THIRTY-EIGHT

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8. Juni, Freitag

"Zoe, gib mir sofort das Handy wieder!", knurrte Ashton und ich lief schneller. Ashton war kurz davor, mich einzuholen.

Jedoch machte ich eine scharfe Linkskurve, woraufhin Ashton erstmal bremsen musste, um nicht in die Wand zu rennen. Ich wich den Hotelgästen aus, die sich in der Lobby tummelten und lief schnell auf die Damentoilette, die für alle Gäste waren.

Schnell tippte ich auf den Bildschirm, der schon etwas abgedunkelt war, damit sich das Handy ja nicht sperrte. Er hatte ein Passwort und um das zu hacken würde es etwas Zeit brauchen, die ich für etwas anderes nutzen wollte.

Ich sperrte mich in einer der Toiletten ein und tippte zitternd auf die Kontaktliste. Irritiert blinzelte ich, als dort nur Nummern waren, anstatt Namen.

Dann fiel mir ein dass meine Mutter auch die australische Vorwahl hatte, weshalb ich nach einer Nummer mit +61 suchte. Diese fand ich auch schnell und da es nur eine gab, drückte ich einfach mit Risiko auf den Grünen Hörer. Zitternd atmete ich aus, während es piepte.

"Ich sagte doch, dass nur ich dich anrufe. Entweder ist das hier ein Notfall oder ich überlege mir, den Preis zu ändern", ertönte die distanzierte Stimme meiner Mum und mein Mund öffnete sich leicht, bevor ich schluckte.

"Hallo? Ashton." Adrenalin raste durch meinen Körper und lautstark atmete ich aus.

"Warum bist du nur so selbstsüchtig?", fragte ich, während mich die Wut wegen der Aktion meiner Mum wieder einholte. Wie konnte sie mich einfach entführen lassen.

Kurz war es still. Dann hörte ich ein Einatmen.

"Zoe?" Ich schnaufte.

"Nein, Ashton. Ich wollte nur kurz sagen dass ich kündige, ich denke nicht dass es fair ist, Zoe so im Unklaren zu lassen, dazu sie noch zu entführen und einen großen Schrecken einzujagen."

"Es tut mi-"

"Sag jetzt ja nicht, dass es dir leid tut. Das hättest du dir vorher überlegen sollen, bevor du meinen Traum, mal nach Italien zu kommen, ausnutzt, um selbst irgendwas erledigen zu können", zischte ich, sobald ich fertig geredet hatte hörte ich, wie sich die Tür öffnete und Ashton 'Zoe' knurrte.

"Zoe, ich kann es erklären. Aber gerade ist ein wirklich schlechter Zeitpunkt, also vertrau Ashton bitte einfach." Ich biss mir auf die Zunge, um nichts zurückzusagen, das ich später bereuen würde.

"Zu spät", meinte ich laut, bevor ich auflegte.

"Zoe, mach diese Tür auf oder ich trete sie ein", zischte Ashton und ich schnaubte. "Was tust du, sobald ich rauskomme?"

"Sehr wahrscheinlich dich zusammenscheißen. Sei froh wenn es nur das ist", kam Ashton's Stimme wie ein Donnergrollen und ich atmete zitternd aus. So sehr ich mich auch dagegen wehrte, diese Stimme löste in mir immer noch aus, dass ich mich bewegen musste. Zu viel Adrenalin, vielleicht wegen der Angst.

"Oder ich spüle einfach das Handy die Toilette runter", forderte ich ihn trotz meiner Angst heraus. Ich zuckte zusammen, als Ashton fest gegen die Toilettentür schlug.

"Wenn du das tust bist du dran", kam es von ihm, ich hörte heraus, wie viel Beherrschung es ihm kostete, nicht vollkommen auszurasten. Ich betätigte die Spülung, natürlich ohne das Handy in die Toilette fallen zu lassen.

Scharf atmete Ashton ein und aus, bevor er nochmal härter gegen die Toilettentür schlug. Ich zuckte wieder zusammen, da sie schon sehr viel wackelte.

"Mach die verdammte Tür auf!", rief er und ich schloss die Augen, während mich Adrenalin durchschoss. Warum forderte ich ihn auch immer wieder heraus, wenn es sowieso darauf hinaus lief, dass er kurz davor war, mir weh zu tun oder es dann auch tat?

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now