Kapitel: 16 Vergangenheit: 5

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Es war noch dunkel,
als Mera das Haus des Mannes verließ, dem Sie vor zwei Jahren ihre Rettung zu verdanken hatte.
Sein Name lautet Chen,
doch das Mädchen mit den langen, roten Haaren die ihr inzwischen bis zu ihren heranwachsenden Brüsten reichten,
nannte ihn nur Meister.
Er hatte Mera völlig entkräftet und dem Tot näher als dem Leben in einem erbärmlichen Zustand,unter einer Baumreihe
im Reich der Stürme aufgelesen. Und Sie in das Reich des Holzes
mit in sein Haus genommen.

Der alte Mann war von Anfang an freundlich und mitfühlend zu ihr gewesen.
Er hatte sich liebevoll um Mera gekümmert.
Chen gab ihr Essen, Trinken
und versorgte ihre Schnittwunden, die Sie sich zugezogen hatte, als der Rotschopf Brombeeren von einem Strauch gepflückt hatte.

Die inzwischen zwölfjährige, deren Körper sich allmählich veränderte und immer weiblicher wurde.
War damals zuerst ziemlich
eingeschüchtert von Chen,
der so fremdartig auf Mera wirkte, allein sein Aussehen und diese eng zusammenstehenden, braunen Augen waren am Anfang zuviel für das Mädchen.

Es dauerte eine Weile bis Mera sich an den schweigsamen Mann gewöhnt hatte.
Nach einiger Zeit merkte das rothaarige Mädchen allerdings, das der Mann, der aus einem fremden Land stammte,
nichts schlimmes mit ihr vor hatte.
Weshalb Sie sich bei ihm auf ihre Art bedankte.
Als sich der Rotschopf erholt hatte, reinigte Mera das staubige Haus von Chen,
wusch das Geschirr und versuchte den Mann der kleiner war als alle Männer die Mera
bisdahin kennengelernt hatte,
so gut sie nur konnte bei allen zu helfen was ihr nur möglich war.
Dafür durfte das rothaarige Mädchen fürs erste bei ihm wohnen bleiben.Die ersten Tage der gemeinsamen Zeit
hatten Chen und Sie nur das nötigste miteinander gesprochen.
Was für Mera nicht leicht war, gab es doch sovieles was Sie den Mann sagen wollte.

Eines Tages Konnte Sie sich dann nicht mehr zurückhalten und bei einem gemeinsamen Abendessen sprudelte es nur so aus Mera heraus.
Das Mädchen erzählte ihre ganze Geschichte und fühlte
sich danach so erleichtert wie schon lange nicht mehr.

Chen hatte darauf zuerst garnichts erwähnt, er hatte ihr nur aufmerksam zugehört.
Nach Meras ausführlicher Umschreibung ihres Lebens
hatte Chen ohne ein Wort zu sagen das Haus verlassen.

Auf der von Wald umgebenen Lichtung vollführte er dann seine komischen Übungen.
Die der grauhaarige Alte jeden Morgen und Abend machte und
denen Mera begeistert, stundenlang zu sehen konnte.
Diese Bewegungen hatten was magisches an sich.
Sie waren so flüssig, wirkten geschmeidig und Anmutig.
Es schien so als wäre Chen eins mit der Natur.
Manchmal bewegte der alte Mann sich schnell wie ein Raubtier, dann wieder so langsam wie eine Schnecke.
Einen Augenblick später explodierten seine Bewegungen so schnell als würde man eine Armbrust abfeuern.
Es war ein ständiger Wechsel zwischen Anmut, Kraft, Sanftheit und pure Schnelligkeit.
Nachdem Mera diese Übungen und viele andere einen Monat lang beobachtet hatte.

Traute Sie sich endlich Chen zu fragen was das alles sein sollte.
Er hatte ihr daraufhin gesagt das, dass ein Teil einer Jahrhunderten alten Kampkunst wäre.
Die Kunst eines Shinobi.
Mera konnte sich zuerst garnichts darunter vorstellen.
Also erzählte Chen ihr das in seiner Heimat, die Shinobi die größten und angesehensten Krieger waren.
Die als unbesiegbar galten.
Als Mera die Geschichte der Shinobi, deren Kampftechniken, ihren Ruf, deren Stärke und ihrem Ansehen hörte.
Wollte der Rotschopf nichts anderes mehr als so eine Kriegerin zu werden.
Eine furchtlose unbesiegbare Shinobi!

Sie bettelte Chen jeden Tag an,
das er ihr die Kampfkunst doch beibringen möchte.

Aber Chen ließ sich nicht erweichen zumindestens zuerst nicht.
Denn als Mera anfing die Übungen alleine und heimlich  nachzumachen. Wobei Chen das Mädchen die ganze Zeit, von ihr unbemerkt beobachtete und sah wie ehrgeizig die damals noch zehnjährige war.
Änderte der Alte doch  irgendwann seine Meinung.

Mera - Weg einer Kriegerin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt