"Ich doch nicht", antwortete sie und die beiden nickten sich noch zu, bevor Charlie sich umdrehte und langsam aus dem Raum ging. Hinter sich schloss er die Tür, woraufhin sich 'Amber' mit einem Grinsen zu mir umdrehte.

"So, Ashton. Wie geht es dir denn?"

"Fick dich, Zoe", keuchte ich und ihr entkam ein leichtes Lachen, sie stöckelte wieder auf mich zu.

"Schon lustig, mit eigenen Augen zu sehen, was für ein armes, kleines Häuflein du doch jetzt bist", sprach Zoe mit ihrem normalen, australischen Akzent und drückte wieder fest auf den Griff des Messers, ich unterdrückte einen Schrei und hielt nur die Luft an, biss mir auf die Zunge. Mein Körper zitterte.

"Du hast mich dich vermisst, hm? Immer noch das Bedürfnis, mich endlich flachzulegen?"

"Hatte ich nie", stieß ich schmerzerfüllt hervor, Zoe schmunzelte und legte diesen Hautschäler, wie ich ihn nannte, etwas höher als vorher, an meiner Schulter, an. Ich spannte mich an, presste fest Lippen und Augen zusammen. Nicht viel später breitete sich wieder dieser flammende Schmerz in meinem Körper aus, sie zog es dieses Mal länger. Ich fühlte, wie mir eine Träne über die Wange rann, jedoch konnte ich mich sonst zusammenreißen.

Das Ding war ja, der Schmerz verschwand auch nicht. Man spürte jeden Lufzug wie eine eisige Kälte, alles brannte. Ich konnte nicht mehr den neutralen Gesichtsausdruck behalten, man musste mir meine Schmerzen nun mehr als deutlich ansehen.

Da die plötzliche Berührung von Eisen an der offenen Wunde vollkommen überraschend kam, entkam mir ein schmerzerfüllter Schrei. Zoe lachte leise.

"Ich bin noch nicht mal zehn Minuten hier und habe schon mehr erreicht, als die anderen. Ist das nicht lustig?"

"Urkomisch", kam es von mir und ich hielt es zuerst noch zurück, als Zoe leicht in die Wunde schnitt. Doch als sie nicht aufhörte, immer mehr Druck auszuüben, musste ich wieder schreien.

Ich atmete schwer und hatte das Gefühl, ich sei vollkommen am Ende. Doch ich hatte schon oft dieses Gefühl gehabt, weshalb ich es auch dieses Mal ignorierte.

Als Zoe sich zu mir hinunterbeugte, ihr Atem direkt auf mein Ohr prallte, bekam ich eine Gänsehaut. Ich biss mir fest auf die Unterlippe. Nicht angenehm für mein offenes Fleisch.

"Die Kameras sind jetzt auf Loop. Wir haben fünfzehn Minuten", wisperte sie und ich öffnete die Augen, nickte. Dann beugte sich Zoe zu meinen Füßen hinunter und schnitt die Drähte mit einem Messer durch, das gleiche tat sie bei meinen Händen. Unsicher betrachtete sie das Messer in meinem Oberschenkel.

"Soll i-"

"Nein, nein. Hol es. Ich komme klar", keuchte ich und Zoe nickte, drehte sich um. Dann jedoch schien sie es sich noch einmal anders zu überlegen, sah mich wieder an und legte dann federleicht ihre Lippen auf meine. Es schmerzte, doch mit sanftem Druck erwiderte ich, bevor sie sich wieder löste.

"Es tut mir so Leid", flüsterte sie und ich brachte gerade noch ein Schmunzeln ab, obwohl alles schmerzte. "Renn, Zoe."

Sie tat es. Schnell aus dem Raum raus. Fest biss ich mir auf meine Unterlippe, griff das Messer an dem Griff und zog es mit einem Ruck heraus. Ich unterdrückte einen Schrei, bewegte stattdessen meinen verspannten und gefühlt brennenden Körper und zog mir mein T-Shirt aus. Jedenfalls die Fetzen, die noch davon da waren. Als sich der Stoff von den noch offenen Wunden vom Auspeitschen an meinem Rücken löste, stieß ich gequält die Luft aus.

Dann knüllte ich mein Shirt zusammen und band es um mein Bein, hatte nicht vor, zu verbluten. Es dauerte nicht lange, da kamen endlich zwei blondhaarige Männer in den Raum, halfen mir ohne Worte auf. Ich stöhnte schmerzerfüllt, die beiden mussten mich schon fast tragen.

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now