Kapitel 1

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Der alte Chen erwachte an diesen Morgen ausgeruht aus einem traumlosen Schlaf, er war allein im Schlafzimmer seiner kleinen Holzhütte. Das Bett das seinem gegenüber lag, war wie der grauhaarige Alte es erwartete, wie jeden Tag schon vor Sonnenaufgang verlassen.Chen streckte seine müden Glieder und gähnte ausgiebig, bevor er sich von seinem Bett erhob und den Fensterladen öffnete.
Eine angenehme Sommerfrische schlug den fast sechzig jährigen Mann entgegen und erfüllte das kleine, spartanisch eingerichtete Zimmer mit einem angenehmen Duft von Tau und feuchten Gras.
Chen der trotz seines hohen alters noch Topfit war genoss noch für einen kurzen Moment den Ausblick.

Seine Hütte stand am Rande einer Lichtung um der ein dichter Wald gewachsen war. Dieser so gut wie undurchdringliche Wald, versorgte den Mann mit fast allen was er zum leben brauchte. Nur selten musste Chen in die nächstgelegene Stadt, der Alte liebte diese Abgeschiedenheit, er kam nie gut mit anderen Menschen zurecht. Chen streckte sich ein weiteres mal ausgiebig und verließ dann das Zimmer.

Das zweite Zimmer, der Wohnraum hatte in etwa
die selbe Größe.
In einer Ecke befand sich die Küche, eine einfache aus Stein gebaute Feuerstelle auf der ein Kochtopf stand in dem Reis mit Wildfleisch köchelte.
Chen nahm seine weiße Porzelanschale vom Regal und füllte Sie fast bis zum Rand mit Reis und Fleisch.
Bevor sich der Alte im Schneidersitz an den etwa kniehohen Tisch setzte und zu essen anfing nahm er noch den Topf von der Feuerstelle und stellte, einen kleineren mit Wasser gefüllten über das Feuer. Chen war dabei das gut gewürzte Fleisch zu genießen, als sich seine Haustür öffnete. Eine junge schlanke Frau mit feuerroten Haaren, die ihr fast bis zu der Hüfte reichten und zu einem straffen Zopf geflochten waren, betrat die kleine Hütte.
Wortlos lief das gerade erst achtzehn jährige Mädchen an Chen vorbei direkt auf die Feuerstelle zu.
Als erstes nahm das junge Mädchen, das inzwischen kochende Wasser vom Feuer und goss es in eine Kanne aus weißem Porzellan in der sich Blätter befanden, augenblicklich durchzog ein angenehmer Geruch den Raum. Das Mädchen, griff nach der zweiten Schüssel aus dem Regal, welches etwas mehr als einen Meter über dem Feuer an der Wand festgemacht war und befüllte diese ebenfalls mit Reis und Fleisch.
Sie platzierte die Kanne in der Mitte des quadratischen Eichenholztisches, kniete sich gegenüber von Chen an den Tisch, nahm die Stäbchen an sich die dort für Sie bereit lagen und fing an zu essen.
Chen der, das Treiben des Mädchens mit angesehen hatte schaute dem Rotschopf mit durchdringenden Blick an.
Das Mädchen schien zu spüren das Chen Sie beobachtete und hob nun ihrerseits den Kopf.
Der alte Mann konnte ihr direkt in die tiefen dunkelblauen Augen schauen in denen Er sich zu spiegeln schien und das Mädchen schaute ihn ebenso entschlossenen an.
Nur Sekunden später schnappte Chen sich die Schale des jungen Mädchens und schob sich ein großes Stück Fleisch in den Mund.
Diese Beleidigung ließ sich das Mädchen natürlich nicht gefallen, augenblicklich stand Sie vom harten holzboden auf, sprang mit einem Satz über den Tisch und vollführte einen gezielten Tritt gegen Chens Brustkorb.
Chen der sowas in der Art schon erwartet hatte sprang ebenfalls auf und wich geschickt aus, behielt dabei jedoch die Reisschale in einer Hand und gönnte sich sogleich ein zweites stück Fleisch.
Ein schneller Schlag folgte als Antwort von dem Mädchen mit einem Lächeln wehrte Chen diesen ab, packte mit der freien Hand das Handgelenk des Mädchens, zog Sie kraftvoll zu sich und verpasste ihr eine kräftige Kopfnuss.
Während der Rotschopf zurück wankte, kaute der Alte schon
auf den dritten Stück Fleisch herum.
Sofort antwortete
die junge Frau mit einer ganzen Reihe von Schlägen und Tritten, die jedoch jedesmal ins leere liefen.
Für Chen war es ein leichtes jeden Angriff voraus zu ahnen und auszuweichen.
Der Kampf wurde immer intensiver und irgendwann verlor das Mädchen die Geduld. Sie hatte Hunger und wollte endlich essen, weshalb Sie etwas neues ausprobierte etwas womit der Alte hier im Haus nicht rechnen würde.
Sie drückte sich mit beiden Beinen kräftig ab und in der Luft vollführte der Rotschopf einen gestreckten Vorwärtssalto. Überrascht blickte Chen nach oben und sah das frech grinsende Gesicht des Mädchens das soeben über ihn hinwegflog. Der alte Mann bewunderte noch die ausgezeichnete Technik des Mädchens, da landete Sie schon hinter Chen, riss ihm die Schale aus der Hand und trat den alten Mann so stark in den Rücken das dieser doch tatsächlich sein Gleichgewicht verlor, drei Schritte nach vorne stolperte und so gerade eben noch verhindern konnte das Er sich lang legte.
Als Chen sich wieder gefasst hatte sahs das Mädchen als wäre nichts gewesen wieder an
ihren Platz und war dabei für Ihn und sich selbst grünen Tee aus der Kanne in zwei Porzelantassen zu gießen.
Der Alte richtete sein weißes Seidenhemd und die hellgrüne Samthose, strich sich durch die schulterlangen grauen Haare
und setzte sich an den Tisch.

"Du warst heute sehr langsam Mera.", fing Chen ein Gespräch an, nahm sich seine Tasse und trank einen kleinen Schluck des heißen wohlschmeckenden grünen Tees.

"Verzeiht Meister ich war in Gedanken versunken.", rechtfertigte sich das rothaarige Mädchen mit der blassen Haut und senkte beschämt ihren Kopf.
"Ich habe es dir mehr als einmal gesagt. Eine Shinobi muss immer bereit zum Kampf sein."

"Ich bin immer bereit Meister. Es ist nur so, heute ist der Jahrestag.", rechtfertigte sich Mera erneut und pustete den aufsteigend Teedampf weg.

"Das ist kein Grund unaufmerksam zu sein.", erwiderte Chen aufgebracht und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.

"Aber ich verstehe dich meine Schülerin. Es ist der Tag deines Schwurs den du geleistet hast welchen du noch immer nicht einlösen konntest.",
sprach Chen im ruhigeren Tonfall.

"Ja Meister, es sind jetzt zehn Jahre vergangen.",antwortete
das ganz in schwarz gekleidete Mädchen und schaute zu wie Chen seine Tasse leerte.
Dann sprach Sie weiter.

"Meister. Ich glaube das es Zeit wird. Ich denke ich bin bereit.", erlaubte sich Mera anzumerken und senkte erneut ihren Kopf.
Chen strich sich nachdenklich über das Kinn.
"Du hast recht meine Schülerin du bist soweit."
Mera horchte auf so etwas hatte ihr Meister noch nie zu ihr gesagt wenn sie über dieses Thema sprachen.
"Ich habe dir alles beigebracht was ich weiß, du bist in den Jahren seid du bei mir bist zu einer wahrlichen Shinobi herangewachsen.
Deine waffenlose Kampkunst und auch dein Umgang mit den Schwert sind beachtlich.", lobte der alte Mann seine Schülerin. Mera wollte sich für die Worte bei ihren Meister bedanken da sprach Chen schon weiter.

"Ich habe keine Zweifel daran das es dir gelingen wird deinen Schwur zu erfüllen.
Aber bist du auch bereit dich deiner Vergangenheit
zu stellen?", wollte Chen von Mera wissen und starrte das Mädchen durchdringenden an.
Mera musste nicht lange überlegen, um ihren Schwur zu erfüllen war Sie zu allem bereit.
Und ohnehin selbst wenn Sie es nicht wäre.
Der Schwur selbst führte Mera zurück in ihre Vergangenheit.

"Ja das bin ich Meister.",
antwortete das Mädchen mit fester Stimme.
"Gut so sei es, Mera ich erteile dir die Erlaubnis deinen Schwur zu erfüllen. Begebe dich auf die Reise, bestrafe diejenigen die es verdient haben. Wenn du am Ende deines Weges angekommen bist und nicht mehr weiter weißt. Vergiss nicht das du hier ein Zuhause hast.", mit diesen Worten beendete Chen die Unterhaltung und mit einem breiten lächeln im Gesicht verbeugte sich Mera so tief vor ihren Meister wie Sie es schon lange nicht mehr getan hatte.

Mera - Weg einer Kriegerin Where stories live. Discover now