Kapitel:28

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"Das ist also das Haus deiner Schwester?", richtete Mera die frage an ihren Begleiter.

Neun Tage waren sie und Kevan nun schon gemeinsam in diesen Land unterwegs, in dem es Nachts fast genauso heiß war wie am Tage. Obwohl Mera schon ein wenig Zeit im Reich der Sonne verbracht hatte, fragte sie sich immer noch wie es sein kann,dass bei der hohen Luftfeuchtigkeit die hier herrschte überhaupt etwas wachsen konnte.
Denn das tat es zu hauf. In den letzten neun Tagen hatte das Mädchen,  Planzen gesehen von denen nicht einmal ihr Meister gewusst hat.

Das Reich der Sonne war das merkwürdigste Land der sechs Königreiche.
Die Bäume wuchsen nur spärlich und waren um ein vielfaches kleiner als die Riesen im Reich des Holzes, selbst die Bäume im Reich der Stürme wirkten riesig im Vergleich zu denen im Sonnenreich.
Dafür gab es hier jedoch andere ungewöhnliche Planzen, da waren diese leichten Bäume, die Bambus genannt wurden und die überall zu hauf  wuchsen,  neben den Palmen an denen richtig große und lecker schmeckende Kokosnüsse reiften, war der Bambus am meisten vertreten.
Noch nie hatte Mera soviele Orangen und Zitrusbäume gesehen, wie in diesem Reich. Teilweise ritten Sie und Kevan durch einen Wald aus Bäumen an denen die unterschiedlichsten süßen und saftigsten Früchte heranreiften die Mera jemals gegessen hatte.
Dann überquertern sie offene Felder, auf den das Gras meterhoch stand, es gab viele Moosbewachsene Stellen, sowie klare Seen und Flüsse von denen das Wasser unglaublich schmeckte.

Ab und an machten die Zwei an den einen oder anderen Teich Rast, dessen Wasser zwar verdreckt und schlammig war, aber indem die farbenfrohesten Fische, Frösche und Kröten lebten.Einer dieser Frösche war leuchtend rot, und das junge Mädchen hätte in fast in die Hand genommen, wenn der schmale Kevan sie nicht gewarnt hätte das der Frosch hochgiftig sei.

Es gab so vieles was Mera von den Reich der Sonne nicht wusste, dass die Shinobi froh darüber war jemanden wie Kevan an ihrer Seite zu haben, der sich auch Abseits der gepflasterten Wege auskannte.

"So ist es Mera das ist das Haus meiner Schwester Leonore und ihres Mannes Hector.",
antwortete der schwarzhaarige Kevan dem Rotschopf, während sie an diesen wunderschönen Nachmittag auf ein einzelnes, umzäuntes Steinhaus mit Strohdach zuritten.
Vor dem Haus welches einen halben Tagesritt vom nächsten Dorf entfernt lag, kniete eine junge Frau vor einem Beet, in dem die unterschiedlichsten Kräuter wuschen.Die schlanke Frau mit den dunklen zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren, war damit beschäftigt ihre Beete von Unkraut zu befreien. Wobei sie garnicht bemerkte das sich ihr zwei Reiter näherten. 
Erst als Mera und Kevan von ihren Pferden abstiegen und die quietschende, dunkelgrün gestrichene, kniehohe Holztür aufschoben, hob Leonore ihren Kopf.
Mera erkannte sofort die Ähnlichkeit der Geschwister, beide besahsen die gleichen Augen, eine fast identische Nase und sowohl Kevan als auch Leonore hatten die selben buschigen, dunklen Brauen.

"Hallo kleine Schwester, lange ist es her.", begrüßte Kevan lächelnd, die dreiundzwanzig jährige Frau deren Gesicht von einer dünnen Schicht Erde bedeckt war.

"Kevan dich hätte ich am aller wenigsten hier erwartet.", antwortete Leonore im freundlichen Tonfall.
Dann erhob sich die junge Frau, ging auf Kevan zu und schloss ihren Bruder in die Arme, während Mera unbeteiligt daneben stand und darauf wartete vorgestellt zu werden.

"Und wer ist dieses hübsche Ding, etwa deine Frau?", kam Leonore ihren älteren Bruder zuvor, stemmte ihre Hände in die Hüften und musterte Mera neugierig von oben bis unten.

Bei den Gedanken die Frau von Kevan zu sein fühlte sich die Shinobi ziemlich unwohl.
Niemals könnte soetwas geschehen, Mera hatte nur ein Herz das sie verschenken konnte und noch war der Platz in ihren Herzen besetzt, von Lydia.
Und falls sich der Rotschopf jemals wieder verlieben könnte dann nur in eine Frau, dessen war sich die Achtzehnjährige sicher. Für Kevan empfand Mera
So etwas wie mitgefühl, sie freute sich für den ehemaligen Ritter das er nach langer Zeit, endlich aus dem Kerker raus gekommen war. Kevan tat ihr auch ein wenig Leid in den neun Tagen ihrer gemeinsamen Reise hatte der zweiundzwanzig jährige immer wieder versucht Mera seinen Standpunkt vom Töten zu erklären.
Wie konnte ein Ritter das Töten nicht mögen?
Das fragte sich die Shinobi immer wieder wenn Kevan davon anfing, wobei sie ihm irgendwann garnicht mehr zuhörte wenn es um dieses leidige Thema ging.

"Nein das ist nicht meine Frau!", korrigierte Kevan schmunzelnd, seine Schwester sogleich.

"Leonore darf ich dir Mera vorstellen. Sie ist eine gute Freundin der ich viel zu verdanken habe."

"Ach ja und was Bitteschön! Hast du wieder einmal in Schwierigkeiten gesteckt."

Mera hätte beinahe laut losgelacht. Da war es wieder dieses Ach, welches Kevan in gefühlt jeden zweiten Satz aussprach. Seine Schwester hatte den selben Tick und dazu kam noch, dass Leonore es ganz genau so betonte wie es der schwarzhaarige Mann tat.
Die Shinobi biss sich leicht auf ihre Zunge um nicht loszulachen, und streckte der Frau in den abgetragenen hellbraunen Kleid die Hand zur Begrüßung entgegen.

"Es freut mich dich kennenzulernen Leonore.
Dein Bruder hat mir in den letzten Tagen viel von dir erzählt."

"So und was hat den mein feiner Bruder für lügen über mich verbreitet.", fragte die junge Frau und warf Kevan einen angesäuerten Blick zu, was der Rotschopf wiederum nicht verstand und es war ihr auch egal.

(Bestimmt so ein Geschwisterding was Sie früher auch mit ihren Brüdern gehabt hatte.) Dachte Mera und antwotere Leonore, die sich gerade mit ihrer verdreckten Schürze die Erde aus den Gesicht wischte, was es aber nicht besser machte.

"Er sagte mir, das du sehr klug bist, das du eine fähige Kräuterfrau seist, deren Rat im nächsten Dorf gern gesehen wird. Und Kevan hat erwähnt das du mir vielleicht bei meiner Genesung helfen könntest.",
wiederholte Mera die wichtigsten Sachen, die Sie von Kevan über Leonore erfahren hatte.
Die dreiundzwanzig jährige wandte sich an ihren Bruder.

"Ach ist das so. Dann seid ihr zwei nur hier her gekommen, um meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Und ich dachte schon du hättest mich vermisst großer Bruder.", sprach Leonore und verpasste Kevan einen leichten Schlag mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.

"Au, Leonore du sollst das nicht immer machen.", erwiederte Kevan und rieb sich den hinterkopf, ehe er weiter redete.

"Hör zu Schwester natürlich habe ich dich vermisst. Ach du glaubst garnicht wie. Trotzdem wäre es schön wenn du dir Meras rechte Seite anschauen würdest,  und wenn wir bei dir und deinen Mann noch eine Weile bleiben könnten, dann würde ich dir einen großen Gefallen schulden."
Mera konnte gut erkennen wie angestrengt die schwarzhaarige Frau darüber nachdachte was sie als nächstes machen sollte. Leonore hatte die Arme vor ihrer großen Brust ineinander verschrenkt und starrte auf das Kräuterbeet.

"Ach was solls! Na schön ihr zwei könnt ein paar Tage bleiben. Hector wird das schon verstehen wenn er vom Dorfmarkt zurückgekehrt ist.
Also großer Bruder wie wäre es wenn du die Pferde versorgst, du
weißt ja noch wo sich der Kuhstall befindet.", richtete sich Leonore zuerst an Kevan und sprach danach weiter zu Mera.

"Und wir Zwei, lass uns ins Haus gehen. Ich werde mir deine Seite anschauen und sehen wie ich dir helfen kann.", meinte die junge Frau.
Noch bevor Mera oder Kevan etwas erwiedern konnte, hakte sich Leonore ungefragt bei der Shinobi ein und führte Sie in das Haus.
Der schmale, Mann mit den inzwischen nicht mehr ganz so stark verfilzten Vollbart schaute den zwei Frauen nur mit einen müden lächeln hinterher, bevor er schließlich die zwei Pferde hinter das Haus führte.

Mera - Weg einer Kriegerin Où les histoires vivent. Découvrez maintenant