kann ja behaupten, er wolle sein Kind erstmal noch nicht mitbringen, sondern schauen, ob die Sekte ein guter Ort sei." „Also schön. Dexter, Reid, Garcia schickt euch alle Überwachungsaufnahmen aus der Nähe der Häuser unserer drei Opfer. Schaut sie euch an und versucht herauszufinden, wie ihr Tagesablauf war und wie sie mit der Sekte in Kontakt gekommen sind." Spencer und ich nickten und verließen mit unseren Tablets das Büro, um uns einen ruhigeren Ort zu suchen. Kaum hatte Spencer die Tür hinter uns geschlossen, zog ich ihn an seiner Hand zu mir und legte meine Lippen auf seine. Die Welt schien stillzustehen und alles schien sich zusammenzufügen, dann klopfte jemand an die Tür und wir schreckten auseinander. Eine Sekunde später streckte Morgan den Kopf herein. „Ich hab Garcia angerufen, sie hat schon mit dem Sichten des Materials angefangen und schickt euch, was am vielversprechenden ist." „Alles klar, danke Morgan." Mein bester Freund nickte und verließ den Raum wieder, woraufhin ich Spencer angrinste. „Das war knapp." Er nickte erleichtert. „Oh ja. Aber jetzt sollten wir uns wirklich an die Arbeit machen." Wir setzten uns an den Konferenztisch und begannen uns die Videos anzuschauen, aber immer wieder wollte mein Blick zu Spencer wandern und ich ärgerte mich darüber, dass meine Konzentration so schlecht war. Entschlossen mich nicht weiter ablenken zu lassen, startete ich das nächste Video und entdeckte kurze Zeit später das dritte Opfer, Jasmine Specter. Sie kam offensichtlich vom Einkaufen zurück, denn sie hatte eine prall gefüllte Plastiktüte dabei, aber mich interessierte viel mehr der Flyer in ihrer Hand. Ich stoppte das Video und zoomte heran, konnte den Text aber nicht erkennen. Schnell rief ich Garcia an, schickte ihr einen Screenshot und bat sie, den Text lesbar zu machen, aber auch sie blieb ohne Erfolg. Lediglich den Aufdruck der Plastiktüte konnte sie einem Supermarkt zuordnen. „Ich habe eine Spur", verkündete ich Spencer, nachdem ich aufgelegt hatte. Schnell liefen wir in den großen Konferenzraum und ich erzählte Hotch davon, der mir erlaubte, zum Supermarkt zu fahren. Spencer bot an, mitzukommen, aber ich schüttelte den Kopf. „Ich sollte wie eine alleinerziehende Mutter aussehen, da ist männliche Begleitung nicht von Vorteil." Damit gab Spencer sich zufrieden und ich fuhr alleine los. Vor dem Supermarkt lockerte ich meinen Zopf und ließ einige Strähnen herausfallen, dann sorgte ich mit ein wenig Eyeliner dafür, dass Schatten unter meinen Augen lagen und ich müder aussah und knöpfte zuletzt meine Bluse ein wenig auf. Mit erschöpftem Gesichtsausdruck verließ ich das Auto und betrat den Supermarkt, wo ich eine Packung Windeln und einige Gläschen Babynahrung kaufte. An der Kasse schenkte die Verkäuferin mir einen mitleidigen Blick. „Kurze Nacht gehabt?" Ich nickte. „Die Kleine hat wieder ständig geschrien und wollte mich nicht schlafen lassen. In solchen Momenten wünschte ich, sie hätte einen Vater, der sich um sie schert." Die Frau mir gegenüber nickte in Richtung einer Pinnwand. „Schauen Sie mal da drüben, da liegen Flyer für eine Gruppe, zu der man gehen kann, wenn es einem etwas zu viel wird mit dem Kind. Sie haben da eine Betreuung für die Kinder und die Eltern können mal ausspannen und lernen, mit dem Stress besser umzugehen." Ich lächelte schwach. „Dankeschön. Vielleicht schaue ich da mal vorbei." Ich bezahlte, dann lief ich zu besagter Pinnwand und tatsächlich lagen davor Flyer, die genauso aussahen wie der, den Jasmine Specter in der Hand gehabt hatte. Ich nahm mir einen davon und verließ den Supermarkt. Im Auto angekommen erneuerte ich mein Aussehen und fuhr dann zurück zum Police Department. „Das ist der Flyer und da steht eine Handynummer drauf. Sie werben damit, dass man bei ihnen entspannen kann. Es gibt angeblich eine erstklassige Kinderbetreuung." „Dass muss es sein. JJ, Morgan, ihr fahrt zu dem Supermarkt und fragt nach Überwachungsaufnahmen. Wir müssen wissen, wer diese Flyer dorthin gelegt hat. Dexter, du bekommst ein Handy, von dem aus du die Nummer anrufen kannst. Darauf soll der IT-Spezialist dir später noch Kinderbilder laden, damit du es undercover benutzen kannst." „Alles klar. Ich telefoniere mit Garcia und lasse mir eine falsche Identität erstellen." Ich zog mein Handy hervor und rief die Technische Analystin an, während ich den Raum verließ. Nach etwa einer Stunde hatte ich eine neue Identität, dazugehörige Karten und ein dazugehöriges Handy mit unzähligen Kinderfotos darauf. Von einer der Polizistinnen hatte ich ein Paar verwaschene Jeans bekommen, meine Bluse hatte ich ausgezogen und eine Weile in den Händen geknüllt, sodass sie jetzt zerknittert und ungebügelt aussah. Mein Make-up hatte ich komplett entfernt, was zur Folge hatte, dass meine natürlichen Augenringe zu sehen waren und meinen Zopf hatte ich erneut gelockert und einige Strähnen herausgezupft. Als ich die Nummer angerufen hatte, hatte eine freundliche Frauenstimme mir angeboten, sofort vorbeizukommen, um mir das ganze mal anzusehen und so stieg ich schließlich in einen kleinen, etwas verdreckten Wagen und fuhr zu der Adresse, die mir genannt worden war. Das Gelände war weitläufig, aber mit einem Zaun umrundet. Ich erreichte ein Tor und ein Mann fragte mich nach meinem Namen. „Danielle Bishop. Ich hatte vorhin mit Mrs Clint telefoniert und sie meinte, ich könne heute noch vorbeikommen." „Einen Moment, ich rufe Mrs Clint an." Er entfernte sich ein wenig und telefonierte, dann kehrte er mit einem freundlichen Lächeln zurück. „Herzlich Willkommen Danielle. Ich hoffe, du hast eine entspannte Zeit bei uns." Er öffnete mir das Tor und ich bedankte mich lächelnd, dann fuhr ich auf das Gelände. Hinter mir wurde das Tor sofort geschlossen. Ab jetzt war ich vollkommen auf mich allein gestellt.

Profile Me (Criminal Minds FF)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum