Epilog

212 28 0
                                    

Der Schnee lag kniehoch auf der verlassenen dunklen Straße. Ein Mann, gekleidet in einen dicken Fellumhang der ihn vor der Eiseskälte schützte, stapfte mit großer Anstrengung durch die Straße dieser Stadt.

Dem alten Mann mit den weißen Haar, fiehl es schwer sich an dieses Wetter zu gewöhnen. Er hasste die Kälte und konnte nicht verstehen warum das Treffen, ausgerechnet in dieser von allen Göttern verlassenen,  abgeschiedenen Stadt, stattfinden musste.
Gab es doch so viele bessere Orte dafür.

Der schlanke, hochgewachsene Mann kämpfte sich gegen den klirrenden Wind und der Kälte, die Straße entlang, vorbei an zugeschneiten Häusern, die im dunkeln lagen und dessen Fassade er nicht richtig erkennen konnte.
Überall egal wo er seinen Blick auch hinrichtete, war nur das weiß des Schnees zu erkennen.
Wie sollte er bei diesen Wetter nur den richtigen Eingang finden.

Der Alte lief immer geradeaus in seinen durchnässten Stiefeln die Straße entlang, nach einer gefühlten Ewigkeit und halb erfrorenen Zehen erreichte er schließlich sein Ziel. Die Taverne zum schlafenden Eisbären.
Kaum das, der alte Mann der eine Sehhilfe auf der Nase trug, die Taverne betrat schlug ihn sofort eine angenehme Wärme entgegen die, die Gläser seiner Brille beschlagen ließ.
Nachdem er dafür gesorgt hatte das er wieder klar sehen konnte, erkannte der Alte das der schlafende Eisbär nur spärlich besucht war. Zwei einzelne Gäste saßen zusammen an einen Tisch und hielten sich an ihren Getränk auf.

Am liebsten hätte der Mann, sich für den Rest der Nacht einfach nur an den schwarzen Kamin gestellt, um seine müden und durchgefrorenen Knochen aufzuwärmen, doch dafür war jetzt keine Zeit.
Er war ehe schon viel zu spät dran und konnte sich keine weitere Verzögerung leisten.
Ohne große Umschweife lief er direkt auf den dicken Wirt, mit den fettigen Haaren zu.
An der Theke angekommen zog der Alte seine Biberfell Handschuhe aus und holte ein rundes, silbernes Medallion
unter seiner dicken Felljacke hervor, welches er an einer Kette um seinen Hals trug und zeigte es den Tavernenbesitzer.
Auf dem Medallion war ein blattloser Mammutbaum zu erkennen, wie es sie nur im Reich des Holzes gab, dessen Äste in alle Richtungen verzweigt waren.

Der fettleibige Wirt begutachtete das Medallion sorgfältig und nickte nur.
Als der Alte das Schmuckstück wieder unter seiner Jacke verschwinden lassen hatte, wurde er von den Wirt in ein Hinterzimmer der Taverne geführt.
Dort saßen sie, insgesamt elf Männer und Frauen in einen kleinen, fensterlosen Zimmer, an einem Tisch, die damit beschäftigt waren wild durcheinander zu diskutieren.
Als der Wirt die den Raum der nur durch ein paar Kerzen erleuchtet wurde verlassen hatte, und die Tür hinter sich zugezogen hatte.

Räusperte sich der alte Mann so laut das alle ihn hören konnten.
Jeder der Anwesenden richtete seinen Blick auf den Neuankömmling, der soeben seine Kapuze zurück gezogen hatte.

"Das ist also der sogenannte Rat vom Orden des ewigen Baumes. Es ist mir eine Ehre jeden einzelnen kennenzulernen.", sprach der Alte mit den hellgrünen schmalen Augen zu den Elf.

"Und wer seid ihr wenn ich bitten darf?", es war die Stimme eines breitschultrigen, dunkelblonden Mannes mittleren alters der die Frage an den Fremden richtete.

"Verzeiht bitte, meine Name lautet Farius, ich gehöre seit vier Jahren zum Orden. Ich bin ein Gesandter aus dem Reich der Sonne und bringe wichtige Kunde.", sprach der Alte und holte unter seiner Jacke einen mit Wachs versiegelten Brief hervor, den er der älteren, schwarzhaarigen, elegant gekleideten Frau uberreichte, die ihm am nächsten war.

"Vielen Dank für eure Dienste Farius. Seid gewiss das wir eure beschwerliche Reise zu schätzen wissen. Nun möchte ich euch bitten das Zimmer zu verlassen. Der Rat hat noch einiges zu bereden und viele wichtige Entscheidungen zu treffen.
Ihr seid bestimmt Hungrig und durstig.
Esst und Trink soviel ihr wollt. Seht es als Entlohnung für eure Umstände.", sprach die Frau in einem freundlichen und dennoch bestimmenden Tonfall zu Farius.
Dieser deutete eine Verbeugung an und verließ wie gewünscht das kleine, spärlich beleuchtete Zimmer.

Farius rieb sich die Hände, als der dicke Wirt einen Teller mit heißem Schweinbraten, Kartoffel, Rotkraut und dazu noch einen ganzen Krug mit warmen Gewürzbier an seinem Tisch servierte, der nahe am Kamin stand.

Der Alte war nicht beleidigt, das er nicht an der Versammlung teilnehmen durfte. Was anderes hatte Farius garnicht erwartet, er war nur ein niedrigeres Mitglied im Orden des Ewigen Baumes. Und obwohl er eine lange Reise durch unwegsammes Gelände hinter sich gelassen hatte, verzagte Farius nicht.
Der alte Mann war besten gelaunt, denn er wusste ganz genau was in dem versiegelten Brief stand.

Einer von den Erben wurden ausfinding gemacht.
Und er wusste wo der Erbe sich derzeit befand.
Das musste der richtigen Person doch jede menge Münzen Wert sein.

Und Farius wusste genau, wem er diese Information verkaufen würde.

Mit einen breiten Grinsen in seinen faltigen Gesicht, biss er genüsslich in das saftige Stück Fleisch.

     
             
               Ende Band: Eins.

Mera - Weg einer Kriegerin Where stories live. Discover now