"Typisch Jungs"

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Hailees Pov: 

Oktober. Wir näherten uns immer mehr.

Die neue Single von 5sos ist nun schon zwei Wochen alt und ein richtiger Hit. Das Musikvideo dazu war auch schon draußen. Ich schaute es mir durchgehend an und hoffte auf neue Musik von ihnen. 

Wir hatten gerade Herbstferien, also hatte ich ganz viel Zeit für mich und meine dutzend Bücher. Mein Telefon jedoch unterbrach mein Lesen, während einer spannenden Stelle. "Es war gerade so spannend und jetzt rufst du an" begrüßte ich Simon. "Ugh pack doch mal die Wälzer weg Haiz" stöhnte er. "Ich wüsste nicht was ich sonst tun sollte" rechtfertigte ich mich. "Zu mir für eine Pyjamaparty mit Maddie und Liv kommen" lud er mich ein. "Wann?" war meine nächste Frage. "Gegen 5?". Ich schaute auf meinen Wecker, der 15.00 Uhr anzeigte. "Okay bis später" sagte ich und legte auf. 

Ich gab meinen Eltern bescheid und huschte unter die Dusche. Mit nassen Haaren stand ich vor meinem Schrank und suchte mir ein paar Sachen. Mit Jogginghose und bauchfreiem Top stand ich vor dem Spiegel. Meine immer noch nassen Haare machte ich zu einem Messybun und packte den Rest in meine Reisetasche.

Mein Vater fuhr mich später zu Simons Haus. Es regnete wie aus Eimern. Ansonsten hätte ich mein Fahrrad geschnappt. Während der Fahrt verirrte ich mich kurz auf Instagram und checkte es durch. "Ist es in eurem Alter normal den Besten Freund zu stalken?" grinste mich mein Dad an, der ein Blick auf mein Handy geworfen hatte. "Dad!" meckerte ich. "Ich stalke nicht!" stellte ich klar und legte mein Handy in die Tasche. "Du schaust ständig Videos von ihm, siehst dir Bilder an, telefonierst mit Lu-". "DAD!" brüllte ich. "Du stalkst wohl eher mich" lachte ich. "Ich bin dein Dad ich darf das". "Jaja sagst du und ich bin seine Beste Freundin ich darf das auch". "Jaja Beste Freundin" schmunzelte er. "Was soll das denn heißen?". "Ach nichts". Aus seinem Schmunzeln wurde ein Grinsen.

Verdammt war es so offensichtlich, dass ich Gefühle für ihn hatte? "So wir sind da" sagte er. "Danke fürs Gespräch" schmollte ich und griff nach meiner Tasche. Kurz darauf spürte ich seine Hand auf meinem Bein. "Dir muss das nicht unangenehm sein" lächelte er. "Ugh, ich will einfach, dass er wiederkommt mehr nicht" antwortete ich mit einer kleinen Lüge. "Wenn das so ist, dann glaub ich dir". "Danke Dad". Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und stieg aus dem Auto. Er würde mir das niemals abkaufen. Dafür war ich eine viel zu schlechte Schauspielerin und man konnte mir alles vom Gesicht ablesen. 

Drinnen bei Simon war es kuschlig warm. Ich liebte sein Zimmer. Seine Wände waren voll mit  seinen Celebrity Crushs. Dicaprio, Harry Styles, Zac Efron und ... MICHAEL?! "Simon warum hängt Mikey an deiner Crush-Wand?" fragte ich ihn. Er sah beschämt zu Boden. "Ehm..." machte er nur. Maddie und Liv waren gerade in der Küche und machten etwas zu essen. "Ich behalt es für mich" versprach ich ihm. "Danke... uhm ja vielleicht hab ich mich etwas in ihn verguckt" gestand er mir. Aww wie süß. "Das ist doch nicht schlimm". "Ach ja? Ist er etwa auch schwul?". Ich sah nach unten. "Siehst du" stöhnte er und ließ sich aufs Bett fallen. "Hey lass den Kopf nicht hängen und gib nicht auf!" sagte ich und kletterte auf ihn rauf. "Jaja" machte er. "Dann musst du ihm halt genauso den Kopf verdrehen wie ich es mit Luke mache".

Simon grinste. "Du stehst ja echt auf ihn". "Es geht gerade nicht um mich" schmunzelte ich. "Und wie wollen wir das anstellen?" fragte er mich. Ich überlegte. "Michael liebt Rockmusik, Katzenbabies, bunte Haare-". "BUNTE HAARE!" brüllte Simon. "Du willst dir die Haare bunt färben?!" fragte ich geschockt. "Hä ja warum nicht? Wollte ich schon immer mal!". "Si" stöhnte ich. "Ach komm und du hilfst mir!" grinste er. "Nagut, aber nur wenn du das wirklich willst". Er nickte. "Fein, dann kaufen wir morgen Farbe" stöhnte ich. Simon schloss mich so doll es ging in seine Arme. "Danke, danke, danke" flüsterte er. "Dann skypen wir mit den Jungs und wer weiß vielleicht bringt es ja was" sagte ich schulterzuckend. 

Mit Snacks und jede Menge Kissen schauten wir einen Film nach dem anderen. Zwischenzeitlich schaute ich kurz auf mein Handy. Fünf verpasste Anrufe von Luke. Oh Gott den hatte ich ja komplett vergessen. Ich gab den anderen ein Zeichen und ging ins Badezimmer, wo ich ihn anrief. 

"Hailee verdammt wo bist du?" hörte ich seine besorgte Stimme fragen. "Bei Simon wir machen eine Pyjamaparty" sagte ich und runzelte dabei meine Stirn. "Warum hast du nichts gesagt? Du warst nicht auf Skype zu unserer Anrufszeit und an dein Telefon bist du auch nicht gegangen" sagte er erschöpft. "Tut mir leid das hatte ich total vergessen" antwortete ich. Wenn ihn das nicht gekränkt hatte. "Sorry das klingt gemein" fügte ich hinzu. "Ist schon gut. Du sollst schließlich auch etwas abgelenkte sein. Ich mach dich zurzeit doch nur unglücklich" stöhnte er.  

Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte er das wirklich gesagt? "Hailee?" kam es von ihm. Ich stand so unter Schock ich hatte vergessen zu antworten. Um ehrlich zu sein wusste ich in diesem Augenblick gar nicht was ich sagen sollte. "Oh mein Gott" flüsterte ich zu mir selbst. "Was? Warum oh mein Gott?" fragte Luke. "Du hast nicht ernsthaft gesagt, dass du mich unglücklich machst, oder?" hakte ich nach. "D-Doch" stotterte er los. "Luke wenn du jetzt hier wärst ich würde dich sowas von verkloppen das glaubst du gar nicht". "Wieso?". "WEIL DU MICH VERDAMMT NOCHMAL NICHT UNGLÜCKLICH SONDERN VERDAMMT GLÜCKLICH MACHST!" meckerte ich leise, weil die anderen nichts mitbekommen sollten. "E-Echt?" fing er wieder an zu stottern. "Ja du Idiot! Auch wenn du nicht da bist und ich dich vermisse" stöhnte ich. 

Von Lukes Seite kam erstmal nichts. "Hailee?" fragte er nach einer kurzen Pause. "Anwesend" flüsterte ich. "Ich-uff" fing er an. Mein Herz klopfte wie wild. "Ich... ich werde dich nicht mehr loslassen, wenn ich wieder da bin" sprach er aus. Irgendwas sagte mir, dass es nicht das war, was er sagen wollte. "Davon gehe ich aus" kicherte ich leise. "Tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Ich hatte Angst, dass es der Wahrheit entsprechen könnte. Außerdem ist heute nicht so mein Tag" gestand er. "Schon in Ordnung. Aber wehe du sagst das noch einmal". "Versprochen. Immerhin bist du diejenige, die mich am glücklichsten macht".

Mein Herz schmolz dahin. "Und jetzt stell dir vor ich hätte das zu dir gesagt. Dann wärst du genauso perplex wie ich gewesen" kicherte ich. "Mehr als das. Man ich bin so ein Idiot". "Das wissen wir doch" heiterte ich die Stimmung etwas auf. "Danke Honey" lachte er. "Wir sind Idioten" verbesserte ich mich. "Klingt besser" lachte er leise. "Nagut ich will nicht weiter stören" fing Luke an. "Warum geht's dir eigentlich nicht gut?" fiel mir wieder in den Sinn. "Ach ist nicht der Rede wert". "Luke!" ermahnte ich ihn. "Jeder hat mal einen blöden Tag. Heute vermisse ich dich und zuhause einfach extrem. Muss am Wetter liegen das zieht einem ziemlich runter" lachte er kurz auf. "Ja bei uns herrscht auch kein Sonnenschein" gab ich zu. "Bei euch ist es ja auch nachts" lachte Luke. "Du weiß was ich meine" sagte ich mit einem Schmunzeln.

"Hey, hat Michael eigentlich eine Freundin?" fragte ich ihn um mich für Simons Chancen zu erkundigen. "... Wieso?" kam es von Luke. "Nur so" log ich. "Muss ich irgendetwas wissen Haiz?". "Oh Gott nein! Nicht für mich, für... eine Freundin. Sag ihm aber nichts" stellte ich klar. "Puh na dann. Nein er hat keine Freundin soweit ich weiß". "Bist du gerade echt erleichtert?" schmunzelte ich. "Mh Themawechsel?". Ich fing an zu lachen. "Naja gut danke erstmal". "Für welche Freundin?" hakte er nach. "Geht dich gar nichts an" konterte ich zurück. "Ey" machte er. "Ich schweige wie ein Grab". "Nagut" hörte ich ihn lachen. Ich verabschiedete mich von ihm und legte auf. Ugh Jungs können so dämlich sein manchmal. 

"Da bist du ja. Du hast ja die Hälfte vom Film verpasst!" lachte Liv. "Sorry" machte ich und setzte mich wieder dazu. "Er ist single" flüsterte ich Simon ins Ohr. "Hast du-". "Keine Sorge ich hab Luke gefragt und meinte es sei für eine Freundin und er soll ihm nichts sagen" beruhigte ich ihn. "Und er hält sein Wort?". "Diesem Typen würde ich mein Leben anvertrauen" grinste ich und schaute zurück zum Film. 

Jedoch war ich verunsichert. Was wollte er mir wirklich sagen am Telefon? 

Wherever You Are  l.r.h  (ABGESCHLOSSEN)✔Where stories live. Discover now