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16. September 2015, London

Doch das hält nicht lange an, denn Harry weckt mich: "Gute Morgen, meine Schöne. Komm, steh auf, du kannst im Auto weiterschlafen.", ich versuche meine Augen zu öffnen und blicke ihn extrem verschlafen an: "Was meinst du damit?", frage ich Harry.
Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und bleibt mit seiner Hand auf meiner Wange liegen.

"Wir fahren zu meiner Mutter nach Holmes Chapel. Ich dachte Abstand tut dir und auch mir ganz gut. Da habe ich das jetzt spontan entschieden. Also komm, wir sollten in den nächsten Minuten losfahren, damit wir nicht im Stau stehen. Es wird eine lange Fahrt, aber wie gesagt du kannst dort weiterschlafen. Ich habe uns schon einen Koffer für ein paar Tage gepackt. Du musst dich nur kurz frisch machen und dann können wir los. Frühstück gibt es auch im Auto.", er gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er mir eine Hand hinhält. Ich muss schmunzeln, und nehme seine Hand gutgelaunt, trotz Müdigkeit, an.

Er überrascht mich immer wieder. Ich werde in ein paar Stunden den Ort sehen, wo Harry aufgewachsen ist. Dort wohnt seine Familie, die ihm so wichtig ist. Vor allem hat Harry recht, seit dem Vorfall in der Bar, brauchen wir beide ein bisschen Abstand von London. Ich schlüpfe schnell in eine meiner bequemen Jeans und ziehe einen dünnen Pulli über ein Top an. Ich creme noch mein Gesicht ein, bevor ich meine Utensilien im Bad, die Harry für mich liegen hat lassen, und mein Handy mit Ladekabel, mit nach unten nehme, um sie in den Koffer zu legen, den Harry schon gepackt hat. Ich hoffe er hat an alles gedacht. Harry ist gerade in der Küche und checkt nochmal ob wir alles haben: "Bist du bereit?", sieht er mich lächelnd an. Ich nicke gehe auf ihn zu, umarme ihn und platziere einen Kuss auf seinem Hals. Er schließt direkt seine Arme um mich. Ich merke wie er in meine Haare grinst. Jedes Mal, wenn ich ihm so nah bin, fällt mir direkt auf wie gut er einfach riecht und das wirklich immer. Selbst wenn er verschwitzt von der Bühne kommt, was ich ihm gegenüber natürlich nie zugeben würde.

Wir sind schon zweieinhalb Stunden unterwegs. Ich habe nochmal kurz geschlafen und bin jetzt vollkommen wach, gefrühstückt haben wir auch schon und noch fast eine Stunde Autofahrt vor uns. Harry und ich nutzen die Chance viel zu reden über alles Mögliche. Das habe ich wirklich vermisst, diese privaten Gespräche, obwohl wir die letzten Wochen viel zusammen waren, hatte wir selten nur Zeit für uns beide, sowie jetzt. Unser Gespräch wird durch einen Anruf auf Harrys Handy unterbrochen. Da sein Handy mit seinem Auto verbunden ist, wird der Name des Anrufers auf dem Display angezeigt, sodass ich ihn lesen kann. ‚Kendall'.

Harry lehnt den Anruf ab, während meine Augen weiterhin das Display fokussieren, wo gerade noch Kendall stand. Kendall Jenner? Harrys Exfreundin ruft ihn an. Und Harry wirkt nicht mal überrascht. Sind sie noch im Kontakt hinter meinen Rücken? Hat er sich mit ihr getroffen, als ich nicht bei ihm war? Er legt seine Hand auf mein Knie, was mich aus meiner Starre löst. Ich bin verwirrt.

"War das gerade deine Exfreundin, die dich angerufen hat?", ich versuche nicht eifersüchtig zu klingen. Ich merke wie Harry kurz zuckt, bevor er antwortet: "Ähm ... Ja, das war sie."
"Wieso hast du den Anruf nicht angenommen?", ich blicke ihn an, um besser zu erkennen, wie er auf meine Fragen reagiert. Ich will nicht eifersüchtig klingen, aber Kendall Jenner! Ist sie nicht die Traumfrau von jedem Mann? Und da bin ich, die aktuelle Freundin von Harry Styles, neben Kendall Jenner nur eine langweilig wirkende Person.

"Ich fahr gerade Auto. Ist bestimmt nicht so wichtig.", sagt er gelassen.
"Ich wusste nicht, dass du noch Kontakt mit ihr hast.", antworte ich zu schnell.
"Ja, wir telefonieren manchmal. Eine Beziehung hat damals nicht funktioniert, aber wir sind noch befreundet. Muss man ja auch. Wir laufen uns ständig auf Veranstaltungen über den Weg und wir haben die gleichen Freunde in Los Angeles.", er blickt kein einziges Mal zu mir. Eine Beziehung hat damals nicht geklappt ... Damals ... Okay Laura, hör auf darüber nachzudenken. Ich bin mit Harry zusammen, jetzt, und auch sonst immer, und nicht sie. Er hat sich für mich entschieden. Sie ist seine Exfreundin, weil es nicht mehr war als Freundschaft und Spaß. Ich versuche meine Gedanken abzustellen und mich auf die Musik zu konzentrieren. Harry und ich sagen kein Wort mehr zu einander, bis wir vor einem Tor zum Stehen kommen.

Das Tor geht auf und wir fahren in den Innenhof, wo gerade eine sehr hübsche Frau mit dunklen Haaren, die Haustür öffnet. Nicht zu übersehen, dass sie die Mutter von Harry und Gemma ist. Wir steigen aus und sie kommt direkt auf Harry zu und nimmt ihn in den Arm: "Ach Sohnemann! Ich habe dich vermisst. Du siehst gut aus!", sie gibt ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie ums Auto auf mich zu geht. Sie nimmt mich auch direkt in eine Umarmung: "Hallo Laura! Freut mich dich endlich kennenzulernen. Harry und Gemma haben mir schon viel von dir erzählt. Ich bin Anne.", sie strahlt mich an, wo man nur zurück grinsen kann. Sie ist super nett.
"Na kommt, Kinder. Ihr habt bestimmt Hunger. Ich habe schon gekocht und da so schönes Wetter ist setzen wir uns draußen auf die Terrasse.", sagt sie, während ich ihr und Harry durchs Haus folge. Es ist sehr schön eingerichtet, viele Bilder von der Familie und Ausflügen.

Wir kommen im Garten an: "Wow, dein Garten ist wunderschön Anne", sage ich während ich den großen Garten weiter betrachte.
"Danke, ja ich gebe mir Mühe. Ich bin gerne draußen und wenn man sieht was man für einen Schönheit erschaffen kann, motiviert mich das nur mehr.", das hat Anne wirklich toll ausgedrückt.

Harry und ich setzten uns auf die Stühle, während Anne das Essen und Trinken von drinnen holt. Wir haben ihr angeboten zu helfen, doch sie hat darauf bestanden alles selbst zu machen.

"Ist bei dir alles Ordnung?", mustert mich Harry.
"Weiß nicht. Sag du es mir, ob alles in Ordnung ist?", darauf nickt er nur. Wir merken beide, dass im Moment nichts in Ordnung ist.

Anne kommt zurück und legt die restlichen Sachen auf dem Tisch ab: "Mein Mann kommt später, er ist im Moment noch in der Arbeit. Bitte bedient auch."

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt