Kapitel: 21

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Das erste was die Shinobi spürte als Sie wieder zu sich kam waren Schmerzen.
Stechende Schmerzen in ihrer rechten Seite und ein dröhnen im Kopf von den Schlag ihres Bruders.
Behutsam taste Mera ihre Rippen ab zwei von ihnen waren ganz sicher angebrochen.
Diesen Schmerz kannte das Mädchen nur zu gut.
Mit Dreizehn war sie wegen ihrer eigenen Unachtsamkeit. Aus einer Höhe von zehn Metern, von einen Baum gestürzt.Wobei Mera unglücklich gelandet war und sich eine Rippe gebrochen hatte. Damals musste Sie vier Wochen das Bett hüten und konnte sich eine ganze Weile nicht vernünftig bewegen.

Mera nahm einen modrigen Geruch wahr. Es roch nach feuchter Erde und Schimmel.
Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen.
Sie lag auf einer Pritsche, in einen schlecht beleuchteten Raum, das Licht schien nur minimal durch ein vergittertes Fenster. An der Decke die Mera anstarrte wuchs schwarzer Schimmel.
Die Shinobi bemerkte beim abtasten ihrer Seite, das sich ein straff gewickelter Verband um ihre Brüste befand.
Was ihr das Atmen ein wenig erleichterte.

"Du bist Wach? Das freut mich kleine Schwester."
Mera bewegte vorsichtig ihren Kopf in die Richtung aus der,
die Stimme von Trimo kam.
Schließlich erblickte der Rotschopf ihren Bruder.
Er saß auf einen Stuhl vor einen Eisengitter und hatte seine Arme ineinander verschrenkt.

"Ich hatte niemals vor dich umzubringen.", sprach Trimo zu ihr.Mera richtet ihren Blick auf den kräftig gebauten Mann und  stieß verächtlich Luft aus.

"Du solltest nur Ohnmächtig werden. Damit ich dich hier im Kerker einsperren kann.",erklärte ihr Bruder.
Das angeschlagene Mädchen reagierte nicht darauf.
Sie fühlte sich von Trimo verraten. Nur zu gerne hätte sie ihm die Kehle aufgeschlitzt.
Doch in ihren derzeitigen Zustand wäre das nicht möglich gewesen.
Bei jeder noch so kleinen Bewegung, durfuhr dieser stechende Schmerz ihre rechte Körperhälfte.

"Ich konnte ja nicht wissen das du meiner Bärenumklammerung
solange standhälst.
Es haben sich schon kräftigere Männer in meiner Umklammerung befunden.
Die hatten schon viel früher ihr Bewusstsein verloren.
Mera du musst mir glauben das wollte ich so nicht. Ich habe sofort nach deiner Ohnmacht dafür gesorgt das die Hofheilerin dich versorgt."
Mera hörte die rechtfertigungen ihres Bruders.
Glaubte ihm aber kein einziges Wort. Ein zweites mal würde die achtzehnjährige nicht auf Trimo hereinfallen.

"Warum Trimo? Weshalb hast du mir das angetan deiner eigenen Schwester?", fragte Mera der sogar das sprechen zu schaffen machte.
Wobei man deutlich die Enttäuschung in ihrer Stimme wahrnehmen konnte.

"Mera ich entschuldige mich nochmal für das was ich dir angetan habe.
Es ging nicht anders.
Vater und ich wir haben große Pläne. Dabei kann ich eine wiederauferstandene Schwester nicht gebrauchen.",
rechtfertigte sich Trimo.

"Und was wird aus unseren Plan?
Wir haben uns etwas geschworen!
Hast du es vergessen großer Bruder. Wir wollten uns alle wiederfinden und uns an all denen Rächen die uns Leid zugefügt haben.", erwiederte Mera und versuchte dabei eine strenge in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen was ihr nicht ganz gelang.

"Da waren wir Kinder. Wir wussten nicht, was wir damals in Akatera gesprochen haben.
Doch eines kann ich dir mit Gewissheit sagen.Das Lord Cerkoss mich gekauft hat, war das Beste was mir wiederfahren konnte.
Von Anfang an hat er mich wie eines seiner Kinder behandelt.
Der Lord lehrte mich mit den Schwert zu kämpfen. Er brachte mir lesen und schreiben bei.
Ich hatte immer genug zu essen
und durfte die schicksten Sachen tragen.Lord Cerkoss lehrte mich so vieles.
Er war für mich mehr ein Vater als es unserer überhaupt sein konnte.
Für all das nahm ich dankend den Platz seines verstorbenen Sohnes ein.", rechtfertigte Trimo seine Entscheidung.
Als der Rotschopf die Worte ihres Bruders hörte hätte sie am liebsten laut los gelacht, doch ihre ledierten Rippen hinderten sie daran.

"Du hast dich verkauft großer Bruder und deine wahre Familie tatsächlich vergessen."

"Das habe ich nicht!", schrie Trimo seine Schwester an. Wütend sprang er von den Stuhl auf und trat so fest dagegen das die Rückenlehne zerbrach.

"Es gab eine Zeit da wollte ich mich an unseren Schwur halten.
Ich habe nach euch suchen lassen. Ich werde dir sagen was ich herausgefunden habe.
Oscar wurde an einen Mann verkauft, der unseren Bruder zu einer blutrünstigen Bestie ausbilden ließ.
Er kennt nur noch den Kampf und den Tod seines nächsten Gegners in der Arena von Arzienn.
Männer meines Vaters hatten das Bordell, an das du verkauft wurdest ausfindig gemacht.
Dort hat man ihnen berichtet, das du von einen Freier zu Tode geprügelt wurdest.Und Samuel mein Zwillingsbruder den ich mehr liebte als alles andere auf der Welt.
Er starb schon nach wenigen Monaten in den Kristallmienen.
Ich habe um dich, Samuel und sogar um Oscar viele Monate getrauert.
Ich hatte euren Tod Akzeptiert und plötzlich bist du in mein Leben getreten.
Du machst mir alles kaputt kleine Schwester.", erklärte Trimo, wobei er gereitzt wie ein Löwe vor dem Kerker auf und ab lief.

"Warum hast du Oscar nicht
frei gekauft? Du hättest ihn helfen können.", wollte Mera wissen die damit kämpfte ihre Tränen zu unterdrücken.

"Vater er wollte es nicht. Es passte nicht zu seinen Plänen.",
antwortete der zweiundzwanzig jährige Mann knapp.

"Dann hast du dich also doch verkauft.Und was jetzt wie soll es weitergehen?", fragte die Shinobi enttäuscht ihren Bruder.

"Nun zuerst einmal muss ich wissen was du mit den Abgesandten aus Riga angestellt hast.Denn du bist es ja ganz sicher nicht."

"Nein das bin ich nicht.Wir hatten nur zufällig das selbe Ziel.
Er musste in die Burg und ich auch. Nur war sein Weg wesentlich einfacher. Weshalb ich ihn getötet hab. Um genau zu sein, kurz nachdem wir die große Wüste verlassen hatten, habe ich ihn das Genick gebrochen."

"Danke! Da du mir die Wahrheit gesagt hast.
Werde auch ich ehrlich zu dir sein. Diese Zelle hier wird dein neues Zuhause, du wirst für den Rest deiner Tage in diesem Kerker wie eine gewöhnliche Gefangene eingesperrt bleiben.
Mera, kleine Schwester das Heute wird das letzte mal sein das wir uns sehen werden.
Falls du mir noch etwas zu sagen hast, dann wäre jetzt der
passende Zeitpunkt.",
Machte Trimo dem rothaarigen Mädchen begreiflich.

"Meinen Bruder habe ich nichts mehr zu sagen.
Der ist gerade eben gestorben.
Lord Andras, meine nächsten Worte gelten euch.
Ich werde euch umbringen!
Eines Tages werden wir uns wiedersehen. Wenn es soweit ist werde ich mit meinem Schwert euer Herz durchstechen.", Sprach Mera voller Hass, auf den Mann der aus ihren Bruder geworden war und wandte ihren Kopf von den Lord ab.

"Dazu wird es nicht kommen!
In sieben Tagen werde ich das Reich der Sonne für eine lange Zeit, vielleicht sogar für immer verlassen.
Und in ein paar Wochen werde ich die Prinzessin vom Reich des Meeres ehelichen.Ich bin dann ein mächtiger Mann. Du dagegen wirst bis in alle Ewigkeit in einer Zelle sitzen und hier nie wieder herauskommen.", schrie Trimo seine Schwester wutentbrannt an. Er konnte nicht glauben was sie, ihm gerade mittgeteilt hatte.
Sofort danach stürmte der breitschultrige Mann hinaus.

Mera war allein nur der Schmerz, ihre unbändige Wut und die Tränen denen sie nicht erlaubte zu entweichen waren noch bei ihr.
Zumindestens glaubte das die Shinobi, bis zu dem Zeitpunkt als sie eine männliche Stimme vernahm die aus der Kerkerzelle neben ihr erklang.

"Familie mit der hat man nur Probleme stimmts.", sprach die freundliche Stimme zu ihr und Mera musste lächeln.

Mera - Weg einer Kriegerin Where stories live. Discover now