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10. August 2015, Bayern

Ich wache auf, als ich einen sanften Atem auf meiner Stirn fühle. Sofort schleicht sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen. Ich liege in Harrys Armen. Mein Gesicht ist in seiner Halsbeuge versteckt, ich trage nur sein Shirt und Harry ist noch blank. Ich öffne langsam meine Augen. Zart streiche ich mit meinen Fingern über seine Tattoos auf seiner Brust. Seine Tattoos sind ein wahres Kunstwerk. Sie passen nicht nur perfekt zu ihm, sondern sie erzählen auch eine Geschichte. Harrys Lebensgeschichte.

Meine Finger fahren weiter nach oben zu dem halben Herz, dass über seinem richtigen Herz tätowiert ist. Genau in diesem Moment setzt Harry einen Kuss auf meine Stirn.
"Guten Morgen meine Schöne. Hast du gut geschlafen?", seine Stimme ist so rau, ich bekomme direkt wieder eine Gänsehaut. Ich blicke nach oben, während meine Finger weiterhin seine freie Haut streicheln.
"Morgen ... Ich habe sehr gut geschlafen, danke. Sollen wir uns anziehen, und dann in die Stadt fahren. Dann können wir erst ins Gym gehen und dann etwas frühstücken?"
Harrys Augen sind noch geschlossen, als er mir antwortet: "Ja, gib mir nur noch fünf Minuten ... ",
lächelnd setzte ich einen Kuss auf seine Brust, bevor ich aufstehe und ins Bad gehe um mich fertig zu machen.

Als ich fertig bin, und zurück in mein Zimmer geh sage ich zu Harry, der mittlerweile angezogen im Raum steht: "Ich geh schon runter, und spaziere eine kleine Runde mit dem Hund, bevor wir fahren. Komm dann einfach runter, wenn du soweit bist?".

Ich nehme meine Sporttasche und meine Schlüssel. Ich lasse unseren Hund nur kurz laufen, damit er sein Geschäft verrichten kann. Dann kommt Harry eh schon.
Als mein Hund Oscar, Harry sieht, rennt er direkt auf ihn zu.
"Harry lass ihn einfach schnüffeln und streichle ihn erstmal nicht. Oscar ist mega ängstlich, speziell bei Männern."
Oscar schnüffelt an Harry und geht zweimal um Harry rum, als würde er ihn inspizieren. Als Oscar sich vor Harry hinsetzt, sag ich lachend zu Harry.
"Okay, offensichtlich hat dich Oscar akzeptiert. Jetzt kannst du ihn gern streicheln!".
Harry kann von Oscar gar nicht mehr loslassen. Es dauert, bis ich die beiden getrennt habe. Erst jetzt fällt mir auf, dass in unserer Auffahrt ein schwarzer Range Rover steht.
"Du bist mit dem Auto gekommen?"
"Ähm ... ja ich miete es mir solange ich hier bin. Sollen wir mit dem fahren?", um ehrlich zu sein, absolut! Hier fahre ich mit einem alten Ford Fiesta, der im dritten Gang mit 40kmh den Berg hochfährt, ... und wir wohnen in Bayern, da gibt es viele Berge. Also bevorzuge ich es zu 100%, mit dem Range Rover zu fahren.

"Okay wir fahren mit deinem Auto, aber nur, wenn ich fahren darf.", mit dem süßesten Lächeln sehe ich zu Harry. Ich weiß, dass er es liebt der Fahrer zu sein, aber er kennt die Straße hier nicht und auch nicht den Weg. Innerlich bete ich, dass ich fahren darf. Yes! Harry hält mir schmunzelnd die Schlüssel vor das Gesicht.
"Hier. Fahr aber vorsichtig. Es ist zwar nicht mein eigenes Auto, aber trotzdem."
Bestens gelaunt trällere ich: "Aber natürlich, immer!"

Wir legen unsere Sportsachen auf den Rücksitz und schon geht es los Richtung Stadt. Die Fahrt dauert 20 Minuten. Ich wohne inmitten vom nirgendwo. Die Straßen bis zur Bundesstraße sind nur für ein Auto gedacht ... Mit meinem kleinen Auto ist es absolut kein Problem, wenn ein anderes Auto entgegenkommt aber, mit dem großen Range Rover sieht die Sache gleich ganz anders aus.

Bei dem Gym in der Stadt, gibt es zum Glück eine Tiefgarage, die ich nutzen kann, so haben wir dort kein Problem einen Parkplatz zu finden. Das Gym ist zwar klein, aber sehr modern und vertraulich.

Harry und ich wärmen uns gemeinsam auf. Wir machen erst ein bisschen Ausdauertraining bevor wir endlich wieder zusammen Boxen. Wie wir es in Vancouver gemacht haben.

Nach eineinhalb Stunden sind wir beide durchgeschwitzt und erschöpft. Dazu habe ich mega Hunger und will jetzt endlich frühstücken. Wir gehen schnell duschen. Da der Stadtplatz gleich neben dem Gym ist, lass ich das Auto in der Tiefgarage. Harry und ich gehen in eins meiner Lieblingscafés. Obwohl die Stadt eine wirkliche Altstadt ist, ist dieses Café hochmodern, dazu gemütlich und einfach ein wunderschöner Kontrast zum Rest der Stadt. Wir suchen uns eine gemütliche Ecke und bestellen direkt unser Frühstück.

"Hier bist du also groß geworden.", fängt Harry an.
"Nicht wirklich. Ich bin hier zusammen mit meinem Papa und seiner neuen Familie hergezogen. Ich war 14 oder 15 und habe hier gelebt bis ich 18 war. Dann bin ich nach England für ein Jahr. Ich habe hier in der Stadt mein Abitur geschrieben. Die Schule ist auf der anderen Straßenseite. Wenn du willst, kann ich dir gerne eine kleine Führung später geben und dir die Stadt besser zeigen. Es ist eine wirklich schöne kleine bayerische Altstadt. Meine Gastfamilie meinte, es sehe hier so aus wie im Disney Land."

Während wir warten bis unser Frühstück serviert wird, reden Harry und ich über meine Vergangenheit. Klar ich habe Harry schon vieles in Vancouver erzählt, aber hier sind wir da wo das alles passiert ist vor Jahren. Selbst bei langweiligen Dingen, die nur für die Person und mich witzig ist, mit der ich das erlebt habe, trotzdem schenkt mir seine Aufmerksamkeit zu 100%. Er blickt immer intensiv auf meine Lippen oder tief in meine Augen. Es wirkt meistens so, als könnte er in mich hineinsehen. Momente wie diese bedeuten mir wirklich sehr viel.

Nach einiger Zeit sehe ich hinter Harry eine alte Schulfreundin von mir.
"Entschuldige mich eine Sekunde, Harry." Ich steh auf und gehe zu ihr rüber. Sie sitzt dort mit ihrem Freund.
"Krissi, hey! Wie geht's dir?", mit einem breiten Grinsen steht sie auf und wir fallen uns lange in die Arme. Sie lässt von mir los und betrachtet mich von oben bis unten.
"Oh mein Gott Laura! Du hast dich extrem verändert. Du siehst atemberaubend aus! Wie geht' dir? Es ist so schön dich wieder zu sehen!", sie umarmt mich ein weiteres Mal stürmisch.
"Danke mir geht's sehr gut! So eine Überraschung dich hier zu sehen!"
"Ich habe heute meinen freien Tag und da dachten wir gehen wir mal frühstücken. Seit wann bist du denn wieder da? Du warst doch jetzt eine Zeit lang in Vancouver."
"Ich bin schon seit über einer Woche wieder hier, ich war aber die meiste Zeit bei meiner Mama."
"Ach ja klar. Wie war es denn? Mit wem bist du denn eigentlich hier?", sie sieht über meine Schulter hinweg zu Harry.
"Es ist so unfassbar viel passiert, aber kurz gesagt. Es war wunderschön! Ich bin hier mit einem Freund aus England.", ich würde Harry so gerne als meinen festen Freund vorstellen, aber wir sind nicht offiziell zusammen.
"Nur ein Freund, oder dein Freund?", fragt sie schmunzelnd.
"Mal sehen, im Moment nur ein Freund.", Krissi und ich unterhalten uns, bis ich wieder zurück zu Harry geh.

"Entschuldige, dass es so lange gedauert hat. Ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen. Soll ich dir die Stadt zeigen bevor wir zu meiner Mama fahren? Ich möchte sie dir gerne vorstellen, dazu hat mein Bruder heute Abend ein Fußballspiel und ich möchte zusehen. Ist das Ok für dich?"
Harry stimmt natürlich zu.

Als wir beide aufgegessen haben bezahlt Harry für uns beide. Ich wollte wenigstens mein Essen selber zahlen, aber so wie Harry ist, hat er natürlich die ganze Rechnung übernommen und noch sehr viel Trinkgeld gegeben. Wie kann man sich nicht in diesen Mann verlieben. Mit dieser Persönlichkeit, diesem Charakter, diesem Humor. Er ist unglaublich.

Love Is Never Ever Simple (Harry Styles - Deutsche Version)Where stories live. Discover now