FIFTY-TWO

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27. November, Dienstag

"Du kannst doch nicht schon wieder verschwinden, du warst gerade mal eine halbe Stunde hier", kam es von Jason, während ich mir die Jacke von dem Stuhl nahm und anzog. Entschuldigend lächelte ich.

"Es tut mir Leid, aber ich bin sowieso schon zu lange da. Es ist zur riskant." Jason schnaubte, Cole seufzte. "Es nervt trotzdem."

Die Brüder und ich hatten uns heute in einem Cafe getroffen, das nicht wirklich gut besucht wurde. Einen Kaffee und ich verschwand wieder, wie ich es immer tat.

"Und jetzt werden mein Bruder und ich so aussehen, als hätten wir ein Date", murrte Jason und ich lachte, Cole verzog das Gesicht. "Hilfe."

"Genießt euer Date, ihr Süßen", grinste ich und hängte mir meine Tasche über die Schulter, machte mich daran, zu gehen. Jedoch betrat genau in diesem Moment eine Person das Cafe, mit gesenktem Kopf, aber ich wurde ihn überall wieder erkennen.

"Ach, wisst ihr was? Ich bleibe doch noch kurz", meinte ich und wandte schnell meinen Blick von Ashton ab, setzte mich wieder hin und freute mich, dass wir in der versteckten Ecke des Cafes saßen.

"Was hat deine Meinung geändert?", fragte Cole verwirrt, während Jason sich umdrehte und nach dem Grund suchte. Ashton hatte sich jedoch schon an einen Einzeltisch verzogen, machte sich so unscheinbar wie möglich. Ich zuckte mit den Schultern.

"Eure Verzweiflung ohne mir. No risk no fun, hm?" Jason und Cole begannen beide gleichzeitig zu grinsen, erinnerten dich genauso wie ich.

Graffiti sprayen war damals keine gute Idee, aber wenigstens hatten Mia und die zwei Brüder da einen weiteren Insider mit mir gewonnen. Der Polizist, dem ich das ins Gesicht gesagt hatte, war heute noch wütend auf mich. Jedoch hatten sie keine Beweise, dass wir es waren, unsere Spuren waren verwischt.

Cole, Jason und ich redeten über weiteren, unbedeutenden Kram. Ich beteiligte mich, behielt Ashton aber auch im Auge. Als eine rothaarige Frau eintrat und Ashton erblickte, erschien ein Grinsen auf ihren Lippen. Ashton stand auf, als sie auf ihn zu ging. Dann umarmten die beiden sich.

Mit angespanntem Kiefer wandte ich meinen Blick wieder ab, beachtete stattdessen nur Cole, der wegen irgendwas lachte. Jason grinste einfach nur und schnippte seinem Bruder dann gegen die Stirn.

"Hör auf zu lachen, du Honk. Ich meine das ernst." Cole lachte noch mehr und am liebsten hätte ich nun gewusst, über was die redeten. Jedoch wäre fragen jetzt blöd, weswegen ich einfach grinsend den Kopf schüttelte.

"Das hätte ich gern gesehen", grinste Cole und ich presste die Lippen aufeinander, als drei weitere Gäste aus dem Cafe gingen. Die beiden müssten nun leiser werden, oder es war nicht mehr schwer, uns zu erkennen.

"Ihr seid so laut, mein Trommelfell platzt gleich. Ich geh dann mal", meinte ich etwas gedämpft und stand auf, von Jason und Cole kam ein lautes 'Nein!'. Ich schmunzelte.

"Dann seid leiser." Schnell setzte ich mich wieder hin und senkte den Blick, als Ashton seinen Blick durch das Cafe wandern ließ. Als ich nach ein paar Sekunden wieder hoch sah, sah er wieder zu der rothaarigen Frau und nickte. Sie lächelte leicht.

Ganz plötzlich jedoch drehte sich Ashton wieder um, blickte mir direkt in die Augen. Mein gesamter Blick verhärtete sich und ich sprang auf, als Ashton etwas zu der Frau flüsterte und schnell das Cafe verlassen wollte.

"Zoe, wo gehst d-" Ich lief schnell auf den Ausgang zu, drängte mich noch schnell hinaus, während die Tür schon zufiel. Ich sah, wie Ashton blitzschnell auf der rechten Seite in einer Gasse verschwand, wütend lief ich ihm nach. Ich beschleunigte immer mehr mit meinem Tempo, bis er plötzlich weg war.

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now