FIFTY-FOUR

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1. Dezember, Samstag

Zoe POV

Wieder lehnte ich einen Anruf von Mia ab, wusste ganz genau, worüber meine Familie und meine Freunde mit mir reden wollten. Aber sie würden mich nicht finden, nicht, solange ich es nicht wollte.

Aber von einer wurde ich gefunden.

"Wo ist er?"

Mit hochgezogenen Augenbrauen drehte ich mich zu der rothaarigen Frau um, die Ashton im Cafe getroffen hatte. Sie betrachtete mich wütend und mit ihren Armen verschränkt. Ich lächelte unschuldig.

"Wie bitte?"

"Wo. Ist. Er", zischte sie, betonte jede Silbe. Ich wich einem Mann aus, der schnell rannte, so aussah, als hätte er gleich ein Bewerbungsgespräch.

"Es tut mir leid, ich verstehe nicht. Ich kenne Sie nicht und ich wünsche Ihnen viel Glück mit der Suche nach...ihm", meinte ich lächelnd und drehte mich dann um, ging einfach weiter. Es dauerte nicht lange, da wurde ich fest an Oberarm gepackt und irgendwohin mitgezogen.

"Äh, Miss?", kam es fragend von mir, sie warf mir einen Blick zu. Ihre giftgrünen Augen bohrten sich in meine. "Du weißt genau, von wem ich rede."

"Offensichtlich nicht. Lassen Sie mich jetzt bitte los?" Sie zerrte mich in eine...wer hätte es gedacht...Gasse. Ich blinzelte, als sie mich gegen die Wand drückte und mich voller Wut betrachtete.

"Wo ist Ashton?", zischte sie und ich legte meinen Kopf schief, tat so, als würde ich überlegen. Dann nickte ich und sah ihr wieder ins Gesicht, lächelte herausfordernd.

"Der gutaussehende Amerikaner? Ach, wir hatten einen One-Night-Stand und dann ist er abgehauen. Der macht sowas wohl öfters, tut mir leid, dass er Sie auch rangekriegt hat."

"Dann halt so", kam es wütend von ihr und schneller als ich überlegen konnte, schlug sie mir zwei Mal fest ins Gesicht, dann umklammerte sie meinen Hals und drückte diesen zusammen.

Einfallslos. Aber wirksam.

Ich schnappte nach Luft, zappelte etwas herum. Vielleicht hätte ich es geschafft, in dem Moment, in dem sie damit angefangen hatte, mich zu würgen. Doch nach einiger Zeit wurde ich zu schwach für die Dinge, die ich in dieser Situation machen sollte.

Schließlich wurde ich ohnmächtig.

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"Aufwachen", drang es zu mir hindurch, bevor mein gesamter Körper mit einem Mal mit eiskaltem Wasser durchtränkt wurde. Ich schreckte auf, bevor ich vor Kopfschmerzen aufstöhnte. Meine gesamte Kleidung war durchnässt und ein Mann starrte durch Gitter auf mich herab, hatte einen nun leeren Eimer in der Hand.

"Du schläfst echt lange."

"Und du bist unkreativ", meinte ich, bezog es auf das Aufwecken mit kaltem Wasser. Seine Miene wurde finsterer.

"Achte darauf, wie du mit mir redest", kam es von ihm, dann krümmte ich mich, eine Stromwelle wurde durch meinen Körper geschickt. Viel stärker, als damals, als ich nur leichte Stromschläge von den Assassinen bekommen hatte, damit es echter aussah.

"Genieß die Zeit hier drin, solange du noch kannst. Das wird nämlich der letzte Ort sein, an dem du um dein jämmerliches Leben weinen kannst."

Schwer atmend sah ich hoch zu dem ekelhaft grinsenden Mann. Mein gesamter Körper zitterte, jedoch noch lange nicht vor Angst.

"Fick dich doch, Arschloch", zischte ich, sofort verschwand sein Grinsen und er trat näher an das Gitter heran, das Einzige, das uns trennte.

"Rede nicht so mit mir, oder dein Tod wird noch sehr viel schmerzvoller sein, als schon längst geplant."

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now