"Zukunft"

260 14 0
                                    

Hailees Pov: 

An diesem Tag sah ich viel mehr von London, als wie am vorherigen Tag. Das Wetter war tausendmal schöner und wärmer. Luke und ich waren beide mehr als gut gelaunt und keineswegs müde. Wir besuchten den Big Ben, ein Museum, den Tower Of London und vieles mehr. Luke konnte mich sogar dazu überreden ein Taxi zu nehmen. Er meinte, dass es irgendwie dazugehörte. Da es auch seine Reise war und mir die Füßen schon wehtaten, willigte ich ein. 

Zum Mittag holten wir uns einen Hotdog an einem Stand. Jep, das war meine Idee. Restaurants waren mir oft unangenehm und ich bevorzugte Imbissläden oder Stände wie dieser. "Ich verspreche dir, wenn wir in Amerika sind, essen wir bis zum geht nicht mehr", rutschte es Luke nach dem Essen auf einmal raus. "Amerika?" Meine Freude war mir deutlich anzumerken. "Ups." Luke lächelte etwas schief. "Wann? Und wo?" Ich konnte es nicht glauben. "Nach der Europareise und in Amerika", grinste er doof. "Idiot", nuschelte ich und trank daraufhin einen Schluckwasser. 

Wir legten zur Verdauung einen kleinen Spaziergang ein und liefen etwas umher. Während wir so langliefen stellte ich mir vor wie mein Leben gewesen wäre, wenn meine Eltern mit mir damals in London geblieben wären. Es löste in mir ein komisches Gefühl aus, als ich daran dachte, dass ich dann Luke niemals kennengelernt hätte. Diese Vorstellung gefiel mir ganz und gar nicht. Luke war das Beste, was mir je passiert war. 

"Hey, kleine Träumerin", hörte ich Lukes Stimme sagen. Nun bemerkte ich auch seinen langen Arm, der um mich lag. "Sorry, hast du etwas gesagt?" Ich war völlig neben der Spur. "Ja, ich hab gefragt, ob wir uns setzen wollen", wiederholte er und deutete dabei auch eine Bank. Ich nickte leicht und nahm neben ihm platz. 

"Erzähl, was liegt dir auf dem Herzen?" Sein Lächeln strahlte so viel Wärme aus. Ich zögerte kurz, weil ich mir nicht sicher war, ob ich ihm davon erzählen sollte. Immerhin waren es nur meine doofen Gedanken. Jedoch konnte ich bei seinem Gesichtsausdruck nicht anders und plapperte los.

"Ich habe mir vorgestellt wie mein Leben wohl wäre, wenn wir nicht nach Sydney gezogen wären. Wie mein Leben wohl hier in London gewesen wäre", sagte ich als Anfang. Luke rümpfte etwas die Nase. "Grauenvoller Gedanke." Nun schaute er wie besessen auf seine Schuhe, als würde er selbst daran denken. "Und was für einer. Anfangs konnte ich mir nie vorstellen in London leben zu können", erzählte ich weiter. "Jetzt schon?" Lukes Augen wurden groß. Ich wendete den Blick von ihm ab und schaute für kurze Zeit in die Umgebung. "Ja", kam es plötzlich über meine Lippen. "London ist wunderschön. Sydney auch, versteh mich nicht falsch. Aber das hier ist anders. Ich bin anders hier."

So intensiv hatte ich noch nie darüber nachgedacht. Aber es stimmte. Ich konnte mir ein Leben hier in London richtig gut vorstellen. Das Problem war nur, dass Sydney so weit entfernt war. "Wow, ich wusste nicht, dass du so denkst", unterbrach Luke das Schweigen. Ich lächelte ihn daraufhin an.

"Ich auch nicht."   

"Aber ich weiß, was du meinst. Mir geht es ähnlich. Nach der Tour mit 1D war mir klar, dass ich nicht ewig in Australien leben werde", kam es plötzlich von Luke. "Du hast nie etwas erwähnt." Meine Stimme klang trauriger, als geplant. Luke drückte mich etwas näher an sich. "Ich wollte dir keine Angst machen", antwortete er leise. Das hatte er gut gemacht. In meinem ganzen Schulstress hätte ich diese Information echt nicht gebrauchen können. "Aber jetzt wo ich weiß, dass du es so ähnlich siehst, bin ich froh, dass du es weißt." Er lächelte mich erneut an.

"Nagut, und wo ziehen wir hin?", scherzte ich nach einer Weile. "Ist würde sagen, wir machen unsere Reise und am Ende entscheiden wir uns. Der Ort, der uns am Besten gefällt." Ich starrte Luke aufgrund seiner ernstgemeinten Antwort an. Das war wirklich sein Ernst. "Doofe Idee?" Nun schaute er mich wieder an. Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, das... das klingt gut. Verrückt, aber gut." Ich musste lachen. "Dann passt es ja zu uns", schmunzelte Luke.

Ich lehnte mich gegen seinen Oberkörper und schloss die Augen. Die Sonne schien mir in mein gebräuntes Gesicht, während Lukes Hand mir durch die Haare fuhr. Ich stellte mir Luke und mich in einer Wohnung vor. Hier in London. Nach einer Weile tauchten ein paar Bedenken in meinen Kopf auf. Was ist, wenn Luke und die Jungs auf Tour sind? Würden wir so schnell neue Freunde finden? Was würden die anderen sagen? 

Ich setzte mich ruckartig wieder auf, bevor diese Gedanken mir noch den Tag versauten. Luke sah mich überrascht an, als ich auf einmal wieder saß. "Kann weitergehen." Schnell wechselte ich das Thema. Luke fing an zu grinsen und zerrte mich ohne Vorwarnung wieder in seinen Arm. "Von dir aus vielleicht", lächelte er und drückte daraufhin seine Lippen auf meine. "Ich bin halt ein richtiger Tourist", merkte ich an und platzierte meinen Kopf auf seine Schulter. "Oh ja, das bist du. Eine Engländerin entdeckt England", kicherte er daraufhin. 

Erst dann fiel mir auf wie komisch das war. Ich war eine Engländerin, kannte England aber kein bisschen. "Eww, stimmt", sagte ich nach einer ganzen Weile. Luke bekam sich daraufhin gar nicht mehr ein. "Du bist halt etwas Besonderes", versuchte er es mir schmackhaft zu machen. "Ganz toll bin ich", lachte ich daraufhin. 

"Was meintest du vorhin mit diesem Ängste überwinden? Ich habe immer noch Schiss davor", merkte ich an. Ich sah quasi wie Luke innerlich lachte. "Bist du bereit dafür?" Seine Augen waren auf mich gerichtet. Keine Ahnung, war ich es? 

Letztendlich nahm ich allen Mut zusammen und nickte. Was konnte es schon Schlimmes sein. "Welche Angst muss ich überwinden?", fragte ich, als Luke langsam aufstand. 

"Deine Höhenangst." 

Ich schluckte nach dieser Antwort und tat es ein weiteres Mal, als mir in den Sinn kam, was er meinte.
London Eye. 

Wherever You Are  l.r.h  (ABGESCHLOSSEN)✔On viuen les histories. Descobreix ara