the railway barrier killer

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"Kleine Stationen sind stolz darauf, dass die Schnellzüge an ihnen vorbeifahren müssen."
~ Karl Kraus

D E X T E R

"Hallo Detective Peters." "Hallo Agent Hotchner. Wir sind sehr froh, dass Sie hier sind." "Wir werden unser Bestes geben, um Ihnen zu helfen. Das sind die Agents Rossi, Jareau, Dexter, Morgan und Dr. Reid. Haben Sie einen Raum für uns?" "Natürlich, hier drüben. Folgen Sie mir bitte." Wir liefen dem Detective hinterher, der uns in einen Nebenraum brachte. "Falls die zwei Pinnwände nicht reichen, können wir Ihnen auch gerne noch weitere zur Verfügung stellen." "Vielen Dank, Detective." Der Mann, der etwa in meinem Alter war, nickte und ließ uns allein. "Okay, wir sammeln kurz, was wir schon haben, bevor wir uns aufteilen", erklärte Hotch. "Der Täter muss technisch begabt sein. Ich hätte keine Ahnung, wie man so eine Bahnschranke manipuliert", begann JJ. "Außerdem weiß er, wann genau der Zug dort eintreffen wird. In der einen Akte steht, dass der Zug beim dritten Mord mehrere Minuten Verspätung hatte und trotzdem hat alles funktioniert", fügte Reid hinzu. "Wir müssen herausfinden, ob die Opfer gezielt ausgesucht wurden. Wenn ja, dann kennt er ihre genauen Tagesabläufe, stalkt sie vermutlich und schafft es irgendwie, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind." Auf meine Worte folgte einstimmiges Nicken. "Die Opfer haben alle hier gelebt, also tut es der Täter höchstwahrscheinlich auch. Wenn es persönlich ist, wohnt er hier wahrscheinlich schon seit vielen Jahren", vermutete Rossi. "Aber uns fehlt immer noch das Motiv", gab Morgan zu bedenken, "Wir müssen unbedingt herausfinden, ob er einfach zufällige Opfer gewählt hat, oder ob er genau diese Leute auserwählt hat, zu sterben." "Alles klar, es gibt viel zu tun. Dexter und Reid, ihr fahrt zum Lager des Police Department, wo die Trümmer der fünf Autos gelagert werden und schaut nach, ob ihr noch irgendwas entdecken könnt. Morgan, JJ und Rossi werden mit den Angehörigen reden und ich beginne zusammen mit Garcia mit der Viktimologie. Bei Neuigkeiten meldet ihr euch sofort!" Mit diesen Worten schickte Hotch uns los und ich verließ mit Reid das Department. Als wir den SUV erreichten, warf mein Partner mir den Schlüssel zu. "Die anderen sagen immer, ich fahre furchtbar. Das möchte ich dir nicht antun." Er grinste leicht und ich erwiderte es, dann stiegen wir ein und fuhren los.

Beim Lager des Departments hielt ich an und wir stiegen aus. Leicht fröstelnd zog ich meine Jacke enger um mich, denn für einen Herbsttag war es heute wirklich verboten kalt. "Ich hab noch eine Strickjacke dabei, die kannst du nachher nehmen, wenn du willst. Damit du nicht mehr frierst", bot Reid mir an und ich nickte dankbar, dann beeilten wir uns ins Innere der Halle zu kommen, die sich vor uns auftürmte. Mit großen Augen starrte ich den Inhalt des riesigen Lagers an. Unzählige Autos und andere Dinge standen und lagen herum, einge Menschen in Uniform liefen dazwischen oder saßen an Computern. Als einer der Polizisten an uns vorbeilief, hielten wir ihn auf und fragten nach den fünf Autowracks. Der Officer führte uns zu den Wagen und gab uns Einmalhandschuhe, damit wir alles anfassen konnten. "Fängst du mit dem Auto der Fishers an? Dann starte ich bei den Linsteads", schlug ich vor und Reid nickte. Schweigend machten wir uns an die Arbeit, bis ich etwas entdeckte. "Reid! Ich glaub ich hab was!", rief ich ihm zu und im selben Moment rief er: "Ich glaub ich hab was, Dexter!" Wir starrten uns kurz an und mussten dann lachen. Mit wenigen Schritten war der junge Doktor zu mir gelaufen und schaute sich die kleinen Trümmerteile in meinen Händen an. Seine Augen weiteten sich und er zeigte mir, was er gefunden hatte. "Kann es sein, dass das mal Kameras waren?", ersuchte ich Bestätigung meines Verdachts und mein Partner nickte. "Ja, ich glaube schon. Also hat er die Opfer beobachtet und wir wissen jetzt, dass er sich genau diese Menschen ausgesucht hat. Das macht die Viktimologie umso wichtiger." Ich nickte und zog mein Handy hervor. "Wir sollten Hotch Bescheid sagen."

"Da wir jetzt sicher sein können, dass der Täter sich seine Opfer explizit aussucht, habe ich mit Garcia die Vergangenheit der Toten durchleuchtet. Zwei der Männer hatten schonmal Probleme mit dem Gesetz, einer wegen Trunkenheit am Steuer und einer wegen Fahrerflucht. Bei den anderen Opfern gab es niemanden in der Familie, der Schwierigketen mit dem Gesetz hat, was das Motiv Selbstjustiz ausschließt. Keines der Opfer sieht sich ähnlich, nicht alle waren verheiratet, nicht alle hatten Kinder, zwei Tote waren schwarz und sie kamen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten. Er hätte sich kaum unterschiedlichere Opfer suchen können", erklärte Hotch, als wir uns alle im Konferenzraum versammelt hatten. JJ seufzte und hielt ihr Tablet hoch, sodass wir alle den Bildschirm sehen konnten, auf dem ein Zeitungsartikel zu sehen war. "Sie nennen ihn den Bahnschranken-Killer. Es hat sich herumgesprochen, dass das FBI hier ist und sofort ist das ganze in den Medien eskaliert." "Aber wir haben noch nicht genug für eine Pressekonferenz", gab Rossi zu bedenken und ich nickte zustimmend. "Außerdem kommt es am Ende bloß zu einer Massenpanik und niemand traut sich mehr, die Bahnübergänge zu überqueren oder die Leute rasen darüber und bauen wegen der hohen Geschwindigkeiten Unfälle." "Auf jeden Fall sollten wir Kontakt zu Garcia aufnehmen und versuchen mehr über die Überreste der Kameras zu finden. Reid und Dexter haben in allen fünf Wagen solche Teile gefunden und wenn er sie wirklich auf diese Weise beobachtet hat, muss es irgendeine elektronische Spur geben", sagte Morgan und gerade, als ich mich anbieten wollte das zu tun, platzte Detective Peters herein. Seine ernste Miene sprach Bände. "Es gab einen weiteren Mord." Hotch reagierte sofort. "Dexter und ich bleiben hier und kontaktieren Garcia, ihr anderen fahrt zum Tatort", ordnete er an und wir folgten alle sofort seinen Anweisungen. Ich klappte den Laptop auf und wollte gerade unsere Technische Analystin anrufen, als Hotch sich ruckartig erhob und irgendwas davon murmelte, dass er auf die Toilette musste. Skeptisch beobachtete ich, wie er leicht torkelnd zu den Herrentoiletten schwankte und beschloss ihm zu folgen. Schnell stand ich auf und joggte ihm hinterher. Er hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als ich ein Geräusch vernahm, als wäre etwas auf den Boden gefallen. Hektisch klopfte ich gegen die Tür. "Hotch? Hotch! Mach die Tür auf!" Nichts regte ich, weshalb ich besorgt die Tür aufriss und meinen Chef am Boden liegen sah. "Hotch! Verdammte scheiße!" Ich hockte mich neben ihn und kontrollierte Puls und Atmung, dann klatschte ich ihm gegen die Wangen und rüttelte an dem Dunkelhaarigen. Als er schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit die Augen aufschlug, atmete ich erleichtert auf. "Jag mir nie wieder so einen Schreck ein, Hotch. Ich hab mir totale Sorgen gemacht." Hotch wollte sich aufsetzen, sackte jedoch sofort wieder in sich zusammen und sein Kopf fiel auf meinen Schoß. Besorgt strich ich ihm einige Haarsträhnen aus der Stirn und bemerkte kalte Schweißtropfen. Außerdem schien mein Boss in der letzten halben Stunde immer blasser geworden zu sein, weshalb seine Augenringe noch mehr hervortraten. Ich schluckte als mir bewusst wurde, wie schlecht es ihm anscheinend wirklich ging. "Wir machen einen Deal. Du spritzt dir jetzt eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht, dann legst du dich zwanzig Minuten in irgendeine Zelle und ich spreche in der Zeit mit Garcia und dann gehen wir zusammen mal eine kleine Runde spazieren." Hotch wollte widersprechen, doch ich blieb stur. "Keine Widerworte, Boss. Ich will nicht, dass du mir nochmal wegklappst." Daraufhin schwieg er nur und ich half ihm aufzustehen, bevor wir meinen Plan genau so umsetzten. Gerade als ich Garcia eine Arbeitsauftrag gegeben hatte, erschien Hotch hinter mir. Er trug bereits seine Sonnenbrille und ich beeilte mich, schlüpfte in meine Jacke und zog mir ebenfalls eine Sonnenbrille auf, damit er nicht so allein damit war, dann verließen wir das Police Department und liefen los. "Also, raus mit der Sprache. Was macht dich so fertig?"

Profile Me (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt