"See you soon"

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2 Wochen später

Die letzten zwei Wochen verbrachte ich nur mit Lernen. Von früh bis spät. Luke war jeden Tag bei mir und fragte mich ab, half mir beim Recherchieren und beim Eselsbrücken bauen. Ich wurde von Tag zu Tag sicherer. Liv und Simon hatten genau so ein Stress wie ich. Simon dazu auch noch totalen Liebeskummer wegen Michael. In vier Wochen fand meine erste Prüfung statt. Diese vier Wochen musste ich jedoch ohne Luke verbringen.

Am Freitagabend musste ich erneut Abschied von ihm nehmen. Die Jungs hatten ihre erste kleine Tour nur für sich und ihre Fans. Ich gönnte es ihnen von Herzen und war schon fast eifersüchtig, da sie die Welt erneut bereisten und ich mich mit tausenden Zetteln auseinandersetzen musste. Wie vor einem halben Jahr fuhr ich zusammen mit Luke und Liz zum Flughafen. Ich war nicht ganz so traurig wie beim letzten Mal. Wahrscheinlich, weil es nichts Neues für mich war. Trotzdem fehlte er mir in diesem Moment schon. 

Luke saß lässig im Auto und schaute aus dem Fenster. Man konnte ihm ansehen wie sehr er sich auf die Tour freute. "Wie läuft das Lernen Hailee?" fragte mich aus heiterem Himmel seine Mom. Luke wendete seinen Blick vom Fenster ab und richtete ihn nun auf mich. "Besser, als gedacht. Ich hoffe es bringt auch was" lächelte ich leicht. "Das wird es, da bin ich mir sicher" warf Luke ein. "Das denke ich auch. Mach dir da nicht zu viel Stress" ergänzte Liz. Ich nickte und versuchte aus Verzweiflung nicht loszuheulen. Direkt danach bemerkte ich Lukes Hand an meiner, die er in seine legte. Er sah mich mit einem leichten Lächeln an und versuchte mich über den Rest der Fahrt abzulenken. 

Am Flughafen verbrachte ich die Zeit mit Luke auf einer Bank abseits von den anderen. "Freust du dich?" fragte ich ihn, da er in diesem Moment nicht danach aussah. "Es wäre so viel einfacher, wenn du mitkommen würdest" gestand er. "Aber ja ich freue mich auf die Tour. Es ist zwar keine Welttournee, aber unsere erste Tour nur für uns. Ich freue mich sehr darauf. Auch wenn es dir gegenüber jetzt blöd ist das zu sagen" erzählte er. "Ist es nicht, Luke. Du lebst deinen Traum daran kann man nichts blöd finden" gab ich zurück. "Ich hätte nur gern einmal diese zwei Sachen, die ich liebe zusammen für eine längere Zeit" seufzte er. "Wer weiß vielleicht kommt es ja bald dazu" versuchte ich ihn irgendwie aufzuheitern. "Warum beschwere ich mich eigentlich die ganze Zeit? Du hast es noch viel schlimmer" fiel ihm auf. "Da muss ich durch" antwortete ich nur. "Ich glaub wir können nicht mal ständig skypen, wenn ich lernen muss" fiel mir in den Sinn. Luke seufzte und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

"Bald bist du wieder hier, ich habe mein Abitur und dann..." fing ich an ohne den Satz zu beenden. "Und dann?" hakte Luke nach. "Keine Ahnung" sagte ich daraufhin nur. "Ich möchte danach erstmal nichts tun, was mit Lernen, Denken oder sonst was zu tun hat. Am Besten weg von zuhause und etwas sehen" schwärmte ich. Kurz bevor Luke etwas sagen konnte rief Ashton schon nach uns. Luke und ich tauschten gemeinsam Blicke aus, bis Luke sich auf räkelte und mir seine Hand hinhielt. 

"Wehe du meldest dich nicht jeden Tag, lernst andere Mädchen kennen oder Sonstiges" scherzte ich umher, als er mit seinem vollen Rucksack vor mir stand. "Wozu sollte ich andere Mädchen kennenlernen, wenn ich meine bekloppte Prinzessin zuhause habe" grinste er und nahm mich in den Arm. "Du schaffst das, ich glaub an dich. Denk daran was ich dir gesagt habe und überanstrenge dich nicht. Ich weiß, dass du das packst" flüsterte er mir ins Ohr, während ich mit den Tränen kämpfte. "Danke, für alles" antwortete ich, nachdem ich meine Stimme wiederfand. "Pass auf dich auf und melde dich bitte" lächelte ich und sah dabei in sein trauriges Gesicht. "Versprochen. Und denk daran ich bin immer bei dir". "Wo auch immer du bist" sagten wir gleichzeitig. Wir fingen beide an zu lachen, sodass ich ihn noch einmal umarmen musste. "Ich liebe dich Rockstar". "Ich dich auch Schönheit". Ich sah ihn noch einmal an, bevor er seine Lippen auf meine legte.

"Komm Romeo" hörte ich Calum von Weitem rufen und das Gelächter der Jungs im Nachhinein. "Willst du nicht doch mitkommen?" bat er mich lachend und schaute zwischenzeitlich zu den Jungs. "Ich würde, wenn ich könnte" lachte ich. "Bis dann" sagte er leise und löste sich langsam von mir. "Bis dann. Ach und denk daran ich mach dich kalt, wenn du nicht zum Ball erscheinst" ermahnte ich ihn nochmal. "Ich wäre der größte Idiot auf Erden, wenn ich dich dort alleine lassen würde" schmunzelte er. "Viel Spaß" flüsterte ich kurz bevor er zu den Jungs ging. 

Dort angekommen drehte er sich noch einmal um und lächelte mir zu. Durch ihn konnte ich viel mehr Kraft tanken für die nächsten paar Wochen. 

Lukes Pov:

Nun saß ich erneut im Flieger und musste Hailee hinter mir lassen. Jedoch wirkte sie stärker, als je zuvor, was mir Sicherheit gab. Ich war mir zu tausend Prozent sicher, dass sie alles schaffen würde, was sie sich vornahm. Während des Fluges kam mir eine Idee. Hailee wollte unbedingt die Welt erkunden und in ihre Lieblingsstädte reisen. Ich musste ihr unbedingt diesen Wunsch erfüllen. 

Hailees Pov: 

Als ich zuhause ankam warteten meine Eltern im Wohnzimmer schon auf mich. "Hey" begrüßte ich sie und setzte mich dabei auf den großen Ledersessel. "Hey Süße, wie geht's dir?" wollte meine Mom erfahren. "Gut, gut. Es wäre zwar das Beste, wenn er hier sein würde, aber er hat mir soviel geholfen. Bei dem Rest kann nur ich selbst etwas tun, damit es gut wird" erklärte ich. "Das klingt doch mal selbstbewusst" grinste mein Dad. "Magst du mit gucken?" fragte meine Mom und deutete auf den Fernseher. "Harry Potter, euer Ernst?" lachte ich. "Du kennst doch deinen Vater" sagte Mom und verdrehte dabei die Augen. "Ihr habt einfach keinen Geschmack" rechtfertigte sich Dad. "Jaja" sagten Mom und ich gleichzeitig.

"Ich hole mal ein paar Chips" meldete ich. Bevor ich das Knabberzeug holte ging ich in mein Zimmer, um mir etwas anderes anzuziehen. Die Zettel lagen immer noch überall umher. Selbst der Turm aus Büchern, den Luke gebaut hatte stand noch wie eine Eins.

Durch einen flüchtigen Blick über mein Bett entdeckte ich einen zusammengelegten Pullover von Luke auf meiner Bettseite. Neben dem Kleidungsstück lag ein kleiner Zettel mit der Aufschrift "Für den perfekten Wohlfühlfaktor". Ich fing an zu lachen und schlüpfte in den viel zu großen Pullover, der noch haargenau nach Luke roch. Ich schaltete das Licht in meinem Zimmer aus und legte mich samt Knabberzeug über den breiten Sessel.

Es stimmte. Wo auch immer er war es fühlte sich trotzdem so an, als wäre er bei mir. 

Wherever You Are  l.r.h  (ABGESCHLOSSEN)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt