"Nasses London"

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Lukes Pov: 

So glücklich hatte ich Hailee noch nie erlebt. Man merkte richtig wie sehr ihr diese Reise gefiel und wie sehr sie sie brauchte. Wir liefen durch die Straßen und schauten nach einem Café. Also ich schaute nach einem. Hailee lief wie ein kleines Kind im Spieleparadies an meiner Hand und schaute sich alles ganz genau an.

Als wir ein passenden Laden fanden, bestellten wir uns haufenweise zu Essen. Wir saßen an einem Fenster, sodass Hailee einen tollen Ausblick nach draußen hatte. Glücklich schaute sie nach draußen und aß ihr spätes Frühstück. "Ich nehme an, dass London dir gefällt?" Ich brauchte dringend ihre Aufmerksamkeit, da ich mich schlecht allein unterhalten konnte. Hailees Blick wanderte sofort zu mir. Sie fing wieder an zu lachen und hielt sich ihre Hand vor dem Mund.

"Tut mir leid, ich hab dich nicht vergessen" Sie lächelte mich lieb an. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden. Ihr Gesicht, welches sie zum Glück ungeschminkt gelassen hatte, strahlte zufrieden. "Da bin ich aber erleichtert" grinste ich zurück und trank meinen Kaffee. "Was schauen wir uns heute an?" Endlich kamen ihre Fragen, die mir normalerweise auf den Keks gingen. "Ich hab mir einen Plan gemacht" erzählte ich und zückte ein Blattpapier.

Hailee schoss eine Augenbraue in die Luft und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Hör auf dich über mich lustig zu machen! Immerhin hab ich mir den ganzen Mist von dir abgeguckt" Ich fing an zu lachen und sie ebenfalls. "Mein Luke wird zu einem richtigen Notiz-Freak" kicherte sie weiter. "Nein, das bist und bleist immer noch du von uns beiden" sagte ich mit einem bösen Blick und schaute nun endlich auf das Papier. 

"Darf ich sehen?" Sie streckte die Hand nach dem Zettel aus, aber ich zog ihn rechtzeitig weg. "Nope" machte ich und packte ihn wieder weg. Sie versuchte es vergeblich mit dem Hundeblick, aber keine Chance. Darauf fiel ich schon so oft rein. 

Während ich bezahlte, ging Hailee nochmal zur Toilette. Ich schaute in der Zeit auf mein Handy. Ashton und Calum waren auf dem Weg nach Los Angeles, um dort ihre Freizeit für die nächsten Wochen zu genießen. Michael blieb anscheinend bei Simon in Sydney. 

Hailees Pov: 

London war wirklich hübsch. Ich konnte meinen Blick kaum abwenden, worunter Luke etwas leiden musste. Aufgeregt lief ich durch die Straßen und laberte Luke mit tausend unnötigen Sachen voll. Am späten Nachmittag erreichten wir den Big Ben. Ich zückte meine Kamera und schoss einige Fotos. Luke erzählte mir einige Geschichten aus London, als er mit den Jungs dort war. 

Das Wetter war bewölkt und die Temperaturen nicht zu kalt. Von weitem konnte man aber vereinzelnde Regenwolken erkennen. Luke hatte irgendeine Mission und lief mit mir eine kleine Straße entlang. Dieses Viertel war im Gegensatz zu dem Rest ziemlich ruhig. "Luke, wohin entführst du mich?" kicherte ich, als wir immer noch umherliefen. "Einen kleinen Moment noch" antwortete er mit einem Zwinkern und wechselte die Straßenseite. 

Endlich war es soweit und Luke hielt mit mir vor einem alten Backsteingebäude. Die Eingangstür war rot, passend zu London und oben auf dem Schild stand das Wort Books. "Tada! Der tollsten Buchladen in London. Also den ich bisher gesehen habe" schmunzelte Luke. Wie gelähmt starrte ich in das Schaufenster. Nach einem kurzen Augenblick eilte ich zur Tür und drückte gegen diese. 

Sofort stieß mir der tolle Geruch von neuen Büchern in die Nase. Ich fühlte mich wie in einem Buchladen aus den Achtzigerjahren. Es war das reinste Paradies und ich hatte keinen Plan wo ich anfangen sollten. Letztendlich zog es mich zu einem Regal hinten in der Ecke. Es waren Romane, die alle sehr interessant klangen.

Während ich da stand und die Rückseite eines Buches las, spürte ich Lukes warmen Atem an meinem Ohr. "Genau hier habe ich das rosane Buch gefunden" gestand er mir in einem charmanten Flüsterton. Von der Nachricht musste ich lächeln und drehte mein Kopf leicht zur Seite. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und wendete mich wieder dem Buch zu.

Letztendlich verließ ich den Laden mit vier neuen Romanen. Ich musste minutenlang mit Luke darüber diskutieren, dass ich meine Bücher selber kaufen wollte. Wie immer war ich am Ende die Siegerin. Die Verkäuferin, Isabel war auf meiner Seite und unterstützte mich. "Nichts gegen Gentlemans, aber Frauenpower ist viel cooler" waren ihre Worte. Isabel war ungefähr drei Jahre älter als ich und hatte einen verrückten Stil. Sie trug eine ausgefallene Blumenhose und eine grüne Bluse dazu. Ihre gelockten blonden Haare fielen ihr leicht auf die Schulter.

Als wir lachend den Laden verließen, schüttete es in Strömen. Ich schaute hoch zu Luke, der laut die Luft ausstieß. Ich gab Luke ein Zeichen und drückte ihn kurz darauf einen Regenschirm in die Hand. Kurz danach ging ich nochmal in den Laden und ließ die Bücher zur Sicherheit zurücklegen, sodass sie nicht auch nass wurden. "Ist der Regen nicht etwas zu doll für einen Regenschirm? Sollte ich nicht lieber ein Taxi rufen?" Ich schaute ihn mit aufgerissenen Augen an. "Wir Touristen, keine Taxis" quasselte ich und öffnete meinen roten Regenschirm. Luke rollte mit den Augen und tat das Gleiche.

Okay, ich gebe zu, dass es nicht die hellste Idee von mir war mit dem Regenschirm durch den heftigen Regen zu laufen. Aber ich wollte keineswegs, dass Luke mir mit der Ansprache kommt Ich hab es dir doch gesagt. Deshalb grinste ich meinen klatschnassen Freund immer und immer wieder an, wenn er ein bockiges Gesicht machte. Nach einer Weile verschwand dieser Gesichtsausdruck und Luke und ich konnten nur noch lachen. Es war schweinekalt und ich war pitschnass. Jedoch war diese Erfahrung, diese dumme Idee ein super schönes Ereignis. 

Tropfend und aus der Puste standen wir im Aufzug, auf dem Weg in unser Zimmer. Ich stöhnte laut auf, als die Tür sich schloss. Mein nasses Haar hing mir im Gesicht und meine Zehen spürte ich schon gar nicht mehr. "Gott sei Dank habe ich meine Bücher bei Isabel gelassen" lachte ich und deutete auf meine durchnässte Tasche. "Das wäre nicht so gut ausgegangen" grinste Luke. 

Im Zimmer angekommen, befreite ich mich ganz schnell von meinen nassen Klamotten. Luke ließ ein Bad ein, weil ich ihn drum gebeten hatte. In dem rosanen Handtuch saß ich auf dem Bett und checkte mein Handy. Es ist zum Glück nicht zu nass geworden. Ich schrieb meinen Eltern, Liv und Simon, dass es und gut ginge. Den Rest würden sie später irgendwann erfahren. 

Als Luke mich rief, war das Bad schon fertig. Schnell hüpfte ich in das warme Wasser und genoss das Prickeln auf meiner Haut. Verträumt spielte ich mit dem Schaum und schaute aus dem Fenster. Als Luke das Badezimmer betrat, um schnell etwas zu holen, hielt ich ihn auf. "Kommst du mit rein?" Alleine in der Badewanne zu hocken war mir viel zu langweilig und immerhin war es unser Urlaub. "Bist du sicher?" Seine zögernde Art und Weise gefiel mir. Ich nickte lächelnd. 

Luke machte die Tür etwas ran und fing an sich auszuziehen. Als er gerade dabei war sein Shirt auszuziehen war das einzige, was er noch anhatte seine enge Boxershorts. Bevor er mein Beobachten bemerkte, wendete ich mich schnell von ihm ab und schaute wieder aus dem Fenster. Mir fiel auf, dass der Regen weniger wurde, während ich bemerkte wie Luke in die Wanne stieg. Ich machte etwas Platz und zog die Beine an meinen Körper. 

Luke gab mir ein Zeichen und schon lagen meine Beine etwas auf seinen. Ich lächelte lieb und lehnte meinen Kopf an die Badewanne an. "Wärme" murmelte Luke zufrieden und schloss dabei kurz seine Augen. "Du musstest ja unbedingt mit mir durch den kalten Regen laufen" ärgerte ich ihn. Sofort riss er die Augen wieder auf. Ich rutschte etwas näher an ihn heran und legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen. "Pscht" machte ich, bevor er sich beschweren konnte und lehnte meine Stirn leicht gegen seine. 

"Ha ha ha" lächelte er und legte seine Lippen auf meine. Seine Hände strichen über meinen Rücken, während meine durch seine kühlen Haare fuhren. "Hab ich mich eigentlich schon für das alles hier bedankt?" unterbrach ich grinsend den Kuss, während Lukes Lippen meine wieder aufsuchten. "Ach, nur ungefähr tausendmal" lächelte er kurz, bevor er wieder anfing mich gierig zu küssen. "Na dann, dankeschön" murmelte ich ein letztes Mal  und verstummte wieder aufgrund Lukes Lippen. 

Wherever You Are  l.r.h  (ABGESCHLOSSEN)✔Where stories live. Discover now